Lino Ventura

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Geburt:
14.07.1919
Tot:
22.10.1987
Lebensdauer:
68
PERSON_DAYS_FROM_BIRTH:
38280
PERSON_YEARS_FROM_BIRTH:
104
PERSON_DAYS_FROM_DEATH:
13343
PERSON_YEARS_FROM_DEATH:
36
Mädchenname:
Angiolino Giuseppe Pasquale Ventura
Zusätzliche namen:
Lino Ventura,
Kategorien:
Schauspieler
Nationalitäten:
 italienisch
Friedhof:
Geben Sie den Friedhof

Lino Ventura (* 14. Juli 1919 in Parma, Italien; † 22. Oktober 1987 in Saint-Cloud,Frankreich; eigentlich Angiolino Giuseppe Pasquale Ventura) war ein italienisch-französischer Filmschauspieler. Er zählte jahrelang zu den populärsten französischen Charakterdarstellern.

Leben und Werk

Frühe Jahre[

Lino Ventura ist der Sohn von Giovanni Ventura und Luisa Borrini und kam im Alter von zehn Jahren mit seinen Eltern nach Frankreich. Er arbeitete unter anderem als Buchhalter, Vertreter, Ringer (unter dem Namen Lino Borrini) und Catcher. Nachdem er diesen Sport wegen einer Beinverletzung hatte aufgeben müssen, arbeitete er unter anderem als Wettkampf-Organisator.

Durch die Vermittlung eines alten Bekannten, der im Filmgeschäft tätig war, erhielt Ventura 1953 eine Rolle als Gegenspieler Gabins in dem Gangsterfilm Wenn es Nacht wird in Paris, der mit Jean Gabin und Jeanne Moreau besetzt war. Ventura hatte keinerlei Schauspielerfahrung und zunächst auch nicht die Ambition, in diesem Beruf zu arbeiten. Da sein Typ beim Publikum aber gut ankam und er im Studio durch seine professionelle Arbeitsweise auffiel, wurde er immer wieder für einen Film engagiert. Mitte der 1950er Jahre entschloss sich Ventura dann dazu, nur noch als Filmschauspieler zu arbeiten und seine anderen Tätigkeiten aufzugeben.

Aufstieg zum Charakterdarsteller

Aufgrund seiner eindrucksvollen Statur und markanten Physiognomie wurde der ehemalige Catcher Ventura zunächst weiter alsLeibwächter oder Unterweltfigur besetzt. Ab den späten 1950er Jahren etablierte er sich dann im Rollenfach des wortkargen Kommissars im Trenchcoat, das er jahrzehntelang bediente. Ab den frühen 1960er Jahren avancierte Ventura mit erweitertem Rollenspektrum in den Fußstapfen von Gabin zu einem der populärsten Charakterdarsteller Frankreichs und Europas. Er spielte Hauptrollen unter führenden internationalen Regisseuren wie Louis Malle, Claude Sautet, Vittorio de Sica, Carlos Saura oder Jean-Pierre Melville und stand mit den großen Stars des französischen Kinos (wie Jean Gabin, Alain Delon, Jean-Paul Belmondo oderSimone Signoret) vor der Kamera. Ventura war in zahlreichen Filmklassikern wie Fahrstuhl zum Schafott (1958), Die Abenteurer(1967) oder Armee im Schatten (1969), in dem er in die Rolle eines Résistancekämpfers schlüpfte, zu sehen.

In Der Clan der Sizilianer (1969) vervollständigte er die Starbesetzung um Alain Delon und Jean Gabin. In der grotesken KomödieDie Filzlaus (1973) parodierte Ventura sein eigenes Image und spielte einen wortkargen Profikiller, dem ein Schwätzer und Selbstmordkandidat (Jacques Brel) den letzten Nerv raubt. 1976 übernahm er die Hauptrolle in Francesco Rosis Polit-Drama Die Macht und ihr Preis. In dem Psychothriller Der Schrecken der Medusa (1978) überzeugte er neben Richard Burton. 1981 lieferte er sich in dem bei Publikum und Kritik gleichermaßen erfolgreichen kriminalistischen Kammerspiel Das Verhör ein schauspielerisches Duell mit Michel Serrault. 1982 verkörperte Ventura den Galeerensträfling Jean Valjean in Die Legion der Verdammten (Les Misérables). In bester Erinnerung bleibt auch seine Rolle als Kommissar Verjeat in Adieu Bulle.

