Reinhard Heydrich

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Geburt:
07.03.1904
Tot:
04.06.1942
Lebensdauer:
38
PERSON_DAYS_FROM_BIRTH:
43852
PERSON_YEARS_FROM_BIRTH:
120
PERSON_DAYS_FROM_DEATH:
29885
PERSON_YEARS_FROM_DEATH:
81
Zusätzliche namen:
Рейнхард Гейдрих, Reinhard Tristan Eugen Heydrich;Рейнхард Гейдрих, Райнхард Гейдрих, Рейнхард Тристан Ойген Гейдрих
Kategorien:
, General, Kriegsverbrecher, Nazis, Offizier, Politiker, Teilnehmer des Zweiten Weltkriegs, Verbrecher, Von einem Terroranschlag
Nationalitäten:
 deutsche
Friedhof:
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Reinhard Tristan Eugen Heydrich (* 7. März 1904 in Halle (Saale); † 4. Juni 1942 in Prag) war ein deutscher SS-Obergruppenführer und General der Polizei, der während der Diktatur des Nationalsozialismus als Leiter des Reichssicherheitshauptamts (RSHA) und Stellvertretender Reichsprotektor in Böhmen und Mähren für zahlreiche Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantwortlich war. 1941 wurde er von Hermann Göring mit der sogenannten „Endlösung der Judenfrage“ beauftragt und war ab diesem Zeitpunkt der maßgebliche Organisator des Holocausts. So leitete er am 20. Januar 1942 in Berlin die Wannsee-Konferenz. Heydrich wurde am 27. Mai 1942 bei einem Attentat in Prag schwer verletzt und starb acht Tage später. Daraufhin folgten Racheakte der Nationalsozialisten wie die Zerstörung von Lidice und Ležáky.

Leben

Kindheit und Jugend

Heydrichs Mutter Elisabeth Krantz stammte aus einer wohlhabenden Familie und war die Tochter des Leiters des Königlichen Konservatoriums von Dresden. Sein Vater Bruno Heydrich kam aus ärmlichen Verhältnissen, brachte es aber nach einer durch ein Stipendium finanzierten Ausbildung in Komposition und Gesang am Königlichen Konservatorium in Dresden zu einem anerkannten Komponisten und Opernsänger.

1899 gründete Bruno Heydrich in Halle an der Saale eine Musikschule für Kinder der Mittelklasse, die bereits 1901 zu einem Konservatorium ausgebaut wurde, das 1904 elf Lehrer, vier Hilfskräfte und eine Sekretärin fest angestellt hatte, so dass sich Familie Heydrich nicht nur zwei Dienstmädchen und einen Butler leisten konnte, sondern sehr schnell „Zugang zu den gehobenen Kreisen der Stadt“ erhielt und unter anderem zum Bürgermeister und Herausgeber der Lokalzeitung freundschaftliche Kontakte pflegte. Gerüchten, er sei jüdischer Herkunft (siehe unten), trat Bruno Heydrich 1916 mit einer erfolgreichen Verleumdungsklage entgegen, da er fürchtete, sie könnten im politischen Klima der von Antisemitismus geprägten Wilhelminischen Ära „geschäftsschädigend“ wirken.

Reinhard Heydrich wurde früh durch einen extremen Nationalismus geprägt, der in der Familie vorherrschte. Die Niederlage des Deutschen Reiches und die Abdankung von Kaiser Wilhelm II. wurde von seiner Familie als Katastrophe empfunden. Wie auch viele weitere Schüler seines Realgymnasiums schloss Reinhard Heydrich sich 1919 einer „freiwilligen Einwohnerwehr“ des Freikorps von Georg Maercker an. 1920 wurde er Mitglied der Jugendgruppe der halleschen Ortsgruppe des Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes, der nach der Ermordung von Außenminister Rathenau 1922 verboten wurde.

Marine

Am 30. März 1922 trat Heydrich als Seekadett in die Reichsmarine ein; 1926 wurde er zum Nachrichtendienst der Marine versetzt und 1928 zum Oberleutnant zur See ernannt.

Zu Beginn seiner Ausbildung in der Marine galt Heydrich als Sonderling. In dieser Zeit machte er „einen seltsam unpolitischen Eindruck“ und galt – im Offiziersmilieu negativ angesehen – als „Freisinniger“. Wilhelm Canaris, den späteren Chef der deutschen Abwehr, lernte er 1923 während seiner Dienstzeit auf dem Kreuzer Berlin kennen und befreundete sich mit ihm. Während seiner Marinezeit betrieb Heydrich intensiv Sport: Segeln, Schwimmen, Fechten; viel Zeit wandte er fürs Musizieren auf.

Im Dezember 1930 lernte Heydrich seine spätere Ehefrau, die 19-jährige Lina Mathilde von Osten (1911–1985), kennen. Nach bereits zwei Wochen waren Heydrich und von Osten verlobt, nachdem Heydrich bei ihrem Vater um sie angehalten hatte. Die Verlobte kam aus einer politisch rechtsextrem geprägten Familie. Ihr Bruder Hans von Osten gehörte seit 1928 der SA an, Lina von Osten selbst war schon, als sie Reinhard Heydrich kennenlernte, „überzeugte Nationalsozialistin und glühende Antisemitin“. Am 26. Dezember 1931 – Heydrich war zu diesem Zeitpunkt bereits Nationalsozialist und für Himmler tätig – fand in Großenbrode die Hochzeit nach evangelischem Ritus und unter Absingen des Horst-Wessel-Liedes statt. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor.

Heydrich hatte zur Zeit der Verlobung mit Lina von Osten eine Beziehung zu einer anderen Frau, deren Identität bis heute nicht geklärt ist. Die Beziehung beendete er durch Zusendung der Anzeige seiner Verlobung mit Lina von Osten. Der Vater der betroffenen Frau reichte beim Chef der Marineleitung, Admiral Erich Raeder, Beschwerde gegen Heydrich ein. Ein gebrochenes Heiratsversprechen galt als ehrenrührig, war aber kein schweres Vergehen und hätte ohne Strafe durch den Ehrenrat der Marine enden können. Die Angehörigen des Ehrenrats – Admiral Gustav Hansen, Heydrichs Ausbilder Gustav Kleikamp und Hubertus von Wangenheim – wurden durch Heydrichs arrogantes Auftreten, der schlecht über die Frau sprach, sie belastete und bestritt, ihr die Ehe versprochen zu haben, dazu gebracht, kein Urteil zu fällen und das Verfahren in die alleinige Entscheidung Raeders zu legen. Raeder entschied, ebenfalls aufgrund Heydrichs offensichtlicher Unaufrichtigkeit im Verfahren und seiner Versuche, sich durch Belastung der Frau reinzuwaschen, dass Heydrich als Offizier „unwürdig“ und dessen Entlassung zu verfügen sei, die am 30. April 1931 erfolgte.

