Andrew Cunanan

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Geburt:
31.08.1969
Tot:
23.07.1997
Lebensdauer:
27
PERSON_DAYS_FROM_BIRTH:
19976
PERSON_YEARS_FROM_BIRTH:
54
PERSON_DAYS_FROM_DEATH:
9788
PERSON_YEARS_FROM_DEATH:
26
Mädchenname:
Andrew Phillip Cunanan
Zusätzliche namen:
Andrew Phillip Cunanan, Эндрю Кьюненен, Эндрю Де Силва
Kategorien:
Mörder, Selbstmord, Verbrecher
Nationalitäten:
 amerikaner
Friedhof:
Geben Sie den Friedhof

Andrew Phillip Cunanan (* 31. August 1969 in National City, Kalifornien; † 23. Juli 1997 in Miami, Florida) war ein Serienmörder aus den Vereinigten Staaten, der zeitweise auf der Liste der zehn meistgesuchten Flüchtigen des FBI geführt wurde.

Seine Mordserie kostete fünf Menschen das Leben, darunter der Modedesigner Gianni Versace.

Leben

Die frühen Jahre

Cunanan war das vierte Kind des damals 39-jährigen Filipino Modesto Dungao Cunanan und der 30-jährigen Mary Ann (geb. Shillaoi). Die beiden hatten sich Ende der 1950er Jahre kennengelernt und in San Diego geheiratet. Die ersten Jahre verliefen friedlich, aber nach der Geburt des ersten Sohnes Christopher 1961 begannen die ersten Streitereien. Modesto Cunanan war bei der Fleet Marine Force und diente in Vietnam, wodurch er selten zu Hause war. Als 1963 Tochter Elena zur Welt kam, bestritt er die Vaterschaft. Trotzdem blieben sie zusammen und zogen quer durch die Staaten mehrmals um. 1967 wurde Regina geboren. Als Andrew am 31. August 1969 im Paradise Valley Hospital zur Welt kam, lebte seine Familie wieder im San Diego County.

Zu diesem Zeitpunkt war die Ehe bereits stark zerrüttet. Obwohl sie nach einem Erbe in dem gut situierten Vorort Bonita lebten und keine Geldprobleme hatten, häuften sich die Streitereien. Cunanan zog sich währenddessen immer öfter in eine Phantasiewelt zurück und wurde in der Schule bald zum Außenseiter. Als er zwölf Jahre alt war, meldeten ihn seine Eltern an der teuren Privatschule The Bishop’s School in La Jolla an, wo er sich wohler fühlte. Zu etwa derselben Zeit trat sein Vater aus der Armee aus und begann eine Ausbildung zum Börsenmakler.

Coming-out

Nach seinen Biographen hatte Cunanan seine erste homosexuelle Erfahrung bereits früh und verheimlichte dies auch nie vor seinen Klassenkameraden (u.a. Gary Jules). Mit 15 Jahren war er stämmiger als die meisten Jungen seines Alters. Da er zudem gute Manieren und ein Talent zur Verstellung hatte, konnte er sich ungehindert in den beliebtesten Bars der Schwulenszene von San Diego aufhalten und dort auch trinken.

1987 machte er seinen Schulabschluss an der Bishop's und wurde von seinen Klassenkameraden zu jener Person gewählt, die am ehesten einmal von sich reden machen würde ("Most Likely Not to Be Forgotten"). Im Abschlussjahrbuch schrieb er neben sein Bild nur "Après moi, le déluge" (dt. Nach mir die Sintflut). Auf Wunsch seiner Eltern begann er ein Geschichtsstudium an der UCSD. Obwohl Cunanan mit einem IQ von 147 sehr intelligent war und im Alter von 21 Jahren bereits sieben Sprachen fließend beherrschte, interessierte ihn das Studium nicht. Er zog lieber nächtelang durch die Clubs auf der Suche nach Bettbekanntschaften. Schnell hatte er die Vorteile von älteren Liebhabern entdeckt. Durch sie bekam er ein teures Auto, Kreditkarten, Zutritt zu deren heimlichen Zweit-Apartments und Einladungen zu den Partys der High Society, wodurch er Politiker und Promis kennenlernte. Auf einer dieser Partys traf er auch erstmals Gianni Versace. Dieser sprach ihn auch an, da er ihn mit einer früheren Bekanntschaft aus Europa verwechselte.

Seine Eltern hatten in der Zwischenzeit keine Ahnung vom Treiben ihres Sohnes und wussten auch nicht von seiner Homosexualität, obwohl sie sich oft über seine teure Kleidung, die Uhren und die Quelle seines Einkommens wunderten. Modesto Cunanan hatte in seinem neuen Beruf als Börsenmakler keinen Erfolg und bereits mehrere Kündigungen hinter sich. Sein letzter Arbeitgeber verklagte ihn zudem wegen der Unterschlagung von 106.000 US$. Daraufhin flüchtete er im Oktober 1988 in seine Heimat Philippinen und ließ seine Frau ohne