Natalija Iljinitschna Saz
- Geburt:
- 27.08.1903
- Tot:
- 18.12.1993
- Lebensdauer:
- 90
- PERSON_DAYS_FROM_BIRTH:
- 44307
- PERSON_YEARS_FROM_BIRTH:
- 121
- PERSON_DAYS_FROM_DEATH:
- 11321
- PERSON_YEARS_FROM_DEATH:
- 30
- Zusätzliche namen:
- Natalya Sats, Наталия Ильинична Сац, Natalya Il'inichna Sats
- Kategorien:
- Direktor, Lehrer, Dozent, Opfer der Repression (Völkermord) des sowjetischen Regimes, Professor, Schauspieler, Schriftsteller, Volkskünstler der UdSSR
- Friedhof:
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Natalija Iljinitschna Saz, auch Natalja Saz und Natalia Saz (russisch Наталия Ильинична Сац; * 14. Augustjul./ 27. August 1903greg. in Irkutsk; † 18. Dezember 1993 in Moskau) war eine russische Kinder- und Musiktheater-Regisseurin.
Als Tochter des von Konstantin Stanislawski und Max Reinhardt geschätzten Komponisten Ilja Saz und einer Sängerin kam Saz in ihrer Jugend mit einer Reihe von Theaterleuten in Kontakt. 1918, mit fünfzehn Jahren, wurde sie kurz nach der Russischen Revolution zur Leiterin des Moskauer Kindertheaters ernannt, wo sie die Entstehung mehrerer Theaterstücken, Opern und anderen musikalischen Werken initiierte. Auf ihren Wunsch schrieben Alexei Tolstoi Das goldene Schlüsselchen und Sergei Prokofjew Peter und der Wolf. Natalija Saz schrieb das Libretto zu "Peter und der Wolf" und übernahm bei der Uraufführung am 2. Mai 1936 auch die Rolle des Erzählers.
International hatte Saz gute Kontakte und Erfolg. Ende der 1920er Jahre lernte sie in Berlin Max Reinhardt kennen, besuchte in Salzburg Hugo von Hofmannsthal und dessen Jedermann-Aufführung, auch Igor Strawinsky kannte sie persönlich. 1931 erhielt Saz von Otto Klemperer die Einladung, an der fortschrittlichen Berliner Kroll-Oper Giuseppe Verdis Falstaff zu inszenieren. Auch bei Erwin Piscator und Albert Einstein, der mit ihr musizierte, erlangte sie Anerkennung. Saz inszenierte Opern u.a. auch am Teatro Colón in Buenos Aires und in Japan.
Anfangs gastierte das Theater der Saz in unterschiedlichen Häusern, darunter im Moskauer Künstlertheater. Ab 1936 verfügte ihr Theater über ein eigenes Haus in Moskau, das MChAT II auf dem Swerdlowplatz. 1964 gründete sie das eigentliche bis zu ihrem Tod geleitete Moskauer Musiktheater für Kinder, das seit 1980 am Wernadski Prospekt über ein eigens gebautes Theatergebäude mit zwei großen Sälen verfügt. Als Architekten des neuen Theatergebäudesgelten gelten zwar A. Welikanow und W. Krassilnikow, aber Natalija Saz war die Hauptberaterin des Projektes und entwarf das Gebäude praktisch selbst. Außerdem war sie Professorin an der Theaterhochschule. Nach dem Moskauer Vorbild entstanden in Kiew und St. Petersburg ähnliche Kindertheater.
Ihre Memoiren, in denen sie sich auch mit ihrer Zeit im Gefängnis 1937-1942 und Zwischenstationen ihrer Karriere in anderen Sowjetrepubliken bis zu ihrer Rückkehr nach Moskau in der Zeit nach Stalin auseinandersetzt, sind ein Zeugnis der Geschichte des Musiktheaters und Kindertheaters des 20. Jahrhundert, sie äußert sich auch über Inszenierungen von Walter Felsenstein und seine Berliner Komischen Oper. Als Antipode von Saz gilt Sergei Obraszow, Schöpfer und maßgeblichster Vertreter des sowjetischen Puppentheaters.
Auszeichnungen
- Heldin der Sozialistischen Arbeit
- Volkskünstlerin der UdSSR
- Trägerin des Lenin- und des Staatspreises
- Die Großenhainer Spielbühne hieß bei ihrer Gründung 1961 "Pioniertheater Natalia Saz".
Literatur
- Natalia Saz: Novellen meines Lebens. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft. Berlin 1986
Ursache: wikipedia.org
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