Hansruedi Giger

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Geburt:
05.02.1940
Tot:
12.05.2014
Lebensdauer:
74
PERSON_DAYS_FROM_BIRTH:
30764
PERSON_YEARS_FROM_BIRTH:
84
PERSON_DAYS_FROM_DEATH:
3640
PERSON_YEARS_FROM_DEATH:
9
Zusätzliche namen:
H. R. Giger, Ганс Рудольф Гигер, Ганс Руди Гигер, Hans Rüdi Giger, Hans Rudolf Giger, Hans Rudolf "Ruedi" Giger, HR Giger
Kategorien:
Designer, Künstler, Maler
Nationalitäten:
 schweizer
Friedhof:
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Hansruedi Giger, eigentlich Hans Rudolf Giger, besser bekannt als HR Giger (* 5. Februar1940 in Chur; † 12. Mai 2014), war ein Schweizer Maler, bildender Künstler und Oscarpreisträger.

Biographie

E-Bass und zwei E-Gitarren im Giger-Design

H. R. Giger wurde als Sohn des Apothekers Hans Richard Giger und seiner Frau Melly Giger in Chur, Graubünden geboren. Als Kind war er sehr scheu und zurückhaltend. Er wurde katholisch erzogen, was seine Kunst später beeinflusste. Nach Abschluss des Gymnasiums studierte er ab 1962 Architektur und Industriedesign an der Hochschule für Angewandte Kunst in Zürich. Während seines Studiums entstanden seine ersten Tuschefederzeichnungen („Atomkinder“), woraufhin er seine Werke in Untergrundzeitungen „Hotcha!“, „Clou“ und „Agitation“ veröffentlichte. Dennoch blieb er noch einige Zeit eher unbekannt, was sich erst nach 1966 änderte, als er sein Studium erfolgreich abschloss und sich als Innenarchitekt etablierte. Er arbeitete als Designer an einem Büromöbelprogramm der Firma Knoll-International, wodurch er den Status eines angesehenen Innenarchitekten geniessen durfte, was wenig später die erste Ausstellung seiner Werke nach sich zog. Noch gab er seinen Brotberuf nicht auf und arbeitete weiter als Designer und Innenarchitekt, was ihn nicht daran hinderte, künstlerisch aktiv zu bleiben. In den nächsten zwei Jahren schuf er zahlreiche Skulpturen und Bilder wie zum Beispiel „Gebärmaschine“, „Astreunuchen“ oder „Koffer-Baby“, mit denen er nach einer weiteren Ausstellung in Zürich schliesslich kommerziell bekannt und erfolgreich wurde. Bereits 1968 war er ausschliesslich als Künstler und Filmemacher tätig. Als Szenen- undKostümbildner prägte er mit seinem Stil bekannte Filme wie Alien (1979) oder Species (1995). Für seine Mitwirkung an Alien wurde Giger 1980 ein Oscar in der Kategorie Beste visuelle Effekte verliehen und sein Stil wurde einem breiteren Publikum bekannt.

Giger war mehrere Jahre lang mit der Schweizer Schauspielerin Li Tobler liiert, die sich am Pfingstmontag 1975 das Leben nahm. 1979 heiratete Giger Mia Bonzanigo; die Ehe endete nach anderthalb Jahren. Mia Bonzanigo inspirierte Giger unter anderem zur Bildserie Erotomechanics. Zu Gigers Freunden zählten Persönlichkeiten wie der Künstler Friedrich Kuhn und Timothy Leary.

Gigers Werk kann dem Surrealismus zugerechnet werden; im Vergleich zu dem berühmtesten Vertreter dieser Stilrichtung, Salvador Dalí, wird deutlich, wie anders der Blickwinkel Gigers auf die Welt ist. Einflüsse des Phantastischen Realismus leiten sich auch durch die Freundschaft zu Vertretern der Wiener Schule des Phantastischen Realismus wie Ernst Fuchs her. Wiederkehrendes Thema seiner Werke ist der von ihm geprägte Begriff der Biomechanoiden, eine Verschmelzung von Technik und Mechanik mit demKreatürlichen, im verstörenden bis morbiden Zusammenspiel mit sexuellen Andeutungen. Neben seinem wichtigen malerischen Werk gestaltet der Künstler auch Grafiken, Skulpturen und Möbel.

H. R. Giger lebte und arbeitete in Zürich-Seebach. Am 12. Mai 2014 erlag Giger im Spital seinen Verletzungen, die er sich bei einem Sturz zugezogen hatte.

Werke

H. R. Giger 2005 auf der 2. Zürcher Filmbörse Zeichnungen

Ab 1960 wurden Tuschezeichnungen von Giger in Schülerzeitungen und Untergrundzeitschriften veröffentlicht. Zeichnungen wie die Serie Atomkinder (1963–64) liessen bereits erahnen, was in Giger schlummerte.

