Marek Edelman

- Geburt:
- 01.01.1922
- Tot:
- 02.10.2009
- Lebensdauer:
- 87
- PERSON_DAYS_FROM_BIRTH:
- 37705
- PERSON_YEARS_FROM_BIRTH:
- 103
- PERSON_DAYS_FROM_DEATH:
- 5654
- PERSON_YEARS_FROM_DEATH:
- 15
- Zusätzliche namen:
- Marek Edelman,מאַרעק עדעלמאַן, Mareks Edelmans, Марек Эдельман
- Kategorien:
- Arzt, Teilnehmer des Zweiten Weltkriegs
- Nationalitäten:
- jude
- Friedhof:
- Warschau, Jüdischer Friedhof an der Okopowa-Straße
Marek Edelman (auch Edelmann geschrieben; * 19. September 1919; † 2. Oktober 2009 in Warschau) war ein polnischer Kardiologe, Politiker und ein Kommandeur des Aufstands im Warschauer Ghetto.
Widerstandskämpfer im Zweiten Weltkrieg
Als Jugendlicher schloss sich Marek Edelman in Warschau der Jugendorganisation der jüdischen sozialistischen Partei Allgemejner Jidischer Arbeter-Bund in Russland, Lite un Poiln (kurz genannt Bund) an, der im Untergrund des Warschauer Ghettos vor allem wegen seiner Kontakte zur gleichfalls illegalen polnischen Sozialistischen Partei eine bedeutende Rolle spielte.
Nach der „großen Aussiedlung“ in das Vernichtungslager Treblinka vom 22. Juli bis zum 21. September 1942 begannen die Auseinandersetzungen, vor allem zwischen den jüdischen Jugendgruppen, um die Bildung bewaffneter Widerstandsorganisationen. Edelman war für den Bund an den Verhandlungen in führender Position beteiligt. Im November 1942 schlossen sich die Bundisten der Jüdischen Kampforganisation (poln. Żydowska Organizacja Bojowa oder ŻOB) an. Edelman rückte als Vertreter seiner Organisation in die zentrale Führung der Organisation auf.
Mit Beginn der Kämpfe im Ghetto im April 1943 war Edelman zunächst für die „Bürstenmacher-Zone“ verantwortlich. Dort kommandierte er die Kämpfer von fünf Widerstandsgruppen. Er gehörte zur letzten Kampfgruppe, die bis zum Ende im ŻOB-Hauptquartier aushielt. Am 10. Mai 1943 gelangte er mit den letzten überlebenden Kämpfern durch die Kanalisation in den nicht-jüdischen Teil Warschaus, wo er untertauchte.
Im August 1944 kämpfte Edelman wiederum mit einer Kampfgruppe des Bund im Warschauer Aufstand.
Wirken nach dem Zweiten Weltkrieg
Nach dem Krieg blieb Edelman in Polen und studierte Medizin an der Medizinischen Akademie Łódź. Bis zu seiner Pensionierung arbeitete er als Kardiologe in Łódź.
Er publizierte mehrfach auf polnisch, jiddisch und englisch über die Kämpfe im Warschauer Ghetto und die Rolle des Bund während des Aufstands.
Seit 1976 engagierte er sich im Komitee zur Verteidigung der Arbeiter (KOR) und in den 80er Jahren in der Gewerkschaft Solidarność, weswegen er auch während des Kriegsrechts kurzzeitig inhaftiert war. 1989 vertrat er die Solidarność am Runden Tisch. Von 1989 bis 1993 war er Abgeordneter im Sejm.
Im Sommer 2002 wandte er sich mit einem offenen Brief „an alle Führer des palästinensischen Militärs, des Paramilitärs und der Guerilla. An alle Soldaten palästinensischer militanter Gruppen.“Er rief darin auf, keine Soldaten in den sicheren Tod zu schicken, sich der eigenen Macht bewusst zu sein und gerade deshalb Verhandlungen zu suchen. Der solidarische Ton erzürnte die israelische Regierung und die zionistisch eingestellte Presse erheblich.
Auszeichnungen
- 1998: Orden vom Weißen Adler
- 2007: Ehrendoktorwürde der Medizinischen Universität Łódź
- 2008: Kommandeur der französischen Ehrenlegion
- 2009: Ehrendoktorwürde der Jagiellonen-Universität in Krakau



Ursache: wikipedia.org