Władysław Bartoszewski
- Geburt:
- 19.02.1922
- Tot:
- 24.04.2015
- Burial Datum:
- 04.05.2015
- Lebensdauer:
- 93
- PERSON_DAYS_FROM_BIRTH:
- 37555
- PERSON_YEARS_FROM_BIRTH:
- 102
- PERSON_DAYS_FROM_DEATH:
- 3523
- PERSON_YEARS_FROM_DEATH:
- 9
- Zusätzliche namen:
- Władysław Bartoszewski, Влади́слав Бартоше́вский, Владислав Бартошевський
- Kategorien:
- Botschafter, Diplomat, Figur des öffentlichen Lebens, Historiker, Minister, Opfer der Repression (Völkermord) des sowjetischen Regimes, Schriftsteller, Teilnehmer des Zweiten Weltkriegs
- Nationalitäten:
- pole
- Friedhof:
- Warszawa, Powązki Military Cemetery
Władysław Bartoszewski (* 19. Februar 1922 in Warschau; † 24. April 2015 ebenda) war ein polnischer Historiker, Publizist und Politiker.
Während des Zweiten Weltkriegs schloss er sich dem Widerstand gegen Deutschland an und wurde führender Aktivist in Kossaks Żegota-Komitee, das etwa 75.000 Juden rettete. Im September 1940 wurde er als Gefangener mit der Nummer 4427 ins Konzentrationslager Auschwitz verschleppt und im April 1941 schwer krank entlassen. Jan Karski stellte ihm 1942 Zofia Kossak vor. 1944 nahm er am Warschauer Aufstand teil.
In der stalinistischen Ära nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Bartoszewski kurze Zeit als Journalist, geriet aber ins Visier der Staatssicherheit und verbrachte sechs Jahre im Gefängnis. 1955 wurde er rehabilitiert und konnte als Historiker und Publizist arbeiten.
Er studierte Polonistik, zwischen 1941 und 1944 an der Tajny Uniwersytet Warszawski, die im Untergrund arbeitete, und nach dem Krieg vor der Verhaftung und nach der Freilassung zwischen 1958 und 1962 an der Universität Warschau.
Bartoszewski schrieb mehrere historische Werke, die sich mit der Reaktion der Polen auf den Holocaust auseinandersetzten.
1980 engagierte sich Bartoszewski in der Gewerkschaft Solidarność. Nach der Verhängung des Kriegsrechts wurde er 1981 erneut inhaftiert. Dank der Hilfe einer befreundeten Familie konnte er befreit werden. In den Folgejahren war Bartoszewski unter anderem Gastprofessor an der Ludwig-Maximilians-Universität München, KU Eichstätt und Universität Augsburg. Von 1990 bis 1995 war er polnischer Botschafter in Wien, ernannt von Präsident Lech Wałęsa. 1995 übernahm er in der Regierung von Józef Oleksy das Amt des Außenministers, trat jedoch zurück, als Aleksander Kwaśniewski zum Präsidenten gewählt wurde. Von Juni 2000 bis September 2001 war er erneut Außenminister Polens, diesmal in der Regierung von Jerzy Buzek.
Am 60. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, am 27. Januar 2005, hielt Bartoszewski während der dortigen Gedenkveranstaltung eine viel beachtete Rede.
Im Parlamentswahlkampf 2007 nahm Bartoszewski Stellung für die oppositionelle Bürgerplattform PO. Während eines Wahlkampfauftrittes hielt er eine Rede, in der er der regierenden Partei PiS vorwarf, das Ansehen Polens in der Welt zu zerstören, zudem hielt er den von der Regierung eingesetzten Diplomaten vor, „Amateur-Diplomaten“ zu sein. Er betonte, er sei nun 85 Jahre alt und wolle in einem freien Polen sterben. Diese Rede wurde über die Grenzen Polens hinaus bekannt. Seit November 2007 ist er Staatssekretär und außenpolitischer Berater des polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk. Bartoszewski soll sich besonders um die polnisch-deutschen und die polnisch-jüdischen Beziehungen bemühen. In dieser Funktion hat sich Bartoszewski inzwischen sehr kritisch zu dem in Berlin geplanten Zentrum gegen Vertreibung geäußert. Man werde den Dialog mit den Deutschen über die Geschichte suchen, sagte Bartoszewski kurz nach seiner Ernennung.
