Louis-Ferdinand Céline

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Geburt:
27.05.1894
Tot:
01.07.1961
Lebensdauer:
67
PERSON_DAYS_FROM_BIRTH:
47461
PERSON_YEARS_FROM_BIRTH:
129
PERSON_DAYS_FROM_DEATH:
22954
PERSON_YEARS_FROM_DEATH:
62
Zusätzliche namen:
Louis-Ferdinand Céline
Kategorien:
Schriftsteller
Nationalitäten:
 französisch
Friedhof:
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Louis-Ferdinand Céline  (* 27. Mai 1894 in Courbevoie, Département Seine; † 1. Juli 1961 in Meudon; eigentlich Louis-Ferdinand Destouches) war ein französischer Schriftsteller und Arzt.

Jugend

Céline wuchs als Sohn einer Nippeshändlerin und eines Bilanzbuchhalters in Paris als Einzelkind auf; seine Kindheit war geprägt von finanziellen Bedrängnissen und der unglücklichen Ehe seiner Eltern. Während seiner Schulzeit absolvierte er zwei Sprachreisen nach Deutschland und England. Er besuchte die Volksschule in Diepholz sowie das University College in Rochester. Nachdem er das Gymnasium verlassen hatte und drei Versuche einer Ausbildung zum Handelsassistenten gescheitert waren, zog er zu seinem Onkel und trat 1912 den Wehrdienst an. Er wurde dem 12. Kürassierregiment in Rambouillet zugeteilt.

Als Freiwilliger nahm er am Ersten Weltkrieg teil und wurde im Herbst 1914 bei einem halsbrecherischen Meldegang in der Flandernschlacht in Poelkapelle (Westflandern) an Kopf und Schulter schwer verwundet. Kurz darauf wurde ihm die Médaille militaire verliehen. Während er in zahlreichen Zeitungsartikeln als moderner Held gefeiert wurde, erklärte ihn ein Militärarzt aufgrund seiner Verwundung, die seinen Arm teilweise lähmte und der eine Angstpsychose folgte, für dienstuntauglich.

Céline trat eine Stelle an der französischen Botschaft in London an, wo er vor allem mit Tänzerinnen und Prostituierten verkehrte. 1916 reiste er nach Kamerun. Zurück in Frankreich arbeitete er eine kurze Zeit als Assistent von Henry de Graffigny (Courtial des Pereires aus Tod auf Kredit) bei der Zeitschrift „Euréka“. Anschließend unternahm er im Auftrag der Rockefeller-Stiftung Vortragsreisen zum Thema Tuberkulose.

In Rennes heiratete er am 19. September 1919 die Tochter des Direktors der dortigen medizinischen Hochschule, Edith Follet, eine Illustratorin. Neun Monate später, am 15. Juni, wurde seine Tochter Colette geboren.

Karriere als Arzt

1918 nahm Céline ein Studium der Medizin an der Universität Rennes auf. Ein Jahr später absolvierte er das Baccalauréat. Da sein Plan, Chirurg zu werden, aufgrund der Kriegsbeschädigung nicht zu realisieren war, spezialisierte sich Céline auf Seuchenmedizin. 1924 promovierte er mit einer Dissertation über Semmelweis, die aus heutiger Sicht eher wie ein eigenwilliger Roman denn als eine wissenschaftliche Arbeit wirkt. Da er aber noch aus seiner Zeit als Kriegsheld öffentliches Ansehen genoss und seine Geschicklichkeit im Umgang mit Patienten unleugbar war, verlieh man ihm den Doktortitel und die Approbation zum praktischen Arzt. 1936 wurde seine Dissertation mit unwesentlichen Änderungen als literarisches Werk veröffentlicht.

Er verließ seine Frau und Tochter (1926 wurde von der Ehefrau die Scheidung eingereicht), um beim Völkerbund als Sekretär am Institut der Hygiene und Epidemiologie zu arbeiten. Er spezialisierte sich in Paris und Liverpool, bevor er 1926 in die USA reiste. Dort widmete er sich als Arzt in den Industrievierteln Detroits und beim Automobilhersteller Ford den Fragen der Hygiene. Weitere Aufträge der Seuchenforschungsstelle des Völkerbundes führten Céline nach Afrika, Kanada und Kuba. Seine Aufgabe bestand in der Erstellung von Gutachten zu lokalen Seuchenrisiken. Die letzte dieser Missionen für den Völkerbund war eine Reise ins Rheinland im Frühjahr 1936, wo er die gesundheitlichen Auswirkungen der Massenarbeitslosigkeit auf die subproletarische Bevölkerung untersuchte.

