Luise Rainer

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Geburt:
12.01.1910
Tot:
30.12.2014
Burial Datum:
30.12.2014
Lebensdauer:
104
PERSON_DAYS_FROM_BIRTH:
41750
PERSON_YEARS_FROM_BIRTH:
114
PERSON_DAYS_FROM_DEATH:
3412
PERSON_YEARS_FROM_DEATH:
9
Zusätzliche namen:
Луиза Райнер, Luise Rainer
Kategorien:
Langleber, Schauspieler
Nationalitäten:
 amerikaner, österreicher, jude
Friedhof:
Beverly Hills, Acacia Park Cemetery

Luise Rainer (* 12. Januar 1910 in Düsseldorf; † 30. Dezember 2014 in London, England) war eine deutsche Schauspielerin jüdischer Herkunft. Als sich wegen der mit der Machtergreifung einsetzenden Judenverfolgung Rainers Arbeitsmöglichkeiten in Deutschland verschlechterten, nahm sie ein Angebot für einen Siebenjahresvertrag der Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) an und emigrierte 1935 in die USA. Sie wurde fast sofort „ein Star“. Schon im Jahr 1937 gewann sie einen Oscar als beste Hauptdarstellerin in dem Film Der große Ziegfeld, 1938 einen weiteren in der gleichen Kategorie für den Film Die gute Erde. Ihre Karriere in Hollywood endete nach einem Streit mit Louis B. Mayer von MGM bereits im Jahr 1938. Luise Rainer zählte zuletzt zu den wenigen noch lebenden Stars ihrer Generation und war im Jahre 2014 die älteste noch lebende Oscargewinnerin.

Leben und Werk

Frühes Leben und Anfänge als Schauspielerin

Luise Rainer wurde als Tochter des erfolgreichen Geschäftsmannes Heinrich Rainer und seiner Ehefrau Emilie in eine jüdische Familie geboren. Im Laufe ihrer Kindheit zog sie nach Hamburg und später nach Wien. Sie hatte zwei Brüder. Schon früh interessierte sie sich für das Showbusiness und galt als sehr sportlich. Ihren Vater beschrieb Rainer später als „tyrannisch“ und „besitzergreifend“, während sie ihre Mutter, eine Pianistin, als „liebend“, aber sehr abhängig von ihrem Vater beschrieb. Luise Rainer kehrte unter einem Vorwand in ihre Heimatstadt Düsseldorf zurück und absolvierte dort zwischen 1927 bis 1928 eine Ausbildung zur Theaterschauspielerin an der 'Hochschule für Bühnenkunst', die dem Schauspielhaus Düsseldorf von Louise Dumont und Gustav Lindemann angeschlossen war. Ihr Vater war gegen eine Arbeit als Schauspielerin und nannte Rainer eine „Hure“. Ein erstes Engagement hatte sie von 1928 bis 1931 am Schauspielhaus in Düsseldorf. Danach wurde sie von Max Reinhardt an das Wiener Theater in der Josefstadt engagiert. In den folgenden Jahren drehte sie ihre ersten Filme, darunter 1932 Sehnsucht 202 und Madame hat Besuch.

Kurze Karriere in Hollywood

Luise Rainer war eine angesehene Jungschauspielerin in Deutschland und Österreich, als Louis B. Mayer sie 1935 persönlich für MGM unter Vertrag nahm. Die Studiopublicity lancierte Rainer als Österreicherin. Sie wurde als neue Greta Garbo vermarktet; die gleiche Methode wandte Mayer auch bei Hedwig Kiesler an, die er in Hedy Lamarr umbenannte.

Ihre erste Hollywood-Rolle hatte Luise Rainer 1935 an der Seite von William Powell in Escapade, nachdem Myrna Loy für mehr Geld gestreikt und die Rolle abgelehnt hatte. Neben Powell agierte die Rainer in zwei weiteren Filmen. Schon mit ihrer zweiten Rolle als Anna Held in dem aufwändig produzierten Musical Der große Ziegfeld aus dem Jahr 1936 bekam sie den Oscar als beste Hauptdarstellerin. Berühmt wurde die Szene, in der Anna Held, frisch geschieden von Ziegfeld, diesem am Telefon zu seiner neuen Hochzeit gratuliert und dabei ihre Tränen hinter einem Lächeln verbirgt. Sie wurde somit zur einzigen deutschen Schauspielerin, die je einen Oscar gewann. Solche dramatischen Szenen wurden danach zu einem Markenzeichen von Rainer, die für die Darstellung auch den New York Film Critics Circle Award gewann. Wegen ihrer emotionsgeladenen Filmauftritte bekam sie sogar den Spitznamen „die Wiener Träne“ – „the Viennese Teardrop“. 1937 wurde Rainer in Die gute Erde als chinesische Bäuerin eingesetzt, die Hungersnot und Revolution erlebte und sich für Mann und Familie aufopferte. Die Rolle der O-Lan hatte zwar nur wenig Text, doch Luise Rainer überzeugte die Kritiker durch Mimik und Gestik.

