Werner Dissel
- Geburt:
- 26.08.1912
- Tot:
- 22.01.2003
- Lebensdauer:
- 90
- PERSON_DAYS_FROM_BIRTH:
- 41016
- PERSON_YEARS_FROM_BIRTH:
- 112
- PERSON_DAYS_FROM_DEATH:
- 7996
- PERSON_YEARS_FROM_DEATH:
- 21
- Zusätzliche namen:
- Вернер Диссель
- Kategorien:
- Direktor, Schauspieler
- Nationalitäten:
- deutsche
- Friedhof:
- Geben Sie den Friedhof
Werner Dissel (* 26. August 1912 in Köln; † 22. Januar 2003 in Wildpark-West bei Potsdam) war ein deutscher Schauspieler und Regisseur. Er spielte in Filmen mit wie Sachsens Glanz und Preußens Gloria und Coming Out.
Leben
In den 1930er-Jahren arbeitete Dissel als Bildjournalist und Graphiker. In dieser Zeit gehörte er zum Kreis, der sich um die von Franz Jungund Harro Schulze-Boysen herausgegebene Zeitschrift Der Gegner gebildet hatte. Er arbeitete ab 1935 zusammen mit Walter Küchenmeister an der Widerstandszeitung Wille zum Reich mit.
Werner Dissel wurde von 1937 bis 1939 von der Gestapo inhaftiert, da er sich einer antifaschistischen Bewegung angeschlossen hatte. Der Verhaftungswelle gegen die Berliner Widerstandsgruppe Rote Kapelle entging er dann 1942 nur dank der Standhaftigkeit seiner Freunde.
Nach dem Armeedienst in einer Meteorologen-Einheit und dem Ende des Zweiten Weltkrieges trat er der KPD bei und fand in Wiesbaden als Bühnenbildner und Kabarettist wieder zurück auf die Bühne. 1950 siedelte er in die DDR über, wo er als Schauspieler und Regisseur tätig war. In der Zeit von 1960 bis 1979 trat er im Berliner Ensemble auf.
Im Oktober 1986 erhielt Dissel den Kunstpreis der DDR im Kollektiv.
Nach dem Fall der Mauer trat Dissel in Fernsehserien wie Für alle Fälle Stefanie (2001) und Polizeiruf 110 auf. Von seinem verstorbenen Kollegen Wolfried Lier übernahm er 1993 die Hauptrolle des Wilhelm in der Serie Immenhof.
Filmografie (Auswahl)
als Darsteller:
- 1954: Ernst Thälmann – Sohn seiner Klasse
- 1956: Die Millionen der Yvette
- 1956: Der Hauptmann von Köln
- 1958: Die Elenden
- 1958: Der Prozess wird vertagt
- 1959: Verwirrung der Liebe
- 1959: Bevor der Blitz einschlägt
- 1959: Ware für Katalonien
- 1960: Trübe Wasser
- 1961: Der Fall Gleiwitz
- 1961: Gewissen in Aufruhr (TV)
- 1961: Das grüne Ungeheuer (TV-Mehrteiler)
- 1961: Der Fremde
- 1962: Rotkäppchen
- 1963: Nackt unter Wölfen
- 1963: Jetzt und in der Stunde meines Todes
- 1964: Pension Boulanka
- 1965: Denk bloß nicht, ich heule
- 1965: Solange Leben in mir ist
- 1966: Schwarze Panther
- 1966: Die Tage der Commune (Theateraufzeichnung)
- 1966: Lebende Ware
- 1967: Geschichten jener Nacht (Episode 3)
- 1968: Heroin
- 1969: Befreiung
- 1970: Der Staatsanwalt hat das Wort: Außenseiter (TV-Reihe)
- 1971: Optimistische Tragödie (TV)
- 1972: Trotz alledem!
- 1973: Stülpner-Legende (TV)
- 1973: Das unsichtbare Visier (TV)
- 1973: Der Wüstenkönig von Brandenburg
- 1974: Ulzana
- 1974: Johannes Kepler
- 1975: Till Eulenspiegel
- 1975: Polizeiruf 110 – Der Spezialist (TV-Reihe)
- 1975: Am Ende der Welt
- 1976: Beethoven – Tage aus einem Leben
- 1978: Ein Sonntagskind, das manchmal spinnt
- 1980: Levins Mühle
- 1980: Das Mädchen Störtebeker (Fernsehserie)
- 1981: Der ungebetene Gast (TV)
- 1982: Berühmte Ärzte der Charité – Das scheinbar Unmögliche (Stoeckel)
- 1983: Sachsens Glanz und Preußens Gloria (TV-Mehrteiler)
- 1984: Hälfte des Lebens
- 1984: Kaskade rückwärts
- 1987: Einzug ins Paradies (Fernsehserie)
- 1987: Der Geisterseher
- 1987: Kindheit
- 1987: Stielke, Heinz, fünfzehn…
- 1988: Fallada – Letztes Kapitel (DEFA – Regie: Roland Gräf)
- 1989: Polizeiruf 110 – Der Wahrheit verpflichtet (TV-Reihe)
- 1989: Polizeiruf 110 – Katharina (TV-Reihe)
- 1989: Polizeiruf 110 – Trio zu viert (TV-Reihe)
- 1989: Coming Out
- 1989: Der Staatsanwalt hat das Wort – Millionenerbe (TV-Reihe)
- 1990: Die Architekten
- 1990: Rückkehr aus der Wüste
- 1991: Polizeiruf 110 – Zerstörte Hoffnung (TV-Reihe)
- 1991: Polizeiruf 110 – Big Band Time (TV-Reihe)
- 1991: Farßmann oder Zu Fuß in die Sackgasse
- 1991: Der Besucher
- 1992: Die Spur des Bernsteinzimmers
- 1992: Landschaft mit Dornen
- 1992: Verlorene Landschaft
- 1992: Mau Mau
- 1994–1995: Immenhof (18 Folgen)
- 1995: Polizeiruf 110 – Alte Freunde (TV-Reihe)
- 1995: The Infiltrator
- 1996: Lautlose Schritte
