Yogi Berra

Geburt:
12.05.1925
Tot:
22.09.2015
Lebensdauer:
90
PERSON_DAYS_FROM_BIRTH:
36376
PERSON_YEARS_FROM_BIRTH:
99
PERSON_DAYS_FROM_DEATH:
3371
PERSON_YEARS_FROM_DEATH:
9
Zusätzliche namen:
Yogi Berra, Lawrence Peter Berra
Kategorien:
Athleten, Trainer
Nationalitäten:
 amerikaner
Friedhof:
Geben Sie den Friedhof

Lawrence Peter „Yogi“ Berra (* 12. Mai 1925 in St. Louis, Missouri; † 22. September 2015) war ein US-amerikanischer Baseballspieler und -manager. Er wurde u. a. durch seine humoristischen und teilweise provokativen Zitate, die sog. „Yogiisms“, berühmt.

Von 1946 bis 1965 spielte er professionell Baseball in den Major Leagues, die meiste Zeit bei den New York Yankees. Er begann als Catcher und gilt auch heute noch als einer der offensivstärksten Spieler aller Zeiten auf dieser Position. Gegen Ende seiner Karriere spielte er vorzugsweise im Outfield. Insgesamt stand er 2.120 Mal auf dem Feld und schlug 358 Home Runs. Kein anderer Spieler hat die World Series so oft erreicht (14-mal) und gewonnen (10-mal) wie Berra. Er stellte eine Vielzahl von Rekorden auf, von denen einige immer noch bestehen; er ist einer der vier Spieler, die dreimal Most Valuable Player (wertvollster Spieler) der American League waren, und als Manager gelang es ihm sowohl ein National- als auch ein American-League-Team zur World Series zu führen, was außer ihm nur fünf weiteren Managern gelang. Berra ist Mitglied in der Baseball Hall of Fame, in die nur die besten Spieler aller Zeiten gewählt werden. Es wird vermutet, dass die bekannte Zeichentrickfigur Yogi Bär nach ihm benannt wurde; das wurde allerdings offiziell niemals bestätigt. Yogi Berra lebte zuletzt in Montclair, New Jersey.

Frühe Jahre

Yogi Berra wurde 1925 im vorwiegend italo-amerikanischen Viertel „The Hill“ in Saint Louis geboren. Sein ursprünglicher Spitzname war „Lawdie“, ein Diminutiv von „Lawrence“; den Spitznamen „Yogi“ erhielt er von einem Freund: Berra erinnerte ihn an einen hinduistischen Yogi, da er oft im Schneidersitz mit verschränkten Armen am Spielfeldrand saß, wenn er darauf wartete, wieder an den Schlag zu kommen. Er spielte Baseball in der Amateur-Liga der „American Legion Baseball“, wo er die Grundlagen als Catcher erlernte. Nachdem er ein Angebot der St. Louis Cardinals ausgeschlagen hatte, unterschrieb er 1942 seinen ersten Profivertrag bei den New York Yankees.

1943 trat Berra mit 18 Jahren in die U.S. Navy ein. Während des Zweiten Weltkriegs war Berra am D-Day am Omaha Beach am Sturm auf die Normandie beteiligt, diente in Nordafrika und Italien und wurde schließlich in die Vereinigten Staaten zurückversetzt.

Spielerkarriere

Nach dem Krieg kehrte er zum Baseball zurück. Er spielte für das Team aus New London, Connecticut. 1946 wurde er in die Minor Leagues zu den Newark Bears versetzt, die damals ebenfalls zu den New York Yankees gehörten. Im selben Jahr wurde er für sieben Spiele ins Major-League-Team der Yankees berufen, in der darauffolgenden Saison spielte er in 86 Major-League-Spielen und in folgenden 14 Saisons jeweils immer in mehr als 100 Spielen. In seiner 19-jährigen Karriere bei den Yankees dominierten die „Bronx Bombers“ (ein Spitzname der Yankees) die Major League. Sie erreichten 14 Mal die World Series und gewannen diese zehn Mal, was beides keinem anderen Team gelang. Berra selbst war 15-maliger Teilnehmer am All-Star-Game und wurde dreimal Most Valuable Player (1951, 1954 und 1955). Er war der Catcher während Don Larsens Perfect Game (es kam also kein gegnerischer Runner auf die erste Base) in der World Series 1956, einem von nur zwei No-Hitter, die bisher in einem Play-Off-Spiel geworfen wurden.

Yogi war bekannt als Wild Swinger, d. h. er versuchte, nach fast jedem Ball zu schlagen. Dennoch produzierte er wenige Strikeouts. 1950 kam er beispielsweise 597 mal an den Schlag und hatte 12 Strike-Outs. Als Catcher versuchte er meistens, den gegnerischen Schlagmann abzulenken, indem er mit ihm redete. Zu Hank Aaron soll er während eines Spiels der 1958er World Series gemeint haben, er solle den Schläger so halten, dass der Aufkleber nach oben zeigt, woraufhin Aaron gesagt haben soll: "Yogi, I came up here to hit, not to read." („Yogi, ich bin hierhergekommen um zu schlagen, nicht um zu lesen.“)

1946 trug er bei den Yankees die Trikotnummer 38, im folgenden Jahr wechselte er zu 35, bis er 1948 zur 8 wechselte, die ihn bis an sein Karriereende begleiten sollte (im Baseball tragen auch die Trainer Trikots mit Nummern) und die 1972 zu seinen Ehren von den Yankees pensioniert wurde, es wird also nie wieder ein Yankee mit dieser Nummer spielen. Am 22. August 1988 wurde er im Monument Park im Yankee Stadium mit einer Plakette geehrt, die ihn „einen legendären Yankee“ nennt und einen seiner berühmtesten Sprüche zitiert: "It ain’t over till it’s over" (wörtlich: „Es ist nicht vorbei, bis es vorbei ist“, vielleicht am ehesten zu übersetzen mit Sepp Herbergers Ausspruch „Ein Spiel dauert 90 Minuten“). 1972 wurde Berra in die Baseball Hall of Fame gewählt.