Im Interview für Gazeta Wyborcza am 13. August 2009 sagte er am Schluss:
Wenn mir jemand, vor 60 Jahren, als ich geduckt auf dem Appellplatz des KZ Auschwitz stand, gesagt hätte, dass ich Deutsche, Bürger eines demokratischen und befreundeten Landes als Freunde haben werde, hätte ich ihn für einen Narren gehalten.
Seit 2009 war Bartoszewski zudem Schirmherr von GFPS Polska, dem polnischen Partnerverein der GFPS – Gemeinschaft für studentischen Austausch in Mittel- und Osteuropa, die sich durch Austauschprogramme und weitere Veranstaltungen für die Verständigung zwischen Deutschland, Polen, Tschechien und Belarus einsetzt. Auch war er Mitglied des internationalen Preiskomitees der Adalbert-Stiftung.
Bartoszewwski war trotz des hohen Alters aktiv. Noch am 19. April 2015 hielt er eine Rede anlässlich des 72. Jahrestages des Ghetto-Aufstandes.
Veröffentlichungen (Auswahl)
Bartoszewski veröffentlichte über 40 Bücher und 1200 Artikel in unterschiedlichen Sprachen. Gegenstand seiner Werke sind meist der Zweite Weltkrieg und der Holocaust; außerdem schrieb er häufig über die Beziehungen zwischen Polen, Juden und Deutschen. Die folgende Liste wurde auf erstes Erscheinungsdatum und Titel beschränkt, eine ausführliche Liste ist im polnischen Wikipedia-Eintrag enthalten.
Schriften – polnisch
- 1962 Konspiracyjne Varsaviana poetyckie 1939–1944: zarys informacyjny
- 1966 Organizacja małego sabotażu „Wawer“ w Warszawie (1940–1944)
- 1967 Ten jest z Ojczyzny mojej. Polacy z pomocą Żydom 1939–1945 (mit Zofia Lewinówna)
- 1967 Warszawski pierścień śmierci 1939–1944
- 1970 Kronika wydarzeń w Warszawie 1939–1949 (mit Bogdan Brzeziński und Leszek Moczulski)
- 1974 Ludność cywilna w Powstaniu Warszawskim. Prasa, druki ulotne i inne publikacje powstańcze I–III
- 1974 1859 dni Warszawy (mit Aleksander Gieysztor)
- 1979 Polskie Państwo Podziemne
- 1983 Los Żydów Warszawy 1939–1943. W czterdziestą rocznicę powstania w getcie warszawskim
- 1984 Jesień nadziei: warto być przyzwoitym
- 1984 Dni walczącej stolicy. Kronika Powstania Warszawskiego
- 1985 Metody i praktyki Bezpieki w pierwszym dziesięcioleciu PRL (unter Pseudonym Jan Kowalski)
- 1986 Syndykat zbrodni (unter Pseudonym „ZZZ“)
- 1987 Na drodze do niepodległości
- 1988 Warto być przyzwoitym. Szkic do pamiętnika
- 1990 Warto być przyzwoitym. Teksty osobiste i nieosobiste
- 2001 Ponad podziałami. Wybrane przemówienia i wywiady – lipiec-grudzień 2000
- 2001 Wspólna europejska odpowiedzialność. Wybrane przemówienia i wywiady, styczeń–lipiec 2001
- 2005 Moja Jerozolima, mój Izrael. Władysław Bartoszewski w rozmowie z Joanną Szwedowską (mit Andrzej Paczkowski)
- 2006 Władysław Bartoszewski: wywiad-rzeka (mit Michał Komar)
- 2006 Dziennik z internowania. Jaworze 15. Dezember 1981–19. April 1982
- 2010 O Niemcach i Polakach. Wspomnienia. Prognozy. Nadzieje (Über Deutsche und Polen. Erinnerungen. Prognosen. Hoffnungen), ISBN 978-83-08-04422-3
Schriften in deutscher Übersetzung
- 1967 Die polnische Untergrundpresse in den Jahren 1939 bis 1945
- 1969 Der Todesring um Warschau 1939 - 1944. Bearb.: Wanda Symonowicz u. Halina Zawadzka.