Begegnung mit Heinrich Himmler und Aufstieg im parteiinternen SD

Im Juni 1931 trat Heydrich in die NSDAP (Mitgliedsnr. 544.916) und die SS (SS-Nr. 10.120) ein. Sein frühes Eintrittsdatum trug dazu bei, dass er später das Goldene Parteiabzeichen erhielt. In den frühen dreißiger Jahren baute Heinrich Himmler die „Schutzstaffel des Führers“, die SS, systematisch auf. Um die Tätigkeiten der Organisation besser zu koordinieren und vor allem politische Gegner zu überwachen und auszuschalten, benötigte die wachsende SS einen effizienten Nachrichtendienst. Über einen verwandten Jugendfreund, den Münchner SA-Führer und SA-Brigadeführer „Oberbayern“ Karl von Eberstein (dessen Mutter war Heydrichs Patentante), wurde Heydrich im August 1931 Himmler vorgestellt. Dieses Zusammentreffen wurde der Beginn eines engen Arbeitsverhältnisses. Heydrich skizzierte ihm kurz seine Vorstellungen vom Aufbau eines Nachrichtendienstes. Himmler war beeindruckt und beauftragte ihn mit dem Aufbau der Organisation, die den Namen „Sicherheitsdienst“ (SD) erhielt. Allerdings räumte Himmler später intern ein, dass die Heranziehung Heydrichs ursprünglich auf einem „Irrtum“ basierte: Das, was heute als Fernmeldetruppe bezeichnet wird, wurde seit 1917 als Nachrichtentruppe bezeichnet, und Heydrich war als „technischer Nachrichtenoffizier“ tatsächlich zum Funkoffizier ausgebildet worden. Mit nachrichtendienstlicher Tätigkeit im Sinne von geheimdienstlicher Aktivität hatte er jedoch nichts zu tun gehabt. Gleichwohl wusste er offenbar Himmler zu überzeugen.

Heydrich wurde für die kommende Führung des Dritten Reiches schnell unentbehrlich und stieg rasch in der Hierarchie der SS auf. Am 1. Dezember 1931 wurde er zum Hauptsturmführer der SS, im Juli 1932 zum Standartenführer ernannt.

Heydrich und die Ausformung des Dritten Reiches Griff der SS nach der Polizeigewalt in Bayern

Als Adolf Hitler 1933 zum Reichskanzler ernannt wurde, bedeutete dies für die SA und SS einen legalen Zugang zur Macht. Heydrich wurde noch im selben Jahr stellvertretender Chef der bayerischen Polizei. Das Ermächtigungsgesetz ermöglichte die Zerschlagung der Opposition. Das Tableau der „Reichsfeinde“ Heydrichs reichte von Juden, christlichen Kirchen, Freimaurern und Zigeunern bis zu „Asozialen“.

Frühes Ziel der Verfolgungsaktionen 1933 in Bayern war der Literaturnobelpreisträger Thomas Mann. Als Mann nach Hitlers Ernennung zum Reichskanzler beschloss, seinen Auslandsaufenthalt bis zu einer Klärung der Lage in Deutschland zu verlängern, durchsuchte die Bayerische Politische Polizei Manns Haus in München und beschlagnahmte das Haus nebst Inventar sowie das Bankkonto. Am 12. April 1933 forderte Heydrich, Mann sofort nach dessen Rückkehr in „Schutzhaft“ zu nehmen und schrieb an Reichstatthalter von Epp:

„Diese undeutsche, der nationalen Bewegung feindliche, marxistische und judenfreundliche Einstellung gab Veranlassung gegen Thomas Mann Schutzhaft zu erlassen, die aber durch die Abwesenheit dessen nicht vollzogen werden kann.“

Reinhard Heydrich 1934

Die Konzeption der politischen Polizei in Bayern hatte für die spätere Entwicklung der Sicherheits- und Unterdrückungsstrukturen des Dritten Reiches Modellcharakter. Himmler und Heydrich gelang es, die Polizei aus den üblichen Verwaltungsstrukturen herauszulösen und mit der SS und ihrem Nachrichtendienst SD eng zu verzahnen. Damit bekam sie eine prominente Rolle bei der weltanschaulichen Formung der Gesellschaft im Sinne des Nationalsozialismus und wurde ein Mittel zum weiteren Bedeutungszuwachs der SS.

Übernahme der reichsweiten Polizeigewalt durch die SS; Entmachtung der SA

Heinrich Himmler wurde am 2. April 1934 zum Inspekteur der Preußischen Geheimen Staatspolizei ernannt, die zuvor unter Kontrolle Hermann Görings gestanden hatte und ernannte seinen engen Gefolgsmann Heydrich zum Chef des Geheimen Staatspolizeiamtes (Gestapa). Heydrich verlegte den Sitz des SD an seinen neuen Wirkungsort in Berlin und begann damit, die Parteiformationen SS und SD wie zuvor in Bayern mit der Polizei zu verzahnen. Dieser Ausbau der Machtstellung Himmlers und Heydrichs stand im engen Zusammenhang mit der Furcht des Kontrollverlusts der NS-Führung um Hitler über die SA. Denn die Sturmabteilung unter Ernst Röhm war nach der Machtübernahme zunehmend unzufriedener geworden. Sie hatte Hitler ihrer Auffassung nach an die Macht gebracht, spielte jetzt jedoch nur noch eine untergeordnete Rolle. Ein Teil der SA forderte nach der ersten nationalen Revolution nun eine zweite, sozialistische Revolution, die Hitlers Bündnis mit den konservativen Eliten und der Reichswehr gefährdete. Hitler, dem die SA unbequem wurde, suchte nach Möglichkeiten, diese auszuschalten. Heydrichs SD sammelte darum fingierte Beweise für einen unmittelbar bevorstehenden Putsch. Bei der Niederschlagung dieses sogenannten Röhm-Putsches wurde die SA-Führungsriege durch Heydrich unterstehende Kommandos der SS und des SD exekutiert. Für seine Dienste bei der Entmachtung der SA wurde Heydrich am 30. Juni 1934 zum SS-Gruppenführer ernannt.

1936 wurde Himmler Chef der deutschen Polizei, Heydrich Chef der Sicherheitspolizei (Sipo). Die Sicherheitspolizei, die sich aus der politischen Polizei und der Kriminalpolizei zusammensetzte, wurde straff durchorganisiert, mit zuverlässigen und jungen Nationalsozialisten akademischer Prägung durchsetzt und zentral geführt. In ihr hatte Heydrich ein effizientes und ihm weltanschaulich eng verbundenes Instrument, um vermeintliche Staatsfeinde, gegebenenfalls aber auch persönliche Widersacher und Rivalen gnadenlos zu verfolgen. Er schuf ein Netz einer engen polizeilichen Überwachung, legte umfangreiche Akten an und beauftragte innerhalb des SD Wissenschaftler mit Analysen der Aktivitäten möglicher Staatsfeinde wie Juden, Kommunisten, Liberale und religiöse Gruppen. Am 28. Mai 1936 forderte Heydrich in einem geheimen Befehl an die Staatspolizeidienststellen, dass „die Anwendung verschärfter Vernehmungsmethoden auf keinen Fall aktenkundig gemacht werden“ dürfe. Die Vernehmungsakten gefolterter Beschuldigter seien vom Leiter der jeweiligen Staatspolizeistelle persönlich unter Verschluss aufzubewahren.

Rivalität mit der Wehrmacht

Der Wehrmacht war die SS als zweite bewaffnete Organisation im Reich zunehmend ein Dorn im Auge. Die SS wiederum stärkte ihre Position gegenüber der Wehrmacht, indem sie den damaligen Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst Werner von Fritsch, und den Reichskriegsminister Werner von Blomberg durch gezielte Intrigen aus dem Weg räumte. Damit festigte er die Kontrolle des Nationalsozialismus über die Wehrmacht.