Zeit als Trainer

1964 übernahm Yogi Berra das Amt des Managers der New York Yankees und gewann in diesem Jahr auch die Ligameisterschaft (American League Pennant), wurde jedoch entlassen, nachdem man die World Series in sieben Spielen gegen die St. Louis Cardinals verlor. 1965 wechselte er zu den Lokalrivalen der Yankees, den New York Mets. Dort war er bis 1972 Trainer, anschließend bis 1975 Manager. 1973 gewann er mit den Mets ebenfalls die Ligameisterschaft (National League Pennant). 1976 wechselte er zurück zu den Yankees. Bis 1983 war er als Trainer tätig, 1984–1985 wiederum Manager. 1986 verließ Berra New York um bei den Houston Astros Trainer zu werden, was er bis an sein Karriereende 1992 war.

Nach der Baseballkarriere

Nach seinem Karriereende veröffentlichte Yogi Berra mehrere Bücher und war in einigen Werbespots zu sehen, in denen er seine berühmten Yogiisms einsetzte.

Beim MLB All-Star Game 2008 warf er zusammen mit Whitey Ford, Rich Gossage und Reggie Jackson den zeremoniellen ersten Pitch.

Yogiisms

Yogi Berra ist neben seiner herausragenden Baseballkarriere hauptsächlich für seine humoristischen Zitate, teilweise unabsichtliche Malapropismen, bekannt. Viele Yogiisms sind Oxymora, also sich scheinbar widersprechende Aussagen. Berra hat über die Jahre so viele berühmte Zitate produziert, dass sogar Aussprüche anderer Personen, die denen Berras ähnlich sind, Yogiisms genannt werden.

Ein paar Beispiele:

  • It ain’t over till it’s over. („Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist.“)
    Der wohl bekannteste Yogiism, wenn auch nicht wörtlich so von Yogi Berra geäußert.
  • I want to thank you for making this day necessary. („Ich möchte mich bei ihnen bedanken, dass sie diesen Tag notwendig gemacht haben“)
    1947 von Berra in St. Louis anlässlich des „Yogi Berra Tags“, eigentlich wollte er möglich statt notwendig sagen.
  • It’s like déjà vu all over again. („Es ist schon wieder wie ein Déjà-vu“)
  • I didn’t really say everything I said. („Das meiste was ich gesagt habe, habe ich überhaupt nicht gesagt“)
    Yogi kann nicht einmal Yogiisms verhindern, wenn er die große Anzahl an Yogiisms erklären will.
  • Nobody goes there anymore. It’s too crowded. („Da geht schon lange keiner mehr hin, dort ist es zu voll“)
    bezieht sich auf ein Restaurant in St. Louis, bei dem Yogi als Kellner gearbeitet hat, das so bekannt wurde, dass man dort keinen Tisch mehr bekommen hat.
  • Our similarities are different. („Unsere Ähnlichkeiten sind verschieden“)
    Dieses Zitat stammt von Yogis Sohn Dale Berra, der interessanterweise ein ähnlich geschickter Stilist ist wie sein Vater.
  • I thought they said steak dinner, but then I found it was a state dinner… („Ich dachte, sie sagten Steak-Dinner, aber dann fand ich heraus, dass sie State Dinner sagten“)
    …It was hard to have a conversation with anyone; there were so many people talking. (Es war schwierig, mit irgendjemandem ein Gespräch zu führen; um einen herum redeten so viele Leute)
    über ein vornehmes Abendessen im Weißen Haus, ein sogenanntes state dinner
  • A nickel ain’t worth a dime anymore („Ein Nickel (5 Cent) sind auch keinen Dime (10 Cent) mehr wert“)
  • If you don’t know where you’re going, you’ll wind up somewhere else („Wenn du nicht weißt, wohin du willst, kommst du ganz woanders an“)
  • The future ain’t what it used to be („Die Zukunft ist auch nicht mehr das, was sie mal war“)
  • Always go to other people’s funerals otherwise they won’t go to yours („Geh immer auf die Beerdigungen anderer Leute, sonst kommen sie nicht zu deiner“)
  • Never answer an anonymous letter („Antworte nie auf anonyme Briefe“)
  • Die Frau des New Yorker Bürgermeisters sagte zu ihm, er sehe cool aus in seinem Sommeranzug, worauf Berra antwortete: “You don’t look so hot yourself.” (Zweideutig: „Sie sehen auch nicht aus, als ob ihnen heiß wäre“, bzw. look hot im Sinne von toll aussehen: „Sie sehen auch nicht so toll aus“)
  • We made too many wrong mistakes („Wir haben zu viele falsche Fehler gemacht“)
  • In theory there is no difference between theory and practice. In practice there is („In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon“)

 

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Ursache: wikipedia.org

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