1928 übernahm Céline die Leitung der Abteilung für Infektionskrankheiten an der Staatsklinik von Clichy. 1936 quittierte er den Dienst und war fortan – mit der Ausnahme eines Intermezzos als Schiffsarzt im Jahr 1939 – bis zu seinem Tod privat als praktischer Arzt tätig.

Literarische Karriere

Schon im Ersten Weltkrieg begann Céline zu schreiben, kam aber nicht über einfache Tagebücher und Gedichte hinaus. Mitte der zwanziger Jahre begann er an Ballettmanuskripten zu arbeiten, nach eigener Aussage, um den Tänzerinnen, die zeit seines Lebens seine große Leidenschaft blieben, zu imponieren. 1928 entstand das Bühnenstück Die Kirche, das bis 1933 unveröffentlicht blieb. Es ist eine zynische Abrechnung mit dem Kolonialismus und dem „Gerede von den Menschenrechten“ (Céline).

Von 1928 bis 1932 arbeitete Céline an dem Roman Reise ans Ende der Nacht, der ihn nach seiner Veröffentlichung, lanciert von Léon Daudet, schlagartig berühmt machte. Das Werk brach radikal mit der akademischen französischen Literaturtradition und verband eine lyrische Rhetorik der Verzweiflung mit realistischen Schilderungen des Kriegselends und einem schonungslosen sexuellen Zynismus. Vor allem von der französischen Linken wurde es begeistert aufgenommen und polarisierte die Kritik: Céline musste zeitweise seinen Briefkasten abmontieren und den Postboten zum Fortwerfen der vielen Schmäh- und Bewunderungsbriefe anweisen. Man verlieh Céline den Prix Renaudot, nicht aber den von ihm erhofften Prix Goncourt; diese Tatsache wurde von ihm bis zu seinem Tod immer wieder als ein verletzender Affront hervorgehoben und trug zu seiner Entfremdung vom intellektuellen Establishment der Dritten Republik bei.

1936 wurde Reise ans Ende der Nacht von Louis Aragon und Elsa Triolet ins Russische übersetzt. Im selben Jahr erschien sein in der prekären Welt des Pariser Kleinbürgertums angesiedelter zweiter Roman Tod auf Kredit. In diesem Roman schlug Célines erzählerische Drastik, die viele linke Leser der Voyage noch als realistisch beschreibende Sozialkritik verstanden hatten, bereits erkennbar in eine offene, an gesellschaftlichen Beziehungen und Bedingungen nicht mehr interessierte Misanthropie um. Man nahm das Buch wesentlich kühler auf als das vorangegangene; so entschloss sich Céline, politisch „zur Sache zu kommen“, wie er später in einem Leserbrief schrieb, und reiste für zwei Monate in die Sowjetunion. Dort empfing man ihn, vielleicht nur aufgrund einiger organisatorischer Missverständnisse, ohne den Pomp, den man etwa André Gide entgegengebracht hatte. Céline publizierte anschließend das Pamphlet Mea culpa (1936), in dem er die Sowjetunion, den Kommunismus und die Juden, die nach seinen Worten das sowjetische System trugen, scharf kritisierte. Die deutsche Ausgabe enthielt als Beigabe Célines Dissertation.

1937 erschien der Text Bagatelles pour un massacre, der mit spektakulärem Hass gegen das Judentum polemisierte und 1938 unter dem Titel Die Judenverschwörung in Frankreich in Deutschland erschien (allerdings stark gekürzt). Als „jüdisch“ griff Céline darin alles und jeden an – darunter den Papst, Racine, Stendhal und Picasso. André Gide sah in der Schrift deshalb anfänglich eine Satire im Stile Swifts, ein Literaturkritiker nahm an, dass es Célines Absicht gewesen sei, den Antisemitismus durch Steigerung ins offen Absurde lächerlich zu machen. Céline reagierte auf solche „Missverständnisse“ mit wachsendem Zorn; sein Pamphlet L’École des cadavres (1938) ist bewusst in der Absicht gestaltet, alle nur denkbaren Grenzen des guten Geschmacks, der politischen Vernunft, der elementaren Menschlichkeit zu überschreiten.