- 1983 Das Warschauer Getto wie es wirklich war. Zeugenbericht eines Christen. Mit e. Einl. von Stanisław Lem u. Fotodokumenten
- 1983 Herbst der Hoffnungen: es lohnt sich, anständig zu sein. Mit e. Nachw. hrsg. von Reinhold Lehmann
- 1986 Aus der Geschichte lernen? Aufsätze und Reden zur Kriegs- und Nachkriegsgeschichte Polens. Vorw. von Stanisław Lem. Aus d. Poln. von Nina Kozlowski u. Jens Reuter.
- 1987 Uns eint vergossenes Blut. Juden und Polen in der Zeit der Endlösung. Red. Bearb. u. Übers. von Nina Kozlowski. (zuerst 1970)
- 1990 Polen und Juden in der Zeit der „Endlösung“
- 2000 Kein Frieden ohne Freiheit. Betrachtungen eines Zeitzeugen am Ende des Jahrhunderts. Mit einem Vorw. von Hans Koschnick. Aus dem Poln. übers. von Nina Kozlowski.
- 2002 Die deutsch-polnischen Beziehungen : gestern, heute und morgen. Vorw. von Gerhard von Graevenitz.
- 2005 Und reiß uns den Hass aus der Seele
Auszeichnungen und Ehrungen (Auswahl)
- 1965 Gerechter unter den Völkern
- 1981 Ehrendoktorwürde der Universität London
- 1982/83 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin
- 1983 Herder-Preis, Wien
- 1984 Ehrendoktorwürde der Universität Baltimore
- Bartoszewski hat sich besonders um die deutsch-polnische Aussöhnung verdient gemacht und wurde 1986 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet; die Laudatio hielt Hans Maier
- 1991 wurde Bartoszewski durch Richard von Weizsäcker das Große Bundesverdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Im gleichen Jahr wurde er als Ehrenbürger von Israel ausgezeichnet.
- 1995: Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich
- 1996 wurde er mit dem Heinrich-Brauns-Preis und Heinrich-Heine-Preis der Stadt Düsseldorf ausgezeichnet.
- 1997 erhielt Bartoszewski das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht. Unmittelbar nach seiner Ernennung zum Außenminister hielt er eine viel beachtete Rede im Deutschen Bundestag. Darin sprach er von einem „neuen Deutschland“, das die Vergangenheit positiv bewältigt hat.
- 1997 erhielt er die St.-Liborius-Medaille für Einheit und Frieden des Erzbistum Paderborn
- 1997 verlieh ihm Ministerpräsident Erwin Teufel die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg
- 2001 erhielt Bartoszewski die Akademische Ehrenbürgerschaft der Universität Augsburg
- 2001 Komtur mit Stern des Verdienstordens der Republik Ungarn
- Am 3. September 2001 verlieh Johannes Rau das Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
- 2002 erhielt er den Humanismus-Preis des Deutschen Altphilologenverbands sowie den Eugen-Kogon-Preis.
- 2002 Ehrendoktorwürde der Universität Warschau
- 2002 Internationaler Brückepreis
- 2007 Jan-Nowak-Jeziorański-Preis der Botschaft der USA
- 2007 wurde ihm der Internationale Adalbert-Preis in Bratislava vom slowakischen Staatspräsidenten überreicht.
- 2008 erhielt Bartoszewski den mit 15.000 Euro dotierten ersten Europäischen Bürgerrechtspreis der Sinti und Roma.
- 2008 Verleihung des Adam-Mickiewicz-Preises für Verdienste um die Deutsch-Französisch-Polnische Zusammenarbeit
- 2008 Verleihung des Bürgerpreises der Stadt Kassel Glas der Vernunft
- 2009 erhält Bartoszewski den undotierten Kaiser-Otto-Preis der Stadt Magdeburg.