Rivalität herrschte auch zwischen Heydrichs SD und dem Geheimdienst des Heeres, der Abwehr unter seinem ehemaligen Gönner Admiral Wilhelm Canaris. Die beiden Chefs unterhielten anfangs nach außen hin ein freundschaftliches Verhältnis und trafen sich jeden Morgen zum gemeinsamen Ausritt. Hinter den Kulissen versuchte jedoch jeder den anderen auszuschalten – Heydrich ließ Canaris' Diensträume verwanzen, Canaris ließ nach Belegen für Heydrichs angebliche jüdische Abstammung suchen.

Reichspogromnacht

In der Reichspogromnacht, die die SS unter Himmler und Heydrich insofern überraschte, als sie von der Partei und Josef Goebbels ausging, sandte er am 10. November 1938 ein dringendes Fernschreiben an die StaPo mit verschiedenen Anweisungen. Beispielsweise seien

„[…] in allen Bezirken so viele Juden – insbesondere wohlhabende – festzunehmen, als in den vorhandenen Hafträumen untergebracht werden können“

– Fernschreiben von Reinhard Heydrich

Gründung des Reichssicherheitshauptamtes unter Heydrich

1939 wurden SD und Sicherheitspolizei (Kriminalpolizei und Geheime Staatspolizei) dem neu geschaffenen Reichssicherheitshauptamt (RSHA) unterstellt, mit Heydrich an der Spitze, der sich personalpolitisch in einer bitteren Kontroverse gegen SS-Juristen um Werner Best durchsetzen konnte. Heydrich wählte ganz bewusst eine Führungsschicht für das RSHA aus, die akademische Intelligenz mit kaltem völkischen Fanatismus zu verbinden wusste. Die Konzeption und die Verwirklichung des RSHA beruhte stark auf den Vorstellungen Heydrichs, der selbst das "politische Konzept einer Verschmelzung von SS und Polizei" geradezu verkörperte. Mittlerweile war ein riesiger Polizeiapparat entstanden, der überall Informationen sammeln und liefern konnte – ein Instrument zur Ausübung absoluter Herrschaft. Heydrich arbeitete weiter an der Vervollkommnung dieses Apparates, der seine ganze Macht und ideologische Orientierung in der nationalsozialistischen Herrschaft über Osteuropa und der Planung und Durchführung des Holocaustes zeigen sollte. Das von ihm nach seinen Vorstellungen geschaffene RSHA wurde "ein entscheidendes radikalisierendes Element der NS-Politik."

Vernichtungskrieg und Endlösung Einsatzgruppen

Am 1. September 1939 erfolgte der Angriff auf Polen, der durch angebliche Übergriffe polnischer Truppen gerechtfertigt wurde. Heydrich ließ hierzu einige Grenzzwischenfälle inszenieren. So wurde von SS-Männern, die polnische Freischärler darstellen sollten, ein Überfall auf den Sender Gleiwitz inszeniert. Der internationalen Presse wurden gefallene Polen vorgeführt. In Wirklichkeit handelte es sich um zuvor umgebrachte Gefangene des KZ Sachsenhausen. Den rasch vorrückenden Truppen der Wehrmacht folgten sogenannte SS-Einsatzgruppen, die rücksichtslos gegen die Zivilbevölkerung – insbesondere die „Intelligenz“ und Juden – vorgingen. Mit ihrem Wirken begann der Vernichtungskrieg gegen die Zivilbevölkerung unterworfener Länder Osteuropas. "Die Einsatzgruppen, die in Polen im Herbst 1939 den polizeilichen Sicherheitsauftrag der Besatzungsmacht auf die Völkische Flurbereinigung, auf Deportation und Massenerschießungen ausdehnten, stellten als mobile Einheiten des RSHA ebenjene kämpfende Verwaltung dar, die Heydrich gefordert hatte." Noch während des Polenfeldzuges gelang es Himmler und Heydrich die Kompetenzen von SS und Polizeikräften gegenüber der Wehrmacht weiter auszubauen und durch eigenständige Polizei-Standgerichte neben der Wehrmachtsjustiz über Erschießungen zu befinden. Waren am Anfang des Feldzuges die Einsatzgruppen von SS,SD und Polizei zumindest nominell noch der Wehrmacht nachgeordnet, etablierte die SS sich als selbständig handelnde Kraft neben der Wehrmacht.

Diese Unabhängigkeit (die Kooperation zwischen SS-Einsatzgruppen und Wehrmacht nicht ausschloss) wurde im späteren Verlauf des Krieges im Osten beibehalten. Als Unternehmen Barbarossa begann am 22. Juni 1941 der Angriff auf die Sowjetunion. Auch hier richteten die Einsatzgruppen der SS unvorstellbare Massaker an.

Kriegseinsatz bei der Luftwaffe

Im Zweiten Weltkrieg nahm Heydrich als Reserveoffizier der Luftwaffe zunächst als Bordschütze in Bombern am Polenfeldzug, später als Jagdflieger über Norwegen, Norddeutschland und Holland teil. Er flog eine Messerschmitt Bf 109E-7.

Nach Beginn des Unternehmens Barbarossa 1941 missachtete Heydrich ein ausdrückliches Verbot des Reichsführers-SS Himmler von Kampfeinsätzen, meldete sich am Flugplatz Bălți im Südabschnitt der Ostfront in der Uniform eines Luftwaffenmajors und wurde der II. Gruppe des Jagdgeschwaders 77 zugeteilt, in der er schon früher geflogen war. Sein Flugzeug wurde am Nachmittag des 22. Juli über Jampol von einem sowjetischen Flakgeschoss getroffen, und der Motor fiel aus. Heydrich war gezwungen, zwischen den Frontlinien notzulanden. Im Luftwaffenstützpunkt befürchtete man, „Heydrich sei entweder tot – oder schlimmer noch – dem russischen NKWD in die Hände gefallen“, doch schon nach wenigen Stunden kam die Meldung, eine vorgeschobene Patrouille habe ihn gerettet. Dass der Fliegereinsatz Heydrichs von Himmler nicht genehmigt war, thematisierte dieser noch in seiner Gedenkrede zu Heydrichs Tod 1942 . Darin erwähnte Himmler „mit stolzer Freude“, dies sei „die einzige Heimlichkeit in den elf Jahren unseres gemeinsamen Weges [gewesen], die er vor mir hatte“.

Sein Biograph Robert Gerwarth urteilt, dass Heydrich mit diesen fliegerischen Einsätzen ein „‚heroisches’ Fronterlebnis“ suchte.

Die „Endlösung der Judenfrage“ Auftrag Görings an Heydrich vom 31. Juli 1941

In der Ideologie der Nationalsozialisten galten Juden als Feind schlechthin. Sie wurden als „Untermenschen“ dargestellt und in der NS-Propaganda mitunter mit Ratten (so im Film „Der ewige Jude“) und anderem Ungeziefer verglichen.

Schon vor dem Krieg sammelte Heydrich alle Informationen über jüdische Einrichtungen und ließ sie überwachen. Zunächst sollten die Juden durch ein System von Enteignung und Deportation aus dem Reich gedrängt werden. 1938 sandte Heydrich Adolf Eichmann nach Wien, um dort die Zentralstelle für jüdische Auswanderung einzurichten, sie wurde zum Vorbild für die im Januar 1939 eingerichtete Reichszentrale für jüdische Auswanderung in Berlin. Damit erhielt Heydrichs SD eine Schlüsselrolle bei der Judenverfolgung.

