Flugzeugkollision von Zagreb
Bei der Flugzeugkollision von Zagreb vom 10. September 1976 kollidierten im betreffenden Luftraum eine Trident der British Airways und eine DC-9 der jugoslawischen Inex Adria Airways. Grund dafür war ein überlasteter Luftraum, kombiniert mit Fehlhandlungen und technischen Fehlanzeigen bei der Flugverkehrskontrolle. 177 Personen starben, darunter 107 deutsche Staatsangehörige. Im Luftraum über dem damals blockfreien Jugoslawien kreuzten sich mehrere Luftstraßen. Damit verbunden war das Problem einer starken Beanspruchung der Fluglotsen, vor allem auch mit der Kontrolle des Luftraums über Zagreb. Binnen fünf Jahren hatte man dort zuvor bereits 32 Beinahe-Kollisionen registriert.
Verlauf
Die britische Trident war in London gestartet, die DC-9, die fast ausschließlich deutsche Urlauber beförderte, im jugoslawischen Ferienort Split. Für den Hauptakteur bei der Bezirkskontrollstelle Zagreb, den 28-jährigen Fluglotsenassistenten Gradimir Tasić, war dieser 10. September bereits der dritte 12-Stunden-Tag der Woche. Als sich die beiden Flugzeuge dem Luftraum über Zagreb näherten, ereignete sich in dieser Flugsicherungszentrale der erste verhängnisvolle Fehler: Einer der Lotsen fragte Tasić, auf den überfüllten Radarschirm zeigend, ob er die DC-9 in den „oberen Luftraum“ schicken könne. Tasić, der wegen einer anderen Sache gerade ins Mikrofon gesprochen hatte, bezog die Frage fälschlicherweise auf eine andere Maschine in der Nähe und nickte ungeduldig. Danach ereigneten sich noch weitere Kommunikations-Missverständnisse, weil die Lotsen sich gleichzeitig mit anderen Maschinen befassen mussten. Der falsche Steigflug der DC-9 wurde somit auch nachträglich nicht erkannt.
Beide Flugzeuge näherten sich jetzt auf gleicher Höhe. Als Tasic auf seinen Radarschirm sah, zeigte dieser ihm die Trident möglicherweise in einer falschen Position. Er folgerte daraus rechnerisch, dass sich die beiden Maschinen in einem Abstand von ca. 250 Metern kreuzen würden. Die letzten 20 Sekunden vor der Kollision sprach er mit der DC-9-Crew nur in serbokroatischer Sprache, um deren Steigflug zu stoppen, so dass die Besatzung des britischen Flugzeugs keinen Hinweis auf ein Kollisionsproblem erhielt. Dann prallten die beiden Flugzeuge zusammen, wobei die linke äußere Tragfläche der DC-9 mitten ins Cockpit der Trident hineinschnitt. Die drei Piloten dort wurden auf der Stelle getötet. Die beiden Flugzeuge stürzten ab. Der Voice-Recorder zeichnete noch die letzten Worte des Inex-Copiloten D. Ivanus auf: „Wir sind erledigt – Goodbye, goodbye“. Etwa 26 Kilometer nordöstlich von Zagreb prallten die beiden Maschinen am Boden auf. Niemand überlebte den Absturz, 177 Tote waren zu beklagen. Eine benachbarte Kleinstadt blieb knapp verschont.
Rechtliche Aufarbeitung
Beim Gerichtsverfahren fiel die Hauptschuld auf Tasić, relativiert aber durch das Radar-Versagen. In einem späteren Rekurs-Verfahren wurde dann auch relativierend festgestellt, dass der zu Gefängnis verurteilte Tasic diese Situation unmöglich auf sich alleine gestellt bewältigen konnte.
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Quellen: wikipedia.org
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