- 2009 wurde er zum Kommandeur der Ehrenlegion ernannt
- 2009 wurde er von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers in der Abtei Brauweiler als erster Preisträger mit dem „Richeza-Preis“ des Landes NRW für seine herausragenden Verdienste um Verständigung und Versöhnung zwischen Deutschen und Polen ausgezeichnet.
- 2012 Orden des Weißen Doppelkreuzes 2. Klasse
- 2012 Ehrenbürger von Krakau
- 2014 Medaille für besondere Verdienste um das Land Mecklenburg-Vorpommern im vereinten Europa und der Welt
- 2014 Ehrenmitgliedschaft im Verein Weimarer Dreieck e.V.
- 2014 Bayerischer Verdienstorden
Ursache: wikipedia.org
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01.09.1939 | Invasion of Poland
The Invasion of Poland, also known as the September Campaign or 1939 Defensive War (Polish: Kampania wrześniowa or Wojna obronna 1939 roku) in Poland and the Poland Campaign (German: Polenfeldzug) or Fall Weiß (Case White) in Germany, was an invasion of Poland by Germany, the Soviet Union, and a small Slovak contingent that marked the beginning of World War II in Europe. The German invasion began on 1 September 1939, one week after the signing of the Molotov–Ribbentrop Pact, while the Soviet invasion commenced on 17 September following the Molotov-Tōgō agreement which terminated the Russian and Japanese hostilities (Nomonhan incident) in the east on 16 September. The campaign ended on 6 October with Germany and the Soviet Union dividing and annexing the whole of Poland.
01.08.1944 | Warschauer Aufstand 1944
Als Warschauer Aufstand bezeichnet man die militärische Erhebung der Polnischen Heimatarmee (Armia Krajowa, kurz AK) gegen die deutschen Besatzungstruppen im besetzten Warschau ab 1. August 1944. Er stellte die größte einzelne bewaffnete Erhebung im besetzten Europa während des Zweiten Weltkrieges dar. Die Widerständler kämpften 63 Tage gegen die deutschen Besatzungstruppen, bevor sie angesichts der aussichtslosen Situation kapitulierten. Die deutschen Truppen begingen Massenmorde unter der Zivilbevölkerung, und die Stadt wurde nach dem Aufstand fast vollständig zerstört. In Polen wurde eine Kontroverse um das Verhalten der verbündeten Roten Armee gegenüber dem Aufstand ausgetragen. Die Rote Armee habe – bis auf die 1. Polnische Armee – nicht eingegriffen, obwohl sie dazu in der Lage gewesen sei.
03.05.1952 | Rozpoczęła nadawanie polska sekcja rozgłośni Radia Wolna Europa
Rozgłośnia Polska Radia Wolna Europa – istniejąca od 3 maja 1952 do 30 czerwca 1994 w strukturze Radia Wolna Europa polskojęzyczna sekcja. W okresie PRL była najczęściej słuchanym (i systematycznie zagłuszanym) radiem zagranicznym. Jan Nowak-Jeziorański (1914-2005), pierwszy dyrektor Rozgłośni Polskiej RWE w Monachium. Dyrektorami Rozgłośni Polskiej RWE w Monachium byli: Jan Nowak-Jeziorański (1952-1976), Zygmunt Michałowski (1976-1982), Zdzisław Najder (1982-1987), Marek Łatyński (1987-1989) i Piotr Mroczyk (1989-1994).
31.10.1997 | Zaprzysiężono rząd Jerzego Buzka
Rząd Jerzego Buzka – Rada Ministrów pod kierownictwem premiera Jerzego Buzka, urzędująca od 31 października 1997 do 19 października 2001. Jerzy Buzek został desygnowany na premiera przez prezydenta Kwaśniewskiego w dniu 17 października 1997, po wyborach parlamentarnych, w których koalicja prawicowych formacji – Akcja Wyborcza Solidarność – uzyskała 201 mandatów w Sejmie. Objął władzę po ustąpieniu rządu Włodzimierza Cimoszewicza. 31 października 1997 został zaprzysiężony cały skład Rady Ministrów.