Schauspielerische Leistung

Ventura gestaltete seine Rollen mit sparsamen Mitteln. Seine Charaktere traten in der Regel wortkarg und mürrisch auf, handelten aber intelligent und entschlossen. Venturas Figuren umgab eine Aura der Melancholie, hinter deren ruppiger Schale der Zuschauer nichtsdestoweniger Menschlichkeit und Sensibilität erahnen konnte. Ventura bereicherte seine Rollen durch subtilen Humor, indem er beispielsweise die Rolle des notorischen Griesgrams gezielt auf die Spitze trieb. Der Darsteller mit dem markanten Charakterkopf vertrat in altmodischer Weise eine unbeirrbare Moral und drückte sich dabei weniger durch Worte als durch Handlungen und Gesten aus. Er war in der Lage, während eines Films zunächst als wortkarger Muffel aufzutreten, um dann in einer einzigen Szene mit großer Präzision eine gehörige Portion Emotionalität zu offenbaren.

Bei internationalen Kollegen wie z.B. Richard Burton oder Jack Nicholson genoss Ventura größten Respekt.

Tod mit 68 Jahren

 

Venturas Grab auf dem Friedhof von Val-Saint-Germain

Lino Ventura starb 1987 im Alter von 68 Jahren an den Folgen eines Herzinfarktes. Da er bereits zu einer lebenden Legende geworden und in Umfragen einer der populärsten Darsteller seines Heimatlandes war, folgten Tausende seinem Sarg durch die Straßen von Paris.

Privatleben

Der politisch konservative Ventura führte mit seiner Frau Odette Lecomte über viereinhalb Jahrzehnte lang eine Ehe ohne Schlagzeilen und bestand in Bezug auf sein Privatleben auf äußerste Diskretion. Er wurde von vielen als Einzelgänger geschildert, der auch am Filmset kaum Freundschaften oder nähere Kontakte pflegte. Eine Ausnahme hiervon bildeten die Schauspielkollegen Jacques Brel und Hardy Krüger, mit denen er eng befreundet war.

Ventura war nicht nur aufgrund seiner Darstellungen sehr populär. Mitte der 1960er Jahre gründete er zusammen mit seiner Frau, aus Anlass der schweren Behinderung ihrer zweitjüngsten Tochter Linda, die Stiftung Perce-Neige („Schneeglöckchen“) mit dem Ziel, Spenden für die Einrichtung von Behindertenheimen zu sammeln. Der Schauspieler setzte seine Popularität gezielt dafür ein, um bei seinen Landsleuten für die Stiftung zu werben, was seinen Status als französische Institution noch untermauerte.