Faschismus

Antisemitische Elemente sind in allen seinen Texten nachweisbar; der Hass auf das Judentum steigerte sich allerdings um 1937 auf eine Weise, dass manche Forscher von einer regelrechten Psychose sprechen. Dieser idée fixe ordnete er alle anderen politischen Vorstellungen unter. Ab 1937 erklärte Céline offen seine Sympathie für Hitler, und zwar mit dem Argument, dass es ihm lieber sei, „von einem Deutschen erschossen als von einem Juden verblödet“ zu werden. Während der deutschen Okkupation Frankreichs trat Céline weniger propagandistisch als andere mit dem Faschismus sympathisierende französische Autoren – etwa Pierre Drieu la Rochelle, Robert Brasillach oder Alfred Fabre-Luce – hervor. Dazu trug gewiss auch bei, dass maßgebliche Vertreter der Besatzungsmacht seinen Schriften wegen der ständigen Obszönitäten und des „wilde[n] Gassenfranzösisch[s]“ skeptisch gegenüberstanden. Rund 35 Wortmeldungen Célines in der Kollaborationspresse – meist anfeuernde Leserbriefe und Auszüge aus älteren Schriften – wurden bisher aufgefunden. 1946 wies er nachdrücklich darauf hin, niemals einen eigenen Artikel verfasst zu haben oder im Radio aufgetreten zu sein. Ein Interview, das im November 1941 in der Zeitschrift L'Émancipation nationale abgedruckt wurde und in dem er sich lobend über Jacques Doriot und die LVF äußerte, sei ebenso wenig authentisch wie der im März 1942 vom gleichen Blatt veröffentlichte Lettre à Doriot. Im April 1942 unterzeichnete Céline ein Manifeste des intellectuels français contre les crimes anglais.

Anfang 1941 erschien die pamphletistische Schrift Les beaux draps (dt. sinngemäß Eine schöne Bescherung). Das Buch, in dem der Antisemitismus des Autors weniger aggressiv herausgestellt wird als etwa in den Bagatelles, widmet sich einer mehr oder weniger ernsthaften Kritik der französischen Vorkriegsgesellschaft, als deren folgerichtiges Vermächtnis der militärische Zusammenbruch von 1940 beschrieben wird, und Überlegungen zu einer sozialen und politischen „Erneuerung“. Den Kurs des Vichy-Regimes lehnte Céline in diesem Zusammenhang als zu zaghaft ab. Die unter anderem von Brasillachs Zeitschrift Je suis partout gefeierte Schrift glänzt teilweise durch überraschende Witze; so stellt Céline in diesem Text das Schattenkabinett einer zukünftigen Weltregierung vor, in dem der Weihnachtsmann den Vorsitz führt und Célines Verhaftung nach dem verlorenen Krieg (die auch tatsächlich stattfand) mit den Worten prophezeit: „Man wird dich ausbuhen wie einen Ball, der ins Out geht, und dann zornig aufsammeln.“

Statt der öffentlichen antisemitischen Propaganda suchte Céline nun das Gespräch mit den deutschen Besatzern, unter anderem mit dem deutschen Botschafter in Paris, Otto Abetz, aber auch mit Hans Carossa, Ernst Jünger und Karl Heinrich Waggerl. Ernst Jünger schreibt in seinem Tagebuch und in verstreuten Briefen, Céline habe ihn unter vier Augen dazu aufgefordert, mit seiner Kompanie Juden abzuschlachten und „keinen übrig zu lassen“.

Nach der Veröffentlichung von 4000 Briefen Célines im Jahr 2009 zeigte sich, dass Célines Antisemitismus noch wesentlich gröber und zugleich tiefer verwurzelt war als bisher manchmal angenommen. Interpretationen wie die Gides, solche Stellen wären surrealistisch gemeint, sind hinfällig. Er hat seinen Aufruf zum Judenmord wörtlich gemeint, resümiert Gero von Randow in der ZEIT. Einige Reisen, die Céline zur Zeit des Kriegs unternahm, harren noch der Aufklärung: 2004 tauchte ein Foto auf, das ihn erneut in Gesellschaft nationalsozialistischer Sympathisanten zeigt. Céline gehörte nach der Bilderläuterung zu einer Gruppe französischer Intellektueller und Künstler, die als Gast der NS-Regierung Deutschland bereisten. Er besuchte dabei den Bildhauer Arno Breker, der später seine Bronzebüste schuf, in dessen Ateliers in Berlin und Wriezen. Céline war mit René d’Ückermann 1943 Gast in Brekers Rittergut Jäckelsbruch.