Anschließend spielte Rainer Hauptrollen in teuren Produktionen wie Dramatic School und The Great Waltz, jedoch waren viele ihrer Filme beim Publikum nur mittelmäßig erfolgreich. Ende des Jahres kündigte sie ihren laufenden Vertrag und verließ Hollywood. Im Studio galt die Schauspielerin als schwierig, weil sie bessere und nicht immer dieselben Rollentypen forderte. Zudem soll ihr damaliger Ehemann Clifford Odets regelmäßig in die Karriereplanung hineingeredet haben. Studioboss Louis B. Mayer rief ihr bei der Kündigung hinterher: „Wir haben Sie erschaffen, wir werden Sie vernichten!“, woraufhin Rainer angeblich antwortete: „Gott hat mich erschaffen – In 20 Jahren sind Sie tot, ich aber werde eine berühmte Schauspielerin sein.“

Späteres Leben

Am 10. März 1940 hatte sie in George Bernard Shaws Saint Joan am Belasco Theatre in Washington, D.C. einen großen Theatererfolg. Regie führte der deutsche Emigrant Erwin Piscator, der seit seinem Fortgang aus Deutschland 1931 nicht mehr am Theater gearbeitet hatte und damals in Washington auf die Gründung eines US-amerikanischen Nationaltheaters hinwirkte. Nach weiteren Auftritten am Theater drehte Rainer 1943 ihren letzten Film in den USA und zog sich danach dauerhaft nach London zurück, wo sie bis zu ihrem Tod lebte. Pläne für ein Comeback zerschlugen sich. Federico Fellini wollte die Schauspielerin in La Dolce Vita einsetzen. Als Rainer feststellte, dass sie eine Bettszene mit Marcello Mastroianni drehen sollte, reiste sie überstürzt von den Dreharbeiten aus Rom wieder ab. Danach zog sich die Schauspielerin zurück und kehrte nur für zwei Gastauftritte auf die Leinwand zurück. 1997 war Rainer als Großmutter in Der Spieler von Károly Makk nach dem gleichnamigen Roman von Fjodor Dostojewski zu sehen.

Rainer war in zweiter Ehe mit dem Verleger Robert Knittel verheiratet, dem Sohn des Schweizer Schriftstellers John Knittel. Sie bekamen eine Tochter.

Bis heute ist Rainer die einzige deutsche Schauspielerin, die einen Oscar als beste Hauptdarstellerin gewann. Vor Spencer Tracy war sie die erste Person, die zwei Jahre hintereinander in einer der wichtigsten Kategorien erfolgreich war. Sie reiste noch zweimal nach Los Angeles zu einer Oscar-Verleihung: 1998 und 2003. Zudem wurde sie mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame, Höhe 6300 Hollywood Boulevard, geehrt. Eine Facebook-Initiative, Anregungen von Feuilletonisten, Fans und des Zentralrats der Juden in Deutschland bewogen die Verantwortlichen des deutschen Boulevards der Stars dazu, Rainer am 5. September 2011 mit dem 21. Stern zu würdigen, nachdem sie bei der Einrichtung des Boulevards noch leer ausgegangen war. Rainer zeigte sich darüber erfreut mit den Worten „Wie schön, dass man mich in Deutschland nicht vergessen hat“.

Rainer starb am 30. Dezember 2014 im Alter von 104 Jahren in London an den Folgen einer Lungenentzündung.

Filmografie

  • 1932: Sehnsucht 202
  • 1932: Madame hat Besuch
  • 1933: Heut kommt’s drauf an
  • 1935: Seitensprung (Escapade)
  • 1936: Der große Ziegfeld (The Great Ziegfeld)
  • 1937: Die gute Erde (The Good Earth)
  • 1937: Finale in St. Petersburg (The Emperor’s Candlesticks)
  • 1937: Die große Stadt (Big City)
  • 1938: The Toy Wife
  • 1938: Der große Walzer (The Great Waltz)
  • 1938: Dramatic School
  • 1943: Hostages
  • 1988: A Dancer
  • 1997: Dunkle Tage in St. Petersburg (The Gambler)
  • 2003: Poem – Ich setzte den Fuß in die Luft und sie trug

Fernsehen

  • 1949: The Chevrolet Tele-Theatre (1 Episode)
  • 1951: Faith Baldwin Romance Theatre (1 Episode)
  • 1952: Schlitz Playhouse of Stars (1 Episode)
  • 1950/1953: Lux Video Theatre (2 Episoden)
  • 1954: Suspense (1 Episode)
  • 1965: Combat! (1 Episode)
  • 1984: Love Boat (1 Episode)

Auszeichnungen

  • 1936: New York Film Critics Circle Award: Beste Hauptdarstellerin für Der große Ziegfeld
  • Oscarverleihung 1937: Oscar als beste Hauptdarstellerin für Der große Ziegfeld
  • Oscarverleihung 1938: Oscar als beste Hauptdarstellerin für Die gute Erde
  • 1985: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
  • 2011: Stern auf dem Boulevard der Stars

Ursache: wikipedia.org, delfi.lv

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        Verhältnis

        NameBeziehungGeburtTotBeschreibung
        1Clifford  OdetsClifford OdetsEhemann18.05.190614.08.1963
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