- 1998: Gehetzt – Der Tod im Sucher
- 1999: Polizeiruf 110 – Mordsfreunde (TV-Reihe)
- 2000: Tatort – Rattenlinie (TV-Reihe)
- 2000: Anatomie
- 2002: Liebe unter Verdacht
Regie (Auswahl)
- 1962: Die Insel der Aphrodite
- 1963: Man spielt nicht mit der Liebe
- 1963: Viel Lärm um Nichts
Theater
- 1955: Friedrich Schiller: Wallenstein (Questenberg) – Regie: Hannes Fischer (Staatstheater Dresden)
- 1956: Günther Weisenborn: Das verlorene Gesicht – Regie: Hannes Fischer (Staatstheater Dresden)
- 1967: Bertolt Brecht: Der Brotladen (Brecht-Abend Nr. 4) – Regie: Manfred Karge/Matthias Langhoff (Berliner Ensemble)
- 1975: Karl Mickel: Celestina (Inquisitor) – Regie: Jürgen Pörschmann/ Günter Schmidt (Berliner Ensemble)
- 1983: Günther Weisenborn: Ramilie von Nevada (Cricot) – Regie: Herbert Fischer (Szenische Lesung in der Akademie der Künste der DDR)
Hörspiele
- 1966: Bertolt Brecht: Das Verhör des Lukullus (Lehrer) – Regie: Kurt Veth (Rundfunk der DDR)
- 1968: Michail Schatrow: Bolschewiki – Regie: Wolf-Dieter Panse (Rundfunk der DDR)
- 1968: Hans Pfeiffer: Dort unten in Alabama – Regie: Wolfgang Brunecker (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1969: Eduard Claudius: Vom schweren Anfang – Regie: Horst Liepach (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1970: Michail Schatrow: Der sechste Juli (Golubowski) – Regie: Helmut Hellstorff (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1971: Jürgen Beidokat: Drei Kapitel über eine Meuterei (Kapitän Edwards) – Regie: Werner Grunow (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1973: Hans-Ulrich Lüdemann: Überlebe das Grab (Pfarrer) – Regie: Werner Grunow (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1976: Rodney David Wingfield: Auf Provisionsbasis (Bradley) – Regie: Helmut Hellstorff (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1976: Heinrich von Kleist: Michael Kohlhaas (Amtmann) – Regie: Hans-Dieter Meves (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1976: Johann Nestroy: Der böse Geist Lumpacivagabundus oder Das liederliche Kleeblatt (Stellaris) – Regie: Maritta Hübner (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1977: Carlos Coutinho: Die letzte Woche vor dem Fest (Alter Mann) – Regie: Helmut Hellstorff (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1978: Hans Siebe: Sommer in Kriebusch (Major) – Regie: Fritz-Ernst Fechner (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1980: Dorothy L. Sayers: Der Verdacht (Dr. Griffith) – Regie: Werner Grunow (Kriminalhörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1981: Giorgio Bandini: Unser unmenschliches Haus – Regie: Helmut Hellstorff (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1986: Armenisches Volksmärchen: Anahit (Alter) – Regie: Uwe Haacke (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1987: Michail Bulgakow: Die letzten Tage (Heeckeren) – Regie: Ingeborg Medschinski (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1987: Leonid Leonow: Die Bändigung Badadoschkins – Regie: Peter Groeger (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1988: Thomas Rosenlöcher: Das Gänseblümchen (Erzähler) – Regie: Werner Grunow (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1988: Christoph Wielepp: Der Klipperbixstein (Stein) – Regie: Manfred Täubert (Kinderhörspiel/Kurzhörspiel – Rundfunk der DDR)
Literatur
- Harro Schulze-Boysen: Gegner von heute – Kampfgenossen von morgen. (Erstauflage 1932), Nachwort Karl-Heinz Pröhuber. Fölbach Verlag, Koblenz 1983, ISBN 3-923532-00-8.
- Gert Rosiejka: Die Rote Kapelle. „Landesverrat“ als antifaschistischer Widerstand. – mit einer Einführung von Heinrich Scheel.ergebnisse, Hamburg 1986, ISBN 3-925622-16-0.
- Alexander Bahar: Sozialrevolutionärer Nationalismus zwischen Konservativer Revolution und Sozialismus – Harro Schulze-Boysen und der GEGNER-Kreis. Fölbach Verlag, Koblenz 1992, ISBN 978-3-923532-18-6.
- Hans Coppi: Harro Schulze-Boysen – Wege in den Widerstand. Fölbach Verlag, Koblenz 1995, 2. Auflage, ISBN 3-923532-28-8.
- F-B. Habel und Volker Wachter: Lexikon der DDR-Stars. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-89602-391-8.
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