Gemälde

Ab 1966 entstanden die ersten Gemälde Gigers, die meisten davon in Öl. Als Giger 1972 die Spritzpistole (Airbrush) für sich entdeckte, wurde dies seine bevorzugte Malweise. In den folgenden 20 Jahren entstanden etwa 600 Gemälde mit Tusche und Acrylfarben, einige davon über vier Meter breit. Anfang der 1990er Jahre gab Giger die Malerei auf, um sich ganz dem dreidimensionalen Schaffen zu widmen.

Skulpturen

Die ersten plastischen Arbeiten entstanden Mitte der 1960er Jahre. Zu dieser Zeit arbeitete Giger bevorzugt mit Polyester, so z. B. 1968, als er Kostüme für den Schweizer Film Swissmade von Fredi M. Murer schuf. Später entstanden auch Objekte aus Bronze, Aluminium und anderen Materialien. In den 1990er Jahren schuf Giger für seinen Zodiacbrunnen die zwölf Tierkreiszeichen als Biomechanoiden. Ab dem Zeitpunkt, wo Giger mit dem Malen aufhörte, beschäftigte er sich unter anderem damit, einige seiner früheren Bilder ins Dreidimensionale umzusetzen, unter anderem Gebärmaschine und Passagen.

Möbel

Die bekanntesten Möbelstücke Gigers sind die für den Film Dune entworfenen Harkonnen-Stühle. Daneben entwarf Giger auch Tische, Spiegel, Lampen und andere Objekte wie z. B. einen Mikrofonständer für Jonathan Davis von Korn.[2]

Filmdesign
  • 1968 – Swiss Made 2069. Regie: H. R. Giger, Fredi M. Murer. Giger entwarf für den Film einen ausserirdischen Beobachter/Reporter mit dazugehörendem Hund. Der Hundepanzer aus Polyester befindet sich im Dalí-Museum in Portlligat in der Gemeinde Cadaqués.
  • 1976 – Dune (der Film, ursprünglich von dem chilenischen Regisseur Alejandro Jodorowsky geplant, wurde später ohne Giger vonDavid Lynch realisiert)
  • 1978 – Alien (Oscar Best Achievement for Visual Effects)
  • 1986 – Poltergeist II – Die andere Seite
  • 1988 – Teito Monogatari
  • 1992 – Alien 3
  • 1995 – Species
  • 1995 – Batman Forever (Giger entwarf ein Batmobil, das aber nicht realisiert wurde)
  • 1996 – Kondom des Grauens
  • 2012 – Prometheus – Dunkle Zeichen
Schallplatten- und CD-Cover / Video-Clips Floh de Cologne: Coverbild fürMumien – Kantate für Rockband von H. R. Giger
  • 1969 – The Shiver – Walpurgis
  • 1973 – Emerson, Lake and Palmer – Brain Salad Surgery
  • 1974 – Floh de Cologne – Mumien / Kantate für Rockband
  • 1977 – Magma – Attahk
  • 1977 – Island – Pictures
  • 1981 – Debbie Harry – KooKoo
  • 1985 – Celtic Frost – To mega therion
  • 1985 – Dead Kennedys – Frankenchrist (im Album enthaltenes und viel diskutiertes Poster)
  • 1987 – Pankow – Freiheit für die Sklaven
  • 1989 – Steve Stevens – Atomic Playboys
  • 1990 – Atrocity – Hallucinations
  • 1991 – Sacrosanct – Recesses for the Depraved
  • 1991 – Clepsydra – Hologram (Eine Gürtelschnalle von HR Giger wurde für das Cover holographiert)
  • 1992 – Danzig – Danzig III: How The Gods Kill
  • 1994 – Carcass – Heartwork
  • 1994 – Hide – Hide Your Face
  • 1999 – Dr. Death – Somewhere in nowhere (Birthmachine)
  • 2000 – Böhse Onkelz – Dunkler Ort (Video-Clip) (die Dreharbeiten fanden im HR-Giger-Museum statt)
  • 2003 – Paganini – Esoterrorism
  • 2010 – Triptykon – Eparistera Daimones
  • 2014 – Triptykon – Melana Chasmata
Computerspiele
  • Dark Seed 1992 und Dark Seed II 1995.

Museum und Bars

Eingang zur Giger-Bar in Chur

1988 entstand in Tokio die erste Giger-Bar, die allerdings nach wenigen Jahren wieder geschlossen wurde. 1992 wurde in Gigers Geburtsstadt Chur die zweite Giger-Bar eröffnet. In der New Yorker Diskothek The Limelight existierte von 1998 bis zur Schliessung der Diskothek im Jahr 2002 der HR Giger Room.

1998 wurde in Gruyères, Kanton Freiburg in der Schweiz das Museum HR Giger eröffnet. Das Museum ist im Schloss St. Germain untergebracht, welches Giger 1997 ersteigert hatte. Das Museum beherbergt Gigers private Sammlung phantastischer Kunst (u. a. Arbeiten von Günter Brus, Ernst Fuchs, Gottfried Helnwein, Arnulf Rainer, Franz Ringel, Thuri Werkner) sowie eine Sammlung eigener Werke. Im Jahr 2003 wurde das Museum in Gruyères um eine Giger-Bar erweitert.

