Karl Lagerfeld

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Geburt:
10.09.1933
Tot:
19.02.2019
Lebensdauer:
85
PERSON_DAYS_FROM_BIRTH:
33112
PERSON_YEARS_FROM_BIRTH:
90
PERSON_DAYS_FROM_DEATH:
1904
PERSON_YEARS_FROM_DEATH:
5
Mädchenname:
Karl Otto Lagerfeldt
Zusätzliche namen:
Karls Lagerfelds, Карл Отто Лагерфельд
Kategorien:
Designer, Fotograf, Karikaturisten , Kostümbildnerin, Künstler
Nationalitäten:
 deutsche
Friedhof:
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Karl Otto Lagerfeld (* 10. September 1933 in Hamburg; † 19. Februar 2019 in Neuilly-sur-Seine) war ein in Paris lebender deutscherModeschöpfer, Designer, Fotograf und Kostümbildner.

Er begann seine Laufbahn in der französischen Modewelt Mitte der 1950er-Jahre in Paris, wo er bei Balmain, Patou, Chloé und anderen Modefirmen beschäftigt war. Seit 1965 war er als Damenmode-Designer bei Fendi in Rom unter Vertrag. Mode unter seinem eigenen Namen kreierte Lagerfeld für Damen und Herren mit Unterbrechungen seit 1974. Seit 1983 fungierte er als Kreativdirektor bei dem französischen Modehaus Chanel, dessen Revival in den 1980er-Jahren und anschließender Aufstieg zu einem internationalen Milliardenkonzern zu großen Teilen Lagerfeld zugeschrieben wird.

Darüber hinaus war er bekannt für zahlreiche Kooperationsprojekte in den Bereichen Mode, Werbung, Design, Fotografie und Kunst. Lagerfeld wurde aufgrund seiner über 60 Jahre fortdauernden Karriere und seines stilbildenden Einflusses auf die internationale Modewelt von der Pressebisweilen als „Kaiser Karl“ oder als „Modezar“ bezeichnet. Zu seinen persönlichen Markenzeichen gehörten ein weiß gepuderter Zopf, ein hochstehender Kentkragen sowie dunkle Sonnenbrillen; bis Anfang der 2000er-Jahre trat er auch mit einem Handfächer in die Öffentlichkeit.

Leben

Lagerfeld wuchs als Sohn des Hamburger Kondensmilch-Fabrikanten (Glücksklee-Milch GmbH) Otto Lagerfeld (1881–1967) und dessen Frau Elisabeth (1897–1978), geb. Bahlmann, in wohlhabenden Verhältnissen auf. Sein Großvater war Karl Bahlmann. Lagerfeld hatte eine ältere Schwester, die seit 1957 in den USA lebte und Ende 2015 starb, sowie eine verstorbene Halbschwester aus einer vorherigen Beziehung seines Vaters.

Geburtsjahr

Als Geburtsjahr gab Lagerfeld öffentlich lange Zeit 1938 an, später 1935. Die Bild am Sonntagveröffentlichte 2008 jedoch Auszüge des kirchlichen Taufregisters Hamburg sowie Kommentare seiner Lehrerin und eines Klassenkameraden, die als sein Geburtsjahr 1933 angaben. Am 10. September 2008 ließ sich Karl Lagerfeld gleichwohl zum „70. Geburtstag“ gratulieren. Entsprechendes war bereits im Jahr 2003 zu seinem „65.“ geschehen. Einige Medien übernahmen die Angaben des Modeschöpfers ungeprüft, andere nicht, sodass sich biografische Angaben zur Person Lagerfelds oft widersprechen.

Am 7. Juli 2013 meldete die Welt am Sonntag, das wahre Geburtsdatum von Lagerfeld sei der 10. September 1933. Die Information stützt sich auf ein Buch der Hobby-Historiker Maike und Ronald Holst aus dem Hamburger Stadtteil Blankenese. Sie fanden bei Recherchen zu ihrem Buch Blankeneser Frauen eine Karte mit einer Geburtsanzeige, in der „Otto Lagerfeld und Frau Elisabeth, geb. Bahlmann“ die Geburt ihres Sohnes bekanntgeben. An der Karte ist mit einem blauen Seidenschleifchen ein kleines Extra-Kärtchen befestigt. Auf dieser steht: „Karl Otto“ und darunter „Sonntag, 10. September 1933“.[26] Der Stern bezog sich am 30. November 2017 auf das Taufregister der Gemeinde Hamburg-Winterhude, das ebenfalls besagt, dass Lagerfeld am 10. September 1933 geboren ist.