Im Frühjahr 1943 luden Vertreter der deutschen Besatzungsbehörden Céline ein, mit einer internationalen Schriftstellerdelegation die Massengräber mit den Leichen Tausender polnischer Offiziere in einem Wald unweit des sowjetischen Dorfes Katyn zu besichtigen. Die Berichte der Schriftsteller sollten Teil einer Propaganda-Aktion gegen den sowjetischen Kriegsgegner sein, die Propagandaminister Joseph Goebbels angeordnet hatte. Doch nahm Céline diese Einladung nicht an.

Im Januar 1944 bekam Céline per Post einen hölzernen Sarg in der Größe einer Schuhschachtel zugesandt, ein Mordanschlag der Résistance scheiterte nur knapp. Er flüchtete zunächst nach Dänemark, kehrte aber nach drei Monaten wieder zurück. Kurz darauf wurde er von deutschen Behörden nach Deutschland zwangsumgesiedelt, zunächst nach Baden-Baden, dann ins Schloss Sigmaringen, wohin das Vichy-Regime geflohen war. Als ihm Pierre Laval – wohl aus Gehässigkeit – das Amt eines Ministers für Judenfragen antrug, wurde er von Céline gegenüber Dritten selber als „Jude“ beschimpft. Céline schilderte seine Erlebnisse in Sigmaringen bei Kriegsende in dem 1957 erschienenen Roman D’un château à l’autre (Von einem Schloss zum andern). Diese Zeit endete für ihn mit der Internierung in Kränzlin bei Neuruppin.

Flucht durch Deutschland 1944/45

Ende Oktober 1944 erreichte Céline Sigmaringen, wo sich seit Anfang September bereits einige Tausend Vichy-Anhänger in Wartestellung auf den Endsieg aufhielten. Céline kam von Berlin und einem kurzen Zwischenhalt in Baden-Baden. Die genauen Umstände dieses „Abtauchens“ können heute nicht mehr mit letzter Sicherheit rekonstruiert werden, meint Hewitt. In seinen Nachkriegsromanen (u. a. in „Nord“) verzerrte der Schriftsteller Céline diese zweifellos chaotische Aktion zu einer grotesken Clownerie, aktuelle Forschungen legen allerdings den Schluss nahe, dass der Arzt Destouches ernsthaft versucht hat, als „baltischer Arzt“ für die Wehrmacht tätig zu werden und sich auf diese Weise Flüchtlingspapiere zu verschaffen. Belegt ist die Rückstellung Célines durch den SD nach Berlin, wo er einen befohlenen Flüchtlingstransport ohne Genehmigung verlassen hatte. Fortgesetzte Versuche des Arztes Destouches, für die Wehrmacht als Truppenarzt tätig zu werden, veranlassten schließlich den ehemaligen deutschen Botschafter in Paris, Abetz, dazu, Céline vor den ermittelnden SS-Stellen als geistesgestört einstufen zu lassen. Céline reiste daraufhin, ausgestattet mit zahlreichen unrechtmäßig und mit der Hilfe von Abetz erworbenen Lebensmittelkarten, mehrmals zwischen Berlin und Hamburg hin und her, in der Hoffnung, sich einem Rotkreuz-Transport nach Schweden anschließen zu können. Diese Hoffnung erwies sich angesichts der scharfen Überwachung durch den SD als trügerisch.

Nachkriegsexistenz und Tod

Ende April 1945 floh Céline mit seiner Frau nach Dänemark und wurde dort interniert. Man klagte ihn der Verbrechen gegen die Menschlichkeit sowie der Beihilfe zum Mord an und inhaftierte ihn, während man seine Frau nach einem Monat freiließ. Céline lebte dann ab 1947 als „Freigänger“ unter Überwachung in einem Bauernhaus in Klarskovgard bei Korsør. 1949 wurde seine Inhaftierung aufgehoben. In Abwesenheit wurde er in Frankreich wegen Kollaboration zu Tod und Vermögensverlust verurteilt, 1950 aber begnadigt. 1951 kehrte er nach Frankreich zurück und verbrachte die ersten Monate in der Provence. Da seine Pariser Wohnung von Mitgliedern der Résistance geplündert worden war, wagte er in Meudon den Neuanfang.