Nach der Eroberung Polens gab Heydrich den Befehl, Ghettos für die Juden einzurichten und dort sogenannte Judenräte zu bilden. So wurden die Jüdischen Gemeinden gezwungen, mit den Nationalsozialisten zusammenzuarbeiten und an ihrem eigenen Untergang mitzuwirken. Mit Eichmanns Hilfe organisierte Heydrich Deportationen von Juden aus dem ganzen Reichsgebiet sowie aus Österreich und Teilen Polens in diese neu errichteten Ghettos. In einer Anweisung vom 22. September 1939 unterschied Heydrich zwischen einem „geheimen Endziel“, dessen Verfolgung langfristig erfolgen müsse, und den Mitteln und Wegen dorthin. Ghettos waren für ihn nur Zwischenstationen. Als Endziel war zu diesem Zeitpunkt eine Deportation aller Juden aus den eingegliederten Gebieten in ein Territorium an der östlichen Grenze Polens angedacht.

Durch die Eroberung Osteuropas fielen Millionen von Juden und anderen Menschen, die als „Angehörige minderwertiger Rassen“ herabgesetzt wurden, in deutsche Hand. Wann der Entschluss zur Ermordung aller Juden gefasst wurde, ist strittig; die meisten Historiker datieren ihn zwischen September und Dezember 1941. Die systematische Ermordung der Juden begann in stufenweise radikalisierten Schritten durch die Einsatzgruppen. Schon acht Tage nach Beginn des Unternehmens Barbarossa unternahm Heydrich am 30. Juni 1941 seine erste Inspektionsreise und forderte umgehend in seinem Einsatzbefehl, der Einsatzgruppe B sollte es doch „bei geschicktem Vorgehen nicht schwer fallen, mit der militärischen Entwicklung Schritt zu halten“. Prompt meldete wenige Tage später Einsatzgruppenchef Arthur Nebe, in den ersten Tagen seien zwar in Grodno und Lidna „nur 96 Juden exekutiert worden“, er habe aber „Befehl gegeben, dass hier erheblich zu intensivieren sei“. Heydrichs Inspektionsreisen trugen zu einem massiven Anstieg der Massenmorde an jüdischen Zivilisten in den besetzten sowjetischen Gebieten bei, so dass schon wenige Wochen nach Kriegsbeginn dazu übergegangen wurde, Frauen und Kinder bei Massenerschießungen umzubringen, wobei das Einsatzkommando 9 unter der Leitung Alfred Filberts das erste war, „das von Ende Juli an systematisch jüdische Frauen und Kinder in Weißrussland umbrachte, offenbar auf ausdrücklichen Befehl Heydrichs“.

Am 31. Juli 1941 wurde Heydrich von Hermann Göring beauftragt, alle erforderlichen Vorbereitungen für eine „Gesamtlösung der Judenfrage“ zu treffen, seien sie finanzieller, organisatorischer oder verwaltungstechnischer Natur. Heydrich erkannte schnell, dass zu diesem Zweck eine zentrale Koordinierung aller beteiligten Stellen erforderlich war. So berief er zum 20. Januar 1942 die sogenannte Wannsee-Konferenz ein, um Mittel und Wege zur „Endlösung der europäischen Judenfrage“ zu erörtern. Heydrich konkretisierte, was mit den deportierten Juden geschehen sollte:

„Unter entsprechender Leitung sollen nun im Zuge der Endlösung die Juden in geeigneter Weise im Osten zum Arbeitseinsatz kommen. In großen Arbeitskolonnen, unter Trennung der Geschlechter, werden die arbeitsfähigen Juden straßenbauend in diese Gebiete geführt, wobei zweifellos ein Großteil durch natürliche Verminderung ausfallen wird. Der allfällig endlich verbleibende Restbestand wird, da es sich bei diesem unzweifelhaft um den widerstandsfähigsten Teil handelt, entsprechend behandelt werden müssen, da dieser, eine natürliche Auslese darstellend, bei Freilassung als Keimzelle eines neuen jüdischen Aufbaues anzusprechen ist.“

Zwar sprach er nicht explizit von den nicht „arbeitsfähigen“ Frauen und Kindern, doch ist klar, dass er sie zu den „Keimzelle[n] eines neuen jüdischen Aufbaus“ rechnete, die ebenfalls einer „Sonderbehandlung“ zugeführt werden sollten – in der Sprache der Täter war dies die Tarnbezeichnung für Tötung. Dabei gingen die Massenmorde von Heydrichs SS-Einsatzgruppen weiter. Bis zum Jahresende 1941 töteten sie in den besetzten sowjetischen Gebieten bereits mehr als 500.000 Männer, Frauen und Kinder, meist durch Erschießen aus nächster Nähe. Während des Frühjahrs und Sommers 1942 erschossen sie in der Ukraine und in Weißrussland mindestens 360.000 Juden.

Stellvertretender Reichsprotektor in Böhmen und Mähren Heydrich (links) mit Frank (rechts) in der Prager Burg (1941)

Nachdem nach der im Münchner Abkommen von 1938 erzwungenen Abtretung des Sudetenlandes im darauffolgenden Jahr 1939 auch die restliche Tschechoslowakei von deutschen Truppen besetzt worden war, etablierten die Deutschen sofort eine neue Regierung. Ein „Reichsprotektor“ für Böhmen und Mähren wurde eingesetzt, der in Prag residierte. Mit diesem Amt wurde Konstantin von Neurath betraut, der abgesetzte deutsche Außenminister. Neurath nahm seine Aufgabe nach Auffassung von Heydrich und dem SS-Funktionär Karl Frank nicht mit der nötigen Härte wahr – beide hatten Ambitionen auf Neuraths Posten. Heydrich sammelte Belege über Neuraths angebliche Unzuverlässigkeit, was dazu führte, dass dieser auf unbestimmte Zeit „beurlaubt“ wurde – offiziell wurde mitgeteilt, er habe den „Führer“ aus gesundheitlichen Gründen um seine Abdankung gebeten.

Heydrich wurde zum stellvertretenden Reichsprotektor ernannt, blieb aber gleichzeitig Chef des RSHA. Am 27. September 1941 traf er in Prag ein. In seiner Antrittsrede am 2. Oktober 1941 vor Mitarbeitern der deutschen Protektoratsverwaltung auf der Prager Burg äußerte er sich in drastischer Weise über die Behandlung der tschechischen Bevölkerung, solange man diese wegen ihrer Wirtschaftsleistung für die deutsche Kriegswirtschaft benötige:

„Ich brauche also Ruhe im Raum, damit der Arbeiter, der tschechische Arbeiter, für die deutsche Kriegsleistung hier vollgültig seine Arbeitskraft einsetzt […]. Dazu gehört, dass man den tschechischen Arbeitern natürlich das an Fressen geben muss – wenn ich es so deutlich sagen darf, dass er seine Arbeit erfüllen kann. In dieser Richtung ist [...] eine Besprechung beim Führer gewesen unter Zuziehung von Staatssekretär Backe, und wir werden voraussichtlich, ich bitte dies alles für sich zu behalten bevor es herauskommt, weil es propagandistisch entsprechend aufgemacht werden muss, [...] zu einer Erhöhung der Fettrationen bei den tschechischen Arbeitern kommen, die etwa um 400 g herum liegt, das ist eine Summe, die sich sehen lassen kann.“

Diese wirtschaftspolitische Ausbeutung erfolgte in Abstimmung mit Ernährungsstaatssekretär Herbert Backe, „einer der wenigen engen persönlichen Freunde Heydrichs“. Da insbesondere die Aufrechterhaltung der tschechischen Rüstungsindustrie für die Kriegführung des Deutschen Reiches von großer Bedeutung war, sollten die tschechischen Arbeiter im Unterschied zu den „minderwertigen Rassen Europas“, die keine kriegswichtige Arbeit für Deutschland leisteten, ausreichend ernährt werden. Nach dem Krieg könne man dann mit den Tschechen abrechnen. Heydrich führte unverzüglich drakonische Maßnahmen gegen die Bevölkerung ein. Bis Ende November 1941 wurden 6000 Menschen verhaftet und offiziell 404 Todesurteile vollstreckt. 1299 dieser alleine in diesen ersten zwei Monaten der Amtszeit Heydrichs Inhaftierten wurden im Winter in das Konzentrationslager Mauthausen deportiert; von ihnen überlebten nur 52 den Krieg. Dies brachte ihm bei der Prager Bevölkerung den Spitznamen 'Der Henker von Prag' ein. Er entschied, dass in Theresienstadt (Terezín) ein Konzentrationslager für die jüdische Bevölkerung Böhmens und Mährens errichtet wurde.