Filmographie

  • 1954: Wenn es Nacht wird in Paris (Touchez pas au grisbi)
  • 1955: Razzia in Paris (Razzia sur la chnouf)
  • 1955: Das Gesetz der Straße
  • 1956: Dem Satan ins Gesicht gespuckt
  • 1956: Schuld und Sühne (Crime et Châtiment)
  • 1956: Spione
  • 1957: Morphium, Mord und kesse Motten (Ces dames préfèrent le mambo)
  • 1957: Der Gorilla lässt schön grüßen (Le Gorille Vous Salue Bien)
  • 1957: Die Nacht bricht an
  • 1957: Du hast noch drei Tage
  • 1957: Auf schiefer Bahn
  • 1958: Fahrstuhl zum Schafott (Ascenseur pour l’échafaud)
  • 1958: Kommissar Maigret stellt eine Falle (Maigret tend un piège)
  • 1958: Guten Tag, ich bin Ihr Mörder
  • 1958: Montparnasse 19
  • 1958: Das Raubtier rechnet ab
  • 1958: Marie-Octobre
  • 1959: Der Panther wird gehetzt (Classe tous risques)
  • 1959: Tatort Paris (125, Rue Montmartre)
  • 1959: Ihr Verbrechen war Liebe
  • 1959: Der Mörder kam um Mitternacht
  • 1959: Die Schüler
  • 1960: Herrin der Welt
  • 1960: Mädchen im Schaufenster
  • 1960: Taxi nach Tobruk (Un Taxi pour Tobrouk)
  • 1961: Das Jüngste Gericht findet nicht statt (Il giudizio universale)
  • 1961: Vor Salonlöwen wird gewarnt
  • 1961: Mädchen im Schaufenster (La ragazza in vetrina)
  • 1962: Madeleine und der Seemann
  • 1962: Wir bitten zu Bett
  • 1962: Der Teufel und die zehn Gebote (Le Diable et les Dix Commandements)
  • 1962: Die Dreigroschenoper
  • 1962: Carmen von Trastevere
  • 1963: Mein Onkel, der Gangster
  • 1963: El Cordoba – Schrei des Rebellen
  • 1964: 100.000 Dollar in der Sonne (Cent mille dollars au soleil)
  • 1964: Mordrezepte der Barbouzes (Les barbouzes)
  • 1965: Nimm’s leicht, nimm Dynamit (Ne nous fâchons pas)
  • 1965: Schieß, solange du kannst
  • 1965: Ganoven rechnen ab
  • 1966: Der zweite Atem (Le deuxiéme souffle)
  • 1966: Die grossen Schnauzen (Les Grandes gueules)
  • 1966: Die Haut des Anderen (Avec la peau des autres)
  • 1967: Die Abenteurer (Les aventuriers)
  • 1968: Im Dreck verreckt
  • 1968: La métamorphose des cloportes
  • 1969: Der Clan der Sizilianer (Le clan des Siciliens)
  • 1969: Armee im Schatten (L’Armée des ombres)
  • 1970: Der Kommissar und sein Lockvogel (Dernier domicile connu)
  • 1971: Rum-Boulevard
  • 1971: Die Filzlaus kehrt zurück
  • 1971: Die Entführer lassen grüßen (L’aventure, c’est l’aventure)
  • 1972: Ich – Die Nummer eins
  • 1972: Die Valachi Papiere (Carteggio Valachi)
  • 1972: L’aventure c’est l’aventure
  • 1973: Die Filzlaus (L’emmerdeur)
  • 1973: Ein glückliches Jahr
  • 1973: Zwei Fäuste des Himmels
  • 1974: Die Ohrfeige
  • 1975: Der Ehekäfig (La Cage)
  • 1975: Adieu, Bulle (Adieu, poulet)
  • 1976: Die Macht und ihr Preis (Cadaveri eccellenti)
  • 1978: Ein Mann in Wut
  • 1978: Der Schrecken der Medusa (The Medusa Touch)
  • 1978: Mord in Barcelona
  • 1980: Sunday Lovers
  • 1981: Der Maulwurf (Espion, lève-toi)
  • 1981: Das Verhör (Garde à vue)
  • 1982: Les Misérables (1982)Les Misérables
  • 1982: Der Rammbock
  • 1982: Die Legion der Verdammten
  • 1984: Die 100 Tage von Palermo (Cento giorni a Palermo)
  • 1984: Tödliche Angst
  • 1986: La rumba (Cameo)
  • 1986: Gesetz des Terrors (Sword of Gideon)

Sonstiges

In dem Asterix-Band Streit um Asterix (orig. La Zizanie) von 1970 trägt der Zenturio Caius Aerobus unverkennbar die Züge von Lino Ventura.

Literatur

 

  • Meinolf Zurhorst, Lothar Just: Lino Ventura. Seine Filme – sein Leben. Heyne-Filmbibliothek, Band 65. Heyne, München 1984,ISBN 3-453-86065-9.
  • Philippe Durant: Lino Ventura – Biografie. Bastei-Lübbe, Bergisch-Gladbach 1989, ISBN 3-404-61142-X.
  • Odette Ventura: Lino: Das Leben des Lino Ventura. Beltz-Quadriga, Berlin 1993, ISBN 3-88679-217-X.

Ursache: wikipedia.org

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