Bibliographie

  • 1971 – ARh+
  • 1974 – Passagen
  • 1976 – H. R. Giger bei Sydow-Zirkwitz (Ausstellungskatalog)
  • 1977 – HR Giger’s Necronomicon 1, Neuauflage 2004, Grossformat A3, Hardcover, ISBN 978-3-89082-519-9.
  • 1980 – Giger’s Alien. 5. Auflage 2002, ISBN 3-89082-528-1.
  • 1981 – HR Giger’s New York City
  • 1984 – Retrospective 1964–1984 (Ausstellungskatalog)
  • 1985 – HR Giger’s Necronomicon 2, Neuauflage 1996, Grossformat A3, Hardcover, ISBN 978-3-89082-520-5.
  • 1985 – HR Giger’s Necronomicon 1+2, limitierte Sammleredition mit eingelegter Lithografie, ISBN 978-3-89082-555-7.
  • 1988 – HR Giger’s Biomechanics, Neuauflage 2005, Grossformat A3, Hardcover, ISBN 978-3-89082-871-8.
  • 1991 – H. R. Giger ARh+, ISBN 3-8228-1317-6. (nicht identisch mit dem gleichnamigen Buch von 1971)
  • 1992 – Skizzen 1985
  • 1993 – Watch Abart ’93 (Ausstellungskatalog)
  • 1995 – Species Design
  • 1996 – HR Giger’s Filmdesign, Hardcover, ISBN 978-3-89082-583-0.
  • 1996 – www HRGiger com
  • 1996 – Visioni di fine millennio (Ausstellungskatalog) (limitierte Luxus-Version inkl. SHINE-inthecentre-CD-Album)
  • 1998 – Monsters from the ID
  • 1998 – The Mystery of San Gottardo
  • 2002 – Icons „HR Giger“
  • 2004 – Le Monde Selon HR Giger (Ausstellungskatalog)
  • 2005 – HR Giger in Prague (Ausstellungskatalog)
  • 2005 – HR Giger’s Necronomicon 1+2, Softcover, ISBN 978-3-89996-539-1.
  • 2006 – Giger in Wien (Ausstellungskatalog, ISBN 3-901247-15-7)
  • 2007 – HR Giger, Das Schaffen vor Alien (Ausstellungskatalog)
  • 2007 – HR Giger, Escultura, Gràfica i Disseny (Ausstellungskatalog)
  • 2013 – H. R. Giger – Alien Diaries, ISBN 978-3-905929-45-4.

Sonstiges[Bearbeiten]

Giger ist massgeblich an der Lackierung einer Sonderedition der Ibanez Iceman, einer E-Gitarre beteiligt. In der Lackierung verwirklicht er erneut das Thema der Biomechanik.

Absinthe Brevans wurde 2007 mit einem Etikett von H. R. Giger veröffentlicht.

Ausstellungen (Auswahl)

  • 1967: Zusammen mit Urban Gwerder die Poetenz–Show, eine Poetry–Performance
  • 2006: „Giger in Wien“ (KunstHausWien, 24. Mai bis 1. Oktober 2006)
  • 2007: H. R. Giger – Das Schaffen vor „Alien“ (Bündner Kunstmuseum in Chur, 30. Juni bis 9. September 2007)
  • 2008: H. R. Giger – Abgründe (Zitadelle Spandau in Berlin, 29. Juni bis 14. September 2008), gemeinsam mit Werken von Horst Janssen und Guido Sieber
  • 2009: H. R. Giger – Kunst.Design.Film (Deutsches Filmmuseum in Frankfurt/Main, 21. Januar bis 26. Juli 2009)
  • 2009: H. R. Giger – HR GIGER Retrospektive (Sala Kubo-Kutxa, San Sebastian in Spanien, 15. Oktober 2009 bis 6. Januar 2010)
  • 2010: H. R. Giger – Film Design Retrospektive (Tampere Art Museum, Finnland, 30. Januar bis 5. April 2010)
  • 2011: H. R. Giger – Träume und Visionen (KunstHausWien, 10. März bis 26. Juni 2011)
  • 2013: HR GIGER. Die Kunst der Biomechanik (Lentos Kunstmuseum Linz, 5. bis 29. September 2013)
  • 2014: H. R. GIGER – Der Zeitgeist des 20. Jahrhunderts (Galerie Sansvoix modern art in Leipzig, 12. März bis 13. Juni 2014)

Literatur

 

  • Jens Lossau, Jens Schumacher: ENTITÄTEN Mit 13 Bildbeigaben von H. R. Giger. Ventil-Verlag, 1997, ISBN 3-930559-66-8
  • H. R. Giger: H. R. Gigers Vampirric, Vampirgeschichten, illustriert, zusammengestellt und mit Vorwort versehen von H. R. Giger, 2003, ISBN 3-935822-58-8
  • Andreas Gößling: DEA MORTIS illustriert von H. R. Giger. Knaur Verlag, 2005, ISBN 3-426-66200-0
  • H. R. Giger im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)

Ursache: wikipedia.org, delfi.lv

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