Das Landgut Jungfern Breschan bei Prag, das zuvor dem jüdischen Zuckerfabrikanten Ferdinand Bloch-Bauer abgenommen worden war, diente der Familie Heydrich als Herrschaftssitz. Es umfasste zwei Schlösser, eine Fläche von 125 Hektar Wald und eine ausgedehnte Gärtnerei. Lina Heydrich ließ fortan Häftlinge aus dem KZ Theresienstadt rekrutieren, um sie als Arbeiter auf dem Landsitz einzusetzen, auf dem zu diesem Zweck ein Außenlager errichtet wurde.

Attentat und Tod Heydrichs

 

Attentatsvorbereitungen

Nach dem Einmarsch deutscher Wehrmachtstruppen war ein Teil der tschechischen Regierung nach England geflohen. In London etablierte der ehemalige Präsident Edvard Beneš eine Exilregierung, die, um ihr Ansehen zu festigen, Sabotageakte in der besetzten Heimat durchführen ließ. Hierzu wurden von den Briten tschechische und slowakische Soldaten ausgebildet, die nachts mit Fallschirmen über dem besetzten Gebiet absprangen. Die Agenten sollten zum tschechischen Untergrund Kontakt aufnehmen und Aktionen wie Sprengungen von Fabrikanlagen und Aufstellung von Funkpeilanlagen zur Orientierung für alliierte Bomber durchführen. Da aber das Überwachungssystem und der Druck der Deutschen auf die tschechische Bevölkerung unterschätzt wurden, blieben die Aktionen meist erfolglos.

Ende 1941 reifte der Plan, eine aufsehenerregende Aktion durchzuführen – ein Attentat auf den verhassten Reichsprotektor, der auch als Chef des Reichssicherheitshauptamtes im Visier des britischen Geheimdienstes stand. Mit harter Unterdrückung war es ihm zunächst gelungen, den tschechischen Widerstand erheblich zu schwächen. Die Aktion, die vom tschechoslowakischen Nachrichtendienst unter der Leitung von František Moravec vorbereitet wurde, erhielt den Decknamen Operation Anthropoid. Unter strengster Geheimhaltung wurde ein enger Kreis von Soldaten hierfür ausgebildet. Am frühen Morgen des 29. Dezember 1941 wurden Jozef Gabčík und Jan Kubiš von einem britischen Halifax-Bomber östlich von Pilsen mit Fallschirmen abgesetzt. Den beiden gelang es, sich nach Prag durchzuschlagen, zum dortigen Untergrund Kontakt aufzunehmen und für die nächsten Monate unterzutauchen. Hier erfuhren sie Einzelheiten über Heydrichs Gewohnheiten und seinen Tagesablauf. So ließ er sich jeden Tag ohne Begleitschutz, meist im offenen Wagen, stets die gleiche Strecke von seinem Landgut zum Prager Hradschin fahren.

In den Wochen vor dem Anschlag war der tschechische Widerstand erstarkt. Heydrich, der seit September 1941 beschönigende Berichte an Martin Bormann geschickt hatte, um „seine ‚Leistungen’ im Protektorat ins rechte Licht zu rücken“, räumte in einem Schreiben an Bormann am 19. Mai 1942 erstmals ein, dass sich die Lage im Protektorat verschlechtert habe und sagte auf einer Pressekonferenz in Prag am 26. Mai 1942, einen Tag vor dem Überfall:

„Ich spüre und sehe, daß die ausländische Propaganda und die defaitistische und deutschfeindliche Flüsterpropaganda im Raum wieder erheblich am Zunehmen ist. [...] Auch die kleinen Sabotageakte, die weniger Schaden tun als einen oppositionellen Geist demonstrieren sollen, haben zugenommen.“

Ablauf des Attentats

Für den Anschlag wählten die Attentäter eine enge, abschüssige Haarnadelkurve in der Prager Vorstadt Libeň aus. In der Nähe gab es keine Polizeistation. Die Kurve konnte nur mit niedriger Geschwindigkeit durchfahren werden. Am Morgen des 27. Mai 1942 postierten sich Gabčík und Kubiš in der Nähe der Kurve. In Aktentaschen hatten sie eine zusammenlegbare Sten-Gun-Maschinenpistole sowie eine aus speziellem Sprengstoff gefertigte Handgranate mit hoher Explosivkraft. Ein weiterer Agent, Josef Valčík, nahm eine Position oberhalb ein, um Heydrichs Kommen mit einem Taschenspiegel zu signalisieren. Heydrich verspätete sich an diesem Morgen.

Der beim Attentat beschädigte Wagen Heydrichs (27. Mai 1942)

Als Heydrichs Wagen schließlich verspätet eintraf, musste der Fahrer vor der Kurve den Mercedes 320 stark abbremsen. Gabčík hob seine Maschinenpistole und drückte auf kürzeste Entfernung ab. Die Waffe hatte jedoch Ladehemmung, so dass sich kein Schuss löste. Heydrich, im Glauben, es nur mit einem Einzeltäter zu tun zu haben, traf eine für ihn verhängnisvolle Fehlentscheidung: Er befahl dem Fahrer anzuhalten, und zog gegen Gabčík seine Dienstpistole. Kubiš trat nun aus der Deckung und warf seine Handgranate. Diese prallte am rechten Hinterrad ab und explodierte neben dem Fahrzeug. Heydrich sprang aus dem Wagen und versuchte, auf die Attentäter zu schießen. Sein Fahrer Klein „durch die Explosion desorientiert torkelte auf Kubiš zu“, und „Heydrich brach plötzlich mit schmerzverzerrtem Gesicht zusammen, so dass auch Gabčík aus seinem Schussfeld entkommen konnte“. Erst nach einiger Zeit wurde er von tschechischen Polizisten gefunden und in einem Lastwagen ins nahe Krankenhaus Na Bulovce (an der Bulovka) gefahren.

Tod

Tschechische Ärzte untersuchten Heydrich. Eine Röntgenaufnahme zeigte eine zertrümmerte Rippe, einen Zwerchfellriss und Splitter in der Milz, während seine Nieren unverletzt geblieben waren.