Kindheit und Jugend

Lagerfelds Patenonkel war Conrad Ramstedt. Das Ehepaar Otto und Elisabeth Lagerfeld erwarb 1934 das fast 500 Hektar große Gut Bissenmoor bei Bad Bramstedt. Die Familie siedelte dorthin um, kehrte jedoch 1939 nach Hamburg zurück. Als weite Teile Hamburgs während des Zweiten Weltkriegs 1944 durch Bombardierungen verwüstet wurden, ließen sich die Eheleute Lagerfeld mit ihren Kindern erneut in Bad Bramstedt nieder. Karl Lagerfeld besuchte dort mehrere Jahre die Jürgen-Fuhlendorf-Schule, bevor die Familie ihren Wohnsitz 1949 abermals nach Hamburg verlegte. Seinen Schulbesuch setzte Lagerfeld für zwei Jahre an der Bismarckschule fort. Gemeinsam mit seiner Mutter zog er 1953 nach Paris. Nachdem er zunächst an einer Privatschule und am Lycée Montaigne im Quartier Latinunterrichtet worden war, arbeitete er im Anschluss als Illustrator im Modebereich. Lagerfeld erreichte beim Wettbewerb des Internationalen Wollsekretariats in Paris für den Entwurf eines Mantels den ersten Platz und absolvierte ab 1954 eine Lehre als Schneider bei Pierre Balmain. Das Haus Balmain verließ Lagerfeld nach dreieinhalb Jahren, um Anfang 1958 zu Jean Patou zu wechseln.

Späterer Wohnort und Vorlieben

Lagerfeld lebte und arbeitete in Paris. Außerdem unterhielt er Wohnungen und Häuser in Monte Carlo, Biarritz, Rom, Vermont und New York. Seine Villa im Hamburger Stadtteil Blankenese, die er 1991 erworben hatte, verkaufte er 1998. Das Schloss in der Bretagne, Château de Penhoët, das Lagerfeld seiner Mutter, die dort auch begraben liegt, nach dem Tod des Vaters 1967 gekauft hatte, veräußerte er im Jahr 2000. Seit dem Tode seines Lebenspartners Jacques de Bascher 1989 lebte Lagerfeld nach eigenen Angaben am liebsten allein.

Lagerfeld galt als äußerst disziplinierter Workaholic mit einer hohen Allgemeinbildung.[40] Seine Privatbibliothek soll ihm zufolge ca. 300.000 Bücher umfassen. 1999 eröffnete Lagerfeld in Paris den Buchladen 7L (benannt nach dessen Adresse in der 7, rue de Lille). Im Jahr 2000 rief er zusammen mit Gerhard Steidl, mit dem er seit 1993 unter anderem für Chanel zusammenarbeitet, den Imprint-Verlag Edition 7L ins Leben. 2010 gründete Lagerfeld zusammen mit Steidl den LSD-Verlag (Lagerfeld, Steidl, Druckerei Verlag) für überwiegend deutschsprachige Bücher, dessen Programmchef Lagerfeld selbst wurde.

Tod

Lagerfeld litt an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Am 18. Februar 2019 wurde Lagerfeld ins Amerikanische Krankenhaus in Neuilly-sur-Seine eingeliefert, wo er am Tag darauf an seiner Erkrankung verstarb.

Privates und Sonstiges

  • Am 15. Januar 2007 scheiterte Lagerfeld vor einem Pariser Gericht mit seiner Klage gegen „The Beautiful Fall“, ein Buch aus der Modewelt, geschrieben von der Autorin Alicia Drake. Der Vorsitzende Richter konnte im Unterschied zu Lagerfeld keinen Angriff auf dessen Privatsphäre feststellen, da das Buch in Frankreich nicht verlegt wurde. Danach soll Lagerfeld alle englischen Ausgaben in Paris haben aufkaufen lassen, um sie aus dem Verkehr zu ziehen.
  • Am 24. April 2008 wurde beim Donaufestival in Krems an der Donau(Österreich) als Auftragswerk das Musical „Lagerhouse“ uraufgeführt.
  • Im Panoptikum Hamburg steht seit 2012 eine Wachsfigur von ihm.
  • Mit einem Privatvermögen von etwa 350 Millionen Euro zählte Lagerfeld zu den 500 reichsten Deutschen.
  • Lagerfeld war viele Jahre sehr eng mit Prinzessin Caroline von Monaco befreundet.
  • Seine Hauskatze Choupette (* 2011) verfügt über einen von Lagerfeld autorisierten Twitter-Account und war im Juli 2013 zusammen mit Linda Evangelista auf dem Cover der deutschen Vogue zu sehen. Im Winter 2013 kam eine nach Choupette benannte Accessoire-Kollektion auf den Markt.

