Thomas Gainsborough
- Geburt:
- 14.05.1727
- Tot:
- 02.08.1788
- Lebensdauer:
- 61
- PERSON_DAYS_FROM_BIRTH:
- 108695
- PERSON_YEARS_FROM_BIRTH:
- 297
- PERSON_DAYS_FROM_DEATH:
- 86333
- PERSON_YEARS_FROM_DEATH:
- 236
- Zusätzliche namen:
- Томас Гейнсборо, Tomass Geinsboro
- Kategorien:
- Künstler, Maler
- Nationalitäten:
- engländer
- Friedhof:
- Geben Sie den Friedhof
Thomas Gainsborough, RA FRSA (* 14. Mai 1727 in Sudbury, Suffolk; † 2. August 1788 in London) war ein englischer Maler, der sich besonders der Porträt- und Landschaftsmalerei widmete. Er gilt neben William Hogarth und Joshua Reynolds als bedeutendster englischer Maler des 18. Jahrhunderts.
Leben
Frühe Jahre
Gainsborough wurde als fünfter Sohn des Stoffhändlers John Gainsborough geboren und am 14. Mai 1727 getauft. Weil seine frühen Landschaftszeichnungen im familiären Kreise Eindruck machen, schickt ihn der Vater 1740 nach London, um dem Jungen ein Kunststudium zu ermöglichen. Dort hält sich Gainsborough im Umkreis von Hubert-François Gravelot, Francis Hayman, William Hogarth und anderen Künstlern der Londoner St. Martin's Lane Academy auf. Bereits 1743 betreibt der frühreife Künstler ein eigenes Atelier in Hatton Garden. Und mit 19 Jahren heiratet er 1746 die sechzehnjährige Margaret Burr, wahrscheinlich eine uneheliche Tochter des Duke of Beaufort. Im gleichen Jahr beteiligt er sich an der Ausschmückung des Londoner Foundling Hospital mit Gemälden.
Mäßige Erfolge als Landschafts- und Porträtmaler
Die Erfolge als Maler sind zunächst nicht berauschend. So muss er sich eine Weile mit Imitationen holländischer Landschaftsbilder des 17. Jahrhunderts über Wasser halten. 1748 verlässt er London wieder und kehrt nach Sudbury zurück. Dort malt er vor allem kleinformatige Porträts von Adligen vor einem Landschaftshintergrund, hat aber immer noch Schwierigkeiten, sich als Maler zu etablieren, so dass er 1752 nach Ipswich zieht, wo er sich vor allem in Musikerkreisen aufhält, aber auch einige Bildnisse und Landschaften malt. Doch bleibt der Kundenkreis auch hier begrenzt, so dass Gainsborough 1759 ins modische Bath zieht.
Durchbruch als Maler
Zu Gainsboroughs frühen Förderern zählt der englische Exzentriker Philip Thicknesse, der ihn in London und Bath in die vornehmeren gesellschaftlichen Kreise einführt. Zu seinen Freunden gehören alsbald der Schauspieler David Garrick und der Musiker Johann Christian Bach. 1761 und 1763 nimmt der Künstler an Londoner Kunstausstellungen mit lebendig gemalten Bildnissen teil, die in bewusstem Gegensatz zu Joshua Reynolds' historisierenden Porträts stehen. Generell bewahrt er sich eine gewisse Unabhängigkeit bei seinen Porträts und Landschaftsdarstellungen. Dennoch stellt er als Gründungsmitglied der von Reynolds geleiteten Royal Academy of Arts, London, bei deren erster öffentlicher Ausstellung 1768 ein Porträt von Isabella Lady Molyneux aus.
Gespaltenes Verhältnis zum Präsidenten der Royal Academy of Arts
Gainsboroughs Verhältnis zur Royal Academy mit ihrer Favorisierung alter kontinentaler Maltraditionen bleibt aber gespalten, weil seine sensualistisch ausgerichtete Malweise der Farbe den Vorzug vor der akademischen Zeichnung gibt. 1774 zieht Gainsborough endgültig nach London, wo er sich als Porträtist etabliert, ja sogar zahlreiche Aufträge vom englischen Königshaus erhält, aber auch in ständiger Konkurrenz zum Akademie-Präsidenten Reynolds steht, weil er bevorzugt sentimentale "fancy pictures" vor ländlichem Hintergrund und nicht Historienbilder im "großen Stil" malt. Am 2. August 1788 stirbt Gainsborough an einem Krebsleiden.
Leistung
Bei seinen Porträts fällt auf, dass Gainsborough das Feinfühlige und Legere der Darstellung einer gekünstelten, steinernen Repräsentation vorzog, weshalb er seine Figuren nicht im Atelier, sondern in der freien Natur vor einem Landschaftshintergrund posieren ließ. Ein typisches Beispiel dafür ist das Porträt von William Hallett und seiner Frau Elizabeth bei ihrem Morning Walk (1785, London, National Gallery). Diesen Porträts sieht man auch an, wie fasziniert Gainsborough von Stoffen und modischer Kleidung war.
Der Künstler wandte sich schon früh gegen einen strengen Akademismus und versuchte, in seiner Malerei die seinerzeit propagierte Idealisierung der Motive in eine subtilere Art und Weise der bildlichen Darstellung zu überführen. Für Gainsborough konnte dies nur über die Sensibility erreicht werden, das heißt, der Betrachter sollte bei ihm nicht nur, wie es damals oft üblich war, ein Bild mit seinem angelesenen Vorwissen über die dargestellten idealen Motive erfassen, sondern mit persönlicher Einfühlung in das Bild eindringen. Diese Einfühlsamkeit wird besonders in seinen sentimentalen Darstellungen von armen Leuten vor einem idyllisch-ländlichen Hintergrund deutlich, so etwa in seinem berühmten Cottage Girl with Dog and Pitcher (1785, Dublin, National Gallery of Ireland).
Gainsboroughs Kunst wurde von den niederländischen Künstlern Jacob Izaaksoon van Ruisdael, Meindert Hobbema und Jan Wijnants, von den Franzosen Antoine Watteau und Jean-Honoré Fragonard (malerischer Duktus, Landschaftshintergrund), Hubert-François Gravelot und Anthonis van Dyck sowie der venezianischen Malerei beeinflusst.
Obwohl ein Einfluss von Gainsboroughs Naturauffassung auf die frühen Landschaften von John Constable zu erkennen ist, prägte sein Oeuvre ansonsten kaum nachhaltig die nachfolgenden Künstlergenerationen.
Werke (Auswahl)
- Der Jurist Joshua Grigby III. (Berlin, Staatliche Museen, Gemäldegalerie, Inv. Nr. KFMV 275), um 1760-65, Öl auf Leinwand, 127,5 x 102,2 cm
- Mrs. Siddons (London, National Gallery, Inv. Nr. NG 683), 1785, Öl auf Leinwand, 126 x 99,5 cm
- Mrs. Thomas Hibbert (München, Alte Pinakothek, Inv. Nr. FV4), 1786, Öl auf Leinwand, 127 x 101,5 cm
- Mr. und Mrs. Andrews, London, National Gallery, 1749/50
- The Blue Boy, um 1770
- Cottage Girl with Dog and Pitcher, Dublin, National Gallery of Ireland, 1785
Selbstporträt, um 1759
The Blue Boy
Mr. and Mrs. Robert Andrews, 1748
Der Morgenspaziergang, 1785
Ursache: wikipedia.org
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