Himmler sandte seinen Leibarzt Karl Gebhardt nach Prag, um die Operation durchzuführen. Gebhardts Flugzeug landete mit Verspätung. Inzwischen hatten die Prager deutschen Ärzte Prof. Hohlbaum und Dick die Operation durchgeführt. Zunächst schien sich Heydrichs Zustand zu verbessern, doch am 3. Juni trat eine plötzliche Verschlechterung mit hohem Fieber und Sepsis aufgrund einer Bauchfellentzündung ein, die wahrscheinlich durch nichterkannte Partikel der Polsterung des Wagens, die in die Bauchhöhle gelangt waren, verursacht wurde. Wäre Penicillin eingesetzt worden, das nicht zur Verfügung stand, „hätte Heydrich wohl überlebt“. Er fiel ins Koma und starb am 4. Juni 1942 um 4:30 Uhr. Eine Studie im Jahre 2012 kommt zu dem Schluss, dass die genaue Todesursache bis heute nicht abschließend geklärt sei; danach ist die bislang häufig vertretene These, er sei an Gasbrand gestorben, nicht haltbar.

Sonderpostwertzeichen der Reichspostverwaltung „Böhmen und Mähren“ zum Jahrestag des Todes

Heydrichs Leiche wurde die nächsten zwei Tage im Hradschin aufgebahrt und anschließend nach Berlin überführt. Am 9. Juni fand in Berlin die seit dem Staatsbegräbnis von Reichspräsident Paul von Hindenburg größte Totenfeier des Dritten Reiches statt, an der alle NS-Größen teilnahmen. Heydrichs Leichnam wurde auf dem Berliner Invalidenfriedhof beigesetzt. Die Grabrede hielt Himmler, der betonte, dass „alle Maßnahmen und Handlungen, die er traf, er als Nationalsozialist und SS-Mann anpackte. Aus den tiefen Gründen seines Herzens und Blutes heraus, habe er die Weltanschauung Adolf Hitlers erfühlt, verstanden und verwirklicht." Hitler pries ihn als „Blutzeuge[n], gefallen für die Erhaltung und Sicherung des Reiches“ und zeichnete ihn postum, als zweitem Deutschen nach Fritz Todt, mit der Obersten Stufe des Deutschen Ordens aus, der höchsten Auszeichnung der NSDAP.

Zum Jahrestag gab es 1943 erneut eine Gedenkfeier, und am Ort des Attentats wurde eine Büste nach Heydrichs Totenmaske aufgestellt, vor der sich vorübergehende Passanten verbeugen mussten. Zum Todestag wurde eine Gedenkbriefmarke ausgegeben, Heydrich „zum mythisch verklärten ‚Märtyrer’ im nationalsozialistischen Pantheon der gefallenen Helden“ erhoben und ein „neue[r] Höhepunkt des nationalsozialistischen Totenkults“ inszeniert.

Himmler übernahm zunächst selbst die Führung des Reichssicherheitshauptamtes, bis er Ernst Kaltenbrunner am 30. Januar 1943 als neuen Chef des RSHA in sein Amt einführte. Zum Nachfolger Heydrichs als Stellvertretender Reichsprotektor in Böhmen und Mähren bestimmte er den Chef der Ordnungspolizei Kurt Daluege.

Vergeltung durch Massaker

Ermittlungen

Unmittelbar nach dem Attentat wurde der Gestapo-Beamte und Referatsleiter (Referat II g − Attentate, illegaler Waffenbesitz und Sabotage) bei der Staatspolizeileitstelle Prag, Heinz Pannwitz, mit der Leitung einer Sonderkommission zur Aufklärung des Heydrich-Attentats betraut. Pannwitz war Autor des amtlichen Abschlussberichtes zum Heydrich-Attentat und verfasste in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre zwei Niederschriften zum Attentat.

Gedenkplatte an der Cyril-und-Methodius-Kirche in Prag zur Erinnerung an den letzten Kampf der Attentäter Heydrichs

Das Attentat auf Heydrich traf die NS-Führung anscheinend ins Mark. Die Suche nach den Angreifern verlief zunächst hektisch und schlecht organisiert. Mit Hilfe des später hierfür heiliggesprochenen Bischofs Gorazd (mit bürgerlichem Namen Matěj Pavlík) versteckten sich die Attentäter in der Krypta der Kirche St. Cyrill und Method in Prag. In der Folgezeit übten die deutschen Besatzer vor allem durch Geiselnahme erheblichen Druck auf die tschechische Bevölkerung aus.

Rachemassaker

In der Folge wurde zuerst das Dorf Lidice und wenige Tage später auch Ležáky dem Erdboden gleichgemacht. Alle 172 männlichen Bewohner Lidices über 15 Jahre wurden erschossen (9./10. Juni 1942), die Frauen in Konzentrationslager deportiert, während sich die Kinder einer „rassischen Musterung“ zu unterziehen hatten. Neun der Kinder wurden als „germanisierbar“ eingestuft und zu deutschen Pflegeeltern geschafft, „die übrigen brachte man um“.

Als Rechtfertigung für die Ermordung der Menschen nannte man wider besseres Wissen angebliche Beweise für einen Zusammenhang zwischen Lidice und den Attentätern, denn eine solche Vermutung hatte sich schon vor der Vernichtung Lidices „als falsch erwiesen“. Zu den Opfern von Lidice und Ležáky kommen 3188 im Sommer 1942 zum Tode verurteilte Tschechen, „davon 477 aus dem einzigen Grund, dass sie das Attentat auf Heydrich ‚gutgeheißen’ hatten“.

Das Versteck in der Prager Kirche wurde schließlich auf indirektem Wege durch den Hinweis des Fallschirmagenten Karel Čurda gefunden, der am 16. Juni 1942, „um sein Leben zu retten und seine Familie zu schützen“, der Gestapo den Namen der Familie Moravec in Prag nannte, wo die beiden Attentäter zeitweilig untergekommen waren. Der noch minderjährige Sohn der Familie, Vlastimil, brach nach einem brutalen Verhör, „als ihm die Ermittler den abgeschnittenen Kopf seiner Mutter in einem mit Flüssigkeit gefüllten Glasbehälter zeigten und drohten, den Kopf des Vaters dazuzulegen“, zusammen und teilte seinen Peinigern das Versteck in der Kirche St. Cyrill und Method mit.

Nach mehrstündigem Kampf mit SS-Einheiten unter der Leitung von Karl von Fischer-Treuenfeld erschossen sich die Attentäter am 18. Juni 1942 in aussichtsloser Lage. Bischof Gorazd, der die Verantwortung für die Ereignisse in der Kirche auf sich genommen hatte, Pater Petrek, der in der Kirche angetroffen worden war, und zwei weitere orthodoxe Priester, die den Attentätern Zuflucht gewährt hatten, wurden von den Besatzern hingerichtet.

Persönlichkeit und Rezeption

Für viele seiner Zeitgenossen verkörperte Heydrich den Inbegriff des „Ariers“ – blond, schlank und großgewachsen. Dagegen gibt es von seiner auffallend hohen Stimme, die ihm den Spottnamen „Ziege“ einbrachte, trotz der hohen Positionen, die er einnahm, nur wenige Tonbandaufzeichnungen. Dazu war er ein sportlicher Mann und ein fähiger Sportfechter, der an nationalen und internationalen Turnieren teilnahm. Wenn es nach seinem Vater gegangen wäre, hätte er Musiker werden sollen. Heydrich lernte schon früh Geige und Klavier, und die Violine beherrschte er virtuos. In der Öffentlichkeit präsentierte er sich, besonders in seiner Prager Zeit, als fürsorglicher Familienvater.