Kritik

  • Lagerfeld geriet immer wieder in die Kritik, weil er sehr dünne bis dürre Models bevorzugte und für seine Kollektionen engagierte. Er sprach sich gegen ein Laufstegverbot für zu dünne Models aus.
  • Ebenfalls für negative Schlagzeilen sorgte 2004 eine Bemerkung zu einer Kollektion für die Modekette H&M. Das Unternehmen bot die Kleidung auch in größeren Varianten an, worauf Lagerfeld sagte: „Was ich entworfen habe, ist eine Mode für schmale, schlanke Leute. Das war die ursprüngliche Idee.“
  • Im November 2017 sorgte Lagerfeld für Empörung, nachdem er im französischen Fernsehen muslimische Flüchtlinge als die „schlimmsten Feinde der Juden“ bezeichnet hatte.
  • Im Mai 2018 sagte Lagerfeld dem französischen Wochenmagazin Le Point, er „hasse“ Bundeskanzlerin Angela Merkel für ihre Flüchtlingspolitik. Mit ihrer angeblichen Entscheidung „eine Million Zuwanderer“ in Deutschland aufzunehmen, habe sie der AfD bei den Wahlen 2017 den Weg in den Bundestag geebnet. Nun säßen „100 dieser Neonazis im Parlament“, da Merkel die deutsche Geschichte „vergessen“ habe. „Wenn das so weitergeht, gebe ich die deutsche Staatsangehörigkeit auf.“

Auszeichnungen

  • 1985: Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
  • 1989: Bambi
  • 1993: Lucky Strike Designer Award der Raymond-Loewy-Stiftung
  • 1996: Kulturpreis der Deutschen Gesellschaft für Photographie
  • 2005: Bambi
  • 2008: Elle Fashion Star Award – Kategorie Platinum für sein Lebenswerk
  • 2010: Kommandeur der französischen Ehrenlegion
  • 2015: Outstanding Achievement Award des British Fashion Council
  • 2017: Médaille Grand Vermeil der Stadt Paris

Literatur

  • Gero von Boehm: Karl Lagerfeld. 30. Juli 2005. Interview in: Begegnungen. Menschenbilder aus drei Jahrzehnten. Collection Rolf Heyne, München 2012, ISBN 978-3-89910-443-1, S. 459–468.
  • Alicia Drake: The Beautiful Fall. Fashion, Genius and Glorious Excess in 1970's Paris. Bloomsbury Publishing, London 2006, ISBN 0-7475-7037-X; Back Bay Books, New York 2007, ISBN 978-0-316-00185-4 (beschreibt die Beziehung zwischen Lagerfeld und Yves Saint Laurent vor allem in den 1970er Jahren).
  • Arnaud Maillard: Karl Lagerfeld und ich – 15 Jahre an der Seite des Modezaren. Heyne, München 2009, ISBN 978-3-453-60121-5.
  • Paul Sahner: Karl. mvg Verlag, München 2009, ISBN 978-3-86882-015-7. (Leseprobe, PDF-Datei, 122 kB)
  • Literatur von und über Karl Lagerfeld im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • "König der Maßlosigkeit" wird ungefähr 80….Vor wenigen Jahren datierte der Mode-Maestro [Karl Lagerfeld] das Ereignis [seine Geburt] auf 1935. RNZ (Rhein-Neckar-Zeitung) (Tageszeitung) 10. September 2015, S. 15.

Filme

  • Karl Lagerfeld: Lebens-Skizzen. Porträt, Frankreich, 2012, 55 Min., Buch und Regie: Loïc Prigent, Produktion: arte France, Erstsendung: 2. März 2013 bei arte
  • Fendi ... vor der Show. Dokumentarfilm, Frankreich, 2009, 52 Min., Buch und Regie: Loïc Prigent, Produktion: arte France, Sundance Channel, Deralf, Story Box Press, Erstsendung: 14. Januar 2010 bei arte
  • Lagerfeld Confidential. Dokumentation, Frankreich, 2007, 88 Min., Buch und Regie: Rodolphe Marconi, Produktion: Grégory Bernard
  • Ein Kleid von Chanel. Reportage, Deutschland, 2006, 30 Min., Buch und Regie: Rita Knobel-Ulrich, Produktion: ZDF, Reihe: ZDF.reportage, Erstsendung: 12. Februar 2006
  • Im Hause Chanel. (Originaltitel: Signé Chanel.) Doku-Soap in fünf Teilen, Frankreich, 2005, 130 Min., Regie: Loïc Prigent
  • Karl Lagerfeld – Mode als Religion, VOX
  • 7 days before, Dokumentarserie auf Netflix 2018, Folge 1: Reportage über Lagerfeld als Creative Director der Chanel Haute Couture Fashion Show 2018. Regie: Andrew Rossi

Ursache: wikipedia.org, news.lv, delfi.lv

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        Verhältnis

        NameBeziehungGeburtTotBeschreibung
        1
        Otto LagerfeldVater20.09.188104.07.1967
        2
        Elisabeth BahlmannMutter00.00.189700.00.1978
        3
        Tönnies Johann Otto LagerfeldGroßvater00.00.184522.06.1931
        4
        Maria LagerfeldGroßmutter
        5
        Jacques de BascherPartner00.00.195100.00.1989
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