Langsam rollte Célines literarische Karriere wieder an, Gallimard veröffentlichte seine Romane Féerie pour une autre fois und Normance sowie den spektakulären und zynischen Interviewroman Entretiens avec Prof. Y und schließlich die Trilogie über das Kriegsende, von der zu seinen Lebzeiten noch die ersten zwei Bände gedruckt wurden, D’un château à l’autre und Nord (der dritte, Rigodon, erschien posthum 1969).

Nach dem Krieg kultivierte Céline seine Existenz als die eines miesepetrigen, unbelehrbaren alten Nazis mit esoterischen künstlerischen Träumen und proletarischer Bodenhaftung, blieb aber in Wirklichkeit bis zum Schluss ein äußerst wacher Beobachter seiner Zeit. Céline nahm seine antisemitischen Äußerungen nach dem Krieg nicht zurück, er ergänzte sie sogar um einige nunmehr etwas verdeckte Bösartigkeiten, führte publizistische Kämpfe gegen seinen Intimfeind Sartre, nahm eine Schallplatte auf, praktizierte als Arzt, schrieb fast jährlich ein Buch und kümmerte sich um seine zahlreichen Hunde, Katzen und Papageien. Céline starb an dem Tag, als er das Manuskript der Trilogie abgeschlossen hatte, und erklärte in seinem Testament, darauf stolz zu sein, seiner Frau keine Schulden hinterlassen zu haben. Sein Leichnam wurde auf dem Friedhof von Haut-Meudon beigesetzt.

Frauen

Céline war zweimal verheiratet, zuerst mit Edith Follet (1919–1926) und ab 1940 mit Lucette Almanzor, einer Tänzerin der Opéra-Comique. In der Zwischenzeit führte er eine Beziehung mit der amerikanischen Tänzerin Elizabeth Craig, die ihn auf einigen Reisen begleitet hatte und der er die Reise ans Ende der Nacht widmete.

Er war, wenn man seinen eigenen Berichten glauben darf, ein notorischer Schürzenjäger; darauf deuten auch die Berichte seiner beiden Lebensgefährtinnen, Elizabeth Craig und Lucette Almanzor, hin. Er bevorzugte den durchtrainierten Typ Frau, den man unter Balletttänzerinnen antrifft, und war auch fast ausschließlich mit solchen liiert. Céline war laut Almanzor Anhänger des Gruppensex und der freien körperlichen Liebe. Craig berichtet, dass Céline während seiner Beziehung zu ihr oft täglich intime Bekanntschaften zu anderen Frauen knüpfte.

Wirkung

Céline übte auf viele Schriftsteller eine Wirkung aus, so auf Henry Miller, Jean-Paul Sartre, Philip Roth und Helmut Krausser. Charles Bukowski widmete ihm eine kleine Erzählung und sagte über sein literarisches Vorbild: „Reise ans Ende der Nacht ist das beste Buch, das in den letzten zweitausend Jahren geschrieben wurde.“ Heute ist Céline als einer der bedeutendsten Sprachneuerer des 20. Jahrhunderts anerkannt. Célines 50. Todestag wurde auf die offizielle Liste der nationalen Festakte in Frankreich gesetzt. Serge Klarsfeld von der „Vereinigung der jüdischen Deportiertenkinder“ protestierte gegen diese Aufnahme und erklärte: „Die Republik muss ihre Werte bewahren: Kulturminister Frédéric Mitterrand muss darauf verzichten, Blumen auf die Erinnerung Celines zu werfen.“

Das Stück „End of the Night“ der amerikanischen Rock-Gruppe The Doors basiert auf der Beschäftigung des Sängers Jim Morrison mit Célines Werk, insbesondere mit Reise ans Ende der Nacht. Im Herbst 2013 inszenierte der Regisseur Frank Castorf am Münchner Residenztheater eine dramatisierte Version der „Reise ans Ende der Nacht“.

Ursache: wikipedia.org

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