Heydrich galt als Machtmensch und leistete als rechte Hand Himmlers wichtige Arbeiten bei der Integration der Politischen Polizei in den Apparat der NSDAP. Einige Historiker vertreten die These, der im Grunde kleinbürgerliche Himmler mit seinem weltfremden Hang zum Mystizismus hätte ohne den scharfsinnig planenden und entschlossen handelnden Heydrich im von Intrigen bestimmten internen Machtkampf der verschiedenen Gruppen in der NSDAP nicht bestehen können. „HHHH – Himmlers Hirn heißt Heydrich“ soll der ehemalige preußische Innenminister und spätere Reichsmarschall Hermann Göring über seine Konkurrenten gewitzelt haben, die ihm Stück für Stück die Hoheit über Polizei und Sicherheitsdienste streitig machten. Diese mehrfach kolportierte Sottise, die der französische Schriftsteller Laurent Binet 2010 zum Titel seines Romans über das Leben Heydrichs machte, wurde zuerst von dem Rechtsanwalt und Schriftsteller Carl Haensel verbreitet. Dieser behauptete 1950 in seinen Memoiren, Göring habe 1946 in der Nürnberger Untersuchungshaft zu ihm gesagt: „Sie kennen Himmler nicht. Natürlich nicht. Wissen Sie, er war abgründig dumm. Sein Gehirn hieß Heydrich.“ Die Biographen von Himmler und Heydrich, die Historiker Peter Longerich und Robert Gerwarth, verwenden das Göring-Zitat allerdings nicht. Longerich betont:

„Himmler war sich der Loyalität Heydrichs stets sicher gewesen, auch wenn durch den Auftrag Hitlers an Heydrich, die ‚Endlösung’ vorzubereiten, eine zweite Befehlslinie neben der allgemeinen Zuständigkeit Himmlers für die Bekämpfung aller Reichsfeinde etabliert worden war. Diese konkurrierenden Befehlsverhältnisse scheinen jedoch nicht zu einer gravierenden Rivalität zwischen Himmler und Heydrich geführt zu haben. Im Gegenteil: Himmler sah sich durch die Ermordung seines Mitstreiters zunächst und vor allem in seiner eigenen Macht getroffen.“

Heydrich, der den politischen Katholizismus neben den Juden für den Hauptfeind des Nationalsozialismus hielt, spielte sogar mit dem Gedanken, die katholische Kirche zu unterwandern, indem man junge Nationalsozialisten in die Priesterseminare einschleuse. Daneben galten ihm auch die Freimaurer als sehr gefährliche Gegner, die, falls sie im Ringen mit dem Nationalsozialismus die Oberhand gewännen, „Orgien der Grausamkeit“ feiern würden, verglichen mit denen „die Strenge Adolf Hitlers sehr maßvoll erscheinen“ werde. In der Berliner Prinz-Albrecht-Straße hatte er ein „Museum“ der Freimaurer eingerichtet, in dem in einem fensterlosen, schwarz ausgekleideten Saal allerlei Kultgegenstände der Freimaurer von einem violetten Licht beleuchtet wurden.

Wenn er sich ablenken wollte, verabredete Heydrich sich angeblich mit engsten Mitarbeitern wie dem jungen SD-Auslandschef Walter Schellenberg zu nächtlichen Streifzügen durch Berliner Bars und Bordelle. Es heißt, es habe passieren können, dass er bei diesen nächtlichen Streifzügen zuweilen als ein blasser Abglanz des Mannes endete, vor dem alle Angst hatten. In einer Kneipe lachten ihn einmal Gäste, die ihn nicht kannten, sogar aus, als er schrie: „Ich bin der Chef der Gestapo! Ich bin Heydrich! Ich kann euch alle ins Konzentrationslager schicken!“ Derartige Darstellungen, nach denen Heydrich nächtliche Streifzüge durch die Berliner Bars und Bordelle unternommen habe, basieren aber, so der Historiker Robert Gerwarth, ausschließlich auf Behauptungen Schellenbergs nach dem Krieg und auf Gerüchten.

Gerwarths Biographie von 2011 zufolge war Heydrich als junger Offizier ein noch eher wenig politischer Einzelgänger, und als er sich nach seiner Entlassung aus der Offizierslaufbahn 1931 „auf Druck seiner Verlobten“ um eine „zweite Karriere in Uniform“ bei der „damals noch winzigen SS“ in München bemühte, noch kein ideologisch gefestigter Nationalsozialist. Doch unter dem Einfluss seiner Ehefrau Lina, schon mit 19 Jahren eine überzeugte Nationalsozialistin, übernahm er sehr schnell die ideologischen Prämissen seines politischen Mentors Himmler, entwickelte sich zu „eine[m] der radikalsten Verfechter der nationalsozialistischen Weltanschauung und ihrer Verwirklichung durch rigide und immer ausgedehntere Verfolgungsmaßnahmen“, zum „selbstbewusst auftretenden und ideologisch gefestigten Leiter des RSHA und zum Organisator des Holocaust“. Dabei sah der außergewöhnlich „‚begabte’ Organisator des Terrors“, Heydrich, sich selbst in erster Linie als „Tatmensch“, weniger als „Visionär“ wie Hitler und Himmler.

Familiäres

Angebliche jüdische Abstammung

Heydrich wurde von seiner Jugend an bis ins Erwachsenenalter mit Gerüchten über seine jüdische Abstammung väterlicherseits (angeblicher jüdischer Großvater) konfrontiert. Dies gipfelte in einer Untersuchung, 1932 angeordnet von Gregor Strasser und angestiftet von Rudolf Jordan, dem Gauleiter von Halle-Merseburg. Der Verdacht war in erster Linie auf dem Umstand begründet, dass der Vater, Bruno Heydrich, in „Riemanns Musikenzyklopädie von 1916“ beschrieben wurde, als „Heydrich, Bruno, wirklicher Name Süß“ – Süß war ein gängiger jüdischer Name. Diese Formulierung stammte von Bruno Heydrichs ehemaligem Schüler Martin Frey, der mit dem Herausgeber der Enzyklopädie verwandt war und „sich auf diese Weise für seinen Ausschluss aus dem Konservatorium rächen wollte“. Heydrich strengte einen Prozess wegen „Verleumdung“ gegen die Herausgeber an, den er gewann.

Die Untersuchung erbrachte allerdings, dass Heydrichs Großvater früh verstorben war und die Großmutter in zweiter Ehe einen Mann namens Süß geheiratet hatte, somit Heydrich keinesfalls „jüdisches Blut“ in sich habe. Heydrichs Personalakte (einschließlich der Ahnentafel) wurde von Martin Bormann geführt und ist erhalten geblieben. Die Ahnentafel verzeichnet allerdings nur eine Generation der mütterlichen Linie; Name, Herkunft und Geburtsort der Großmutter fehlen, während dies eine Anforderung an die Ahnentafel selbst jedes einfachen SS-Mannes war.

Selbst Robert Kempner war bis in die 1950er Jahre davon überzeugt, der Leiter der Dienststelle des Sachverständigen für Rasseforschung beim Reichsinnenministerium, Achim Gercke, habe 1932 ein Gefälligkeitsgutachten geliefert. 1966 verfolgte Shlomo Aronson die Ahnentafel Heydrichs mütterlicherseits bis 1688, väterlicherseits bis 1738 zurück und lieferte damit den Beweis, dass alle Gerüchte um die jüdische Abstammung falsch sind. Zum gleichen Ergebnis kommt Robert Gerwarth 2011, der zudem betont, dass Aronsons Dissertation „das Verdienst zu[kommt], einen langlebigen Mythos widerlegt zu haben [...], der immer wieder von ehemaligen SS-Kollegen und frühen Biographen neu belebt wurde: den Mythos von Heydrichs jüdischer Abstammung“.

