Yves Bonnefoy

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Geburt:
24.06.1923
Tot:
01.07.2016
Lebensdauer:
93
PERSON_DAYS_FROM_BIRTH:
37063
PERSON_YEARS_FROM_BIRTH:
101
PERSON_DAYS_FROM_DEATH:
3086
PERSON_YEARS_FROM_DEATH:
8
Zusätzliche namen:
Yves Bonnefoy
Kategorien:
Dichter, Übersetzer
Nationalitäten:
 französisch
Friedhof:
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Yves Bonnefoy (* 24. Juni 1923 in Tours; † 1. Juli 2016 in Paris) war ein französischer Lyriker, Autor, Übersetzer und Hochschullehrer.

Bonnefoy studierte Mathematik und Philosophie in Tours, Poitiers und an der Sorbonne in Paris. Nach dem Zweiten Weltkrieg studierte er Kunstgeschichte und bereiste Europa und die Vereinigten Staaten. Bereits 1944 schloss er sich zunächst den Surrealisten an, was besonders sein erstes, 1946 erschienenes Werk Traité du pianiste beeinflusste. Im selben Jahr gründete er die Zeitschrift La Révolution, la Nuit. Aus der Anfangszeit seines Schaffens stammen die Gedichtbände Douve in Bewegung und reglos, Herrschaft des Gestern: Wüste und Beschriebener Stein, die in Frankreich zwischen 1953 und 1965 veröffentlicht wurden. Sie liegen in deutscher Übersetzung von Friedhelm Kemp vor, ebenso wie sein Gedichtband Die gebogenen Planken. 1967 begann er zusammen mit André du Bouchet, Gaëtan Picon und Louis-René des Forêts die Herausgabe der Kunst- und Literaturzeitung L'éphemère. Seine Gedichte sowie Essays über Kunst, speziell über Bilder, haben ihn in der Literaturwelt des 20. Jahrhunderts bekannt gemacht. Sein Werk L'Arrière-Pays ('The Hinterland', or 'The Land Beyond') aus dem Jahre 1972 nimmt darunter einen besonderen Platz ein.

Bonnefoy unterrichtete an verschiedenen Universitäten in Europa und in den Vereinigten Staaten Literatur, dazu gehören die Brandeis University, Waltham, Massachusetts (1962-64), Centre Universitaire, Vincennes (1969–1970), Johns Hopkins University, Baltimore, Princeton University, New Jersey, Yale University, New Haven, Connecticut, Universität Genf, Universität Nizza (1973–1976), Universität der Provence, Aix (1979–1981) und seit 1986 die Graduate School der City University of New York. Nach dem Tode von Roland Barthes im Jahre 1981 wurde er an das Collège de France auf den Lehrstuhl für vergleichende Literaturwissenschaften berufen.

Bonnefoys Lyrik ist häufig schwer zugänglich, jedes einzelne Gedicht erschließt sich nur in Beziehung zum Gesamtwerk. „Ich schreibe keine Gedichte, insofern das Wort Gedicht ein abgeschlossenes, selbständiges Gebilde bezeichnet“, äußerte Bonnefoy 1972. „Was ich schreibe, sind vielmehr Gesamtheiten, Versammlungen, Zusammenhänge, innerhalb deren jeder einzelne Text nur ein Fragment ist.“

Bonnefoy galt als einer der bedeutendsten französischen Lyriker seiner Zeit. Darüber hinaus haben seine Übersetzungen ins Französische, besonders die verschiedener Werke Shakespeares, darunter auch die Sonette eine breite Anerkennung gefunden. Auch über Kunst und Kunstgeschichte hat er verschiedene Bücher veröffentlicht, darunter über Miró und Giacometti.

Er erhielt den „Premio internazionale di poesia ‚Gabriele d'Annunzio‘“, 1971 den Prix des Critiques, 1995 den Balzan-Preis (für Geschichte und Kritik der Schönen Künste in Europa) und den Prix mondial Cino Del Duca. 2007 wurde er mit dem Franz-Kafka-Preis der Prager Franz-Kafka-Gesellschaft und dem Horst-Bienek-Preis für Lyrik ausgezeichnet. 2011 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. 2013 erhielt er den FIL-Preis (Premio FIL de Literatura en Lenguas Romances).

Die Filmeditorin und Regisseurin Mathilde Bonnefoy ist seine Tochter.

Werke (Auswahl)

  • Du Mouvement et de l'immobilité de Douve. Mercure de France, Paris 1953.
  • Rue Traversière. [Dichterische Prosa]. Aus dem Französischen und mit einem Nachwort von Friedhelm Kemp. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1980 (Bibliothek Suhrkamp, Bd. 694).
  • Im Trug der Schwelle. Gedichte. Französisch und deutsch. Übertragung und Nachwort von Friedhelm Kemp. 160 Seiten. Klett-Cotta, Stuttgart 1984.
  • Hommage an Jorge Luis Borges. In Akzente (Zeitschrift) H. 6, Dezember 1988, Schwerpunkte: Borges, Philippe Jaccottet, Susan Sontag. S. 486 - 496 des Jg. Übers. Friedhelm Kemp.
  • Berichte im Traum. [Dichterische Prosa]. Deutsch von Friedhelm Kemp. 144 Seiten. Klett-Cotta, Stuttgart 1990.
  • Was noch im Dunkel blieb / Anfang und Ende des Schnees. Gedichte. Französisch und deutsch. Übertragung von Friedhelm Kemp. Mit einem Interview von John Naughton. 240 Seiten. Klett-Cotta, Stuttgart 1994.
  • Der noch Blinde / L'encore aveugle. Gedichte. Zweisprachige Ausgabe. Aus dem Französischen von Maryse Staiber. Rimbaud, Aachen 1999.
  • Die gebogenen Planken / Les Planches courbes. Gedichte. Französisch und deutsch. Übertragen und mit einem Nachwort versehen von Friedhelm Kemp. Klett-Cotta, Stuttgart 2004.
  • Beschriebener Stein und andere Gedichte. [Du mouvement et de l'immobilité de Douve/Douve in Bewegung und regungslos; Hier régnant désert/Herrschaft des Gestern: Wüste; Pierre écrite/Beschriebener Stein]. Zweisprachige Ausgabe. Deutsch von Friedhelm Kemp. Hanser Verlag, München 2004 (Edition Akzente).
  • Streichend schreiben / Raturer outre. Gedichte. Zweisprachige Ausgabe. Deutsch von Elisabeth Edl und Wolfgang Matz. Lyrik Kabinett, München 2012.
  • Die lange Ankerkette. Deutsch von Elisabeth Edl und Wolfgang Matz. Carl Hanser Verlag (Edition Akzente) München 2014.

 

Ursache: wikipedia.org

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