Witwenrente für Lina Heydrich bis 1985

Nachdem die Bundesrepublik Deutschland der Witwe Lina Heydrich (1911–1985) zunächst wegen der Verbrechen ihres Mannes das Anrecht auf eine Witwenrente abgesprochen hatte, prozessierte diese 1956 bis 1959 erfolgreich. Trotz „der führende[n] Rolle ihres verstorbenen Mannes bei der Judenvernichtung [...] erging ein Gerichtsbeschluss, der ihr die Rente einer Generalswitwe zubilligte, deren Mann im Kampf gefallen war“, die sie bis zu ihrem Tod 1985 erhielt.

Die gerichtlichen Auseinandersetzungen um die Rente führten 1958 unter der Kanzlerschaft Konrad Adenauers zu einer Kabinettserörterung und einer Großen Anfrage der SPD im Bundestag.

„Als wollte sie den Staatsanwalt und die deutschen Medien verhöhnen, die das Urteil des Gerichts empört kritisiert hatten“, so der Historiker Robert Gerwarth, „wählte Lina Heydrich als Titel für ihre 1976 publizierten Memoiren ‚Leben mit einem Kriegsverbrecher’“. Die Witwe betrieb nun auf der Ostseeinsel Fehmarn die Pension „Imbria Parva“, die häufig „ehemalige SS-Kameraden ihres Mannes zu Wiedersehensfeiern“ beherbergte, die dort „Erinnerungen an ‚bessere Zeiten’ austauschten“.

Filme, künstlerische Aufarbeitung

Charakterstudie von Heydrich aus der Serie Assassination of Reinhard Heydrich (2000–2005, reinszenierte Fotografie des Künstlers Stefan Krikl)
  • Fritz Lang (Regie): Hangmen Also Die, deutsch: Auch Henker sterben, Spielfilm, USA 1943 (dt. Fassung: 131 Min.): Buch: John Wexley (nach einer Vorlage von Lang und Brecht). Die Filmmusik von Hanns Eisler erhielt den Oscar. Das Attentat lieferte die Drehbuch-Vorlage. Lang entfernte sich beim Drehen immer mehr von Brechts Passagen im Drehbuch. Die Konflikte endeten damit, dass Brecht sich von diesem Film distanzierte. Lang war später der Ansicht, der Film sei sein wichtigstes Werk gegen den Nationalsozialismus.
  • Douglas Sirk (Regie): Hitler's Madman, USA 1943, 84 Min., mit John Carradine als Heydrich.
  • Canaris, D 1954, Regie: Alfred Weidenmann mit Martin Held als Heydrich (Bundesfilmpreis, Filmband in Gold).
  • Atentát, ČSSR 1964, Regie von Jiří Sequens mit Siegfried Loyda als Heydrich.
  • Das Attentat lieferte den Plot zum Film „Operation Daybreak“ (deutsch „Das Sonderkommando“) von 1976.
  • Die Wannseekonferenz, Deutschland 1984, mit Dietrich Mattausch als Heydrich
  • Conspiracy, Vereinigtes Königreich 2000, mit Kenneth Branagh als Heydrich (deutsch „Die Wannseekonferenz“ in 2001).

Der aus Prag stammende und in den USA lebende expressionistische Künstler Stefan Krikl befasste sich im Rahmen seines fotografischen Langzeitprojektes Postcards from the Front bzw. Achtung, Kamera, Aktion!, bei dem er reinszenierte „Schnappschussfotos“ von Miniaturszenarien vom Zweiten Weltkrieg und vom Holocaust erstellt, auch mit dem Attentat auf Heydrich und den Racheakten der Nationalsozialisten. Er schuf unter anderem von 2000–2005 die Serie Assassination of Reinhard Heydrich (deutsch Ermordung von Reinhard Heydrich). Hierbei „verwendete“ Krikl für Heydrichs Person eine Charakterstudie eines „SS-Führer-Typus“; eine von ihm gestaltete Miniaturfigur, die er in verschiedenen Szenarien unterschiedlich einsetzte.

Literatur

Ursache: wikipedia.org

Setzt

Bilder Titel Beziehung Von Zu Beschreibung Sprachen
1WewelsburgWewelsburgde, lv, ru
2Cologne CathedralCologne Cathedralen, lv

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        Verhältnis

        NameBeziehungGeburtTotBeschreibung

        08.11.1923 | Der Hitlerputsch

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        06.01.1929 | Heinrich Himler was appointed Reichsführer-SS by Hitler

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        29.10.1929 | Black Monday, a day in the Wall Street

        Black Monday, a day in the Wall Street Crash of 1929, which also saw major stock market upheaval.

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        30.06.1934 | The Night of the Long Knives', Adolf Hitler's violent purge of his domestic rivals.

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        26.10.1938 | Rozpoczęła się tzw. Polenaktion, w ramach której 17 tys. polskich Żydów mieszkających w III Rzeszy zostało deportowanych do Polski

        Polenaktion – określenie represji III Rzeszy wobec polskich Żydów w roku 1938, w wyniku których w ciągu kilku dni wydalono z Niemiec do Polski około 17 000 Żydów.

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        31.08.1939 | Überfall auf den Sender Gleiwitz

        Der Überfall auf den Sender Gleiwitz am 31. August 1939 war eine von der SS fingierte Aktion mit dem Tarnnamen Unternehmen Tannenberg. Er ist der bekannteste einer Reihe von Vorfällen, die als propagandistischer Vorwand für den Polenfeldzug, den Beginn des Zweiten Weltkrieges, dienten.

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        01.09.1939 | Invasion of Poland

        The Invasion of Poland, also known as the September Campaign or 1939 Defensive War (Polish: Kampania wrześniowa or Wojna obronna 1939 roku) in Poland and the Poland Campaign (German: Polenfeldzug) or Fall Weiß (Case White) in Germany, was an invasion of Poland by Germany, the Soviet Union, and a small Slovak contingent that marked the beginning of World War II in Europe. The German invasion began on 1 September 1939, one week after the signing of the Molotov–Ribbentrop Pact, while the Soviet invasion commenced on 17 September following the Molotov-Tōgō agreement which terminated the Russian and Japanese hostilities (Nomonhan incident) in the east on 16 September. The campaign ended on 6 October with Germany and the Soviet Union dividing and annexing the whole of Poland.

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        10.07.1941 | Jedwabne pogrom

        The Jedwabne pogrom was an atrocity committed on July 10, 1941 during the German occupation of Poland in World War II. Described as massacre or a pogrom by postwar historians, it resulted in the death of at least 340 Polish Jews of all ages, locked in a barn set on fire by a group of Polish males who were summoned in Jedwabne by the German gendarmerie. These are the official findings of the Institute of National Remembrance, "confirmed by the number of victims in the two graves, according to the estimate of the archeological and anthropological team participating in the exhumation," wrote prosecutor Radosław J. Ignatiew, who headed an investigation in 2000–2003 ordered by the Polish government.

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        29.09.1941 | Holokausts. Vācu nacionālsociālisti sāk Kijevas ebreju slepkavības Babij Jarā. 2 dienās noslepkavo 33,771

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        20.01.1942 | Wannseekonferenz

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        19.05.2021 | Filmdrama - die Wannseekonferenz (Originaltitel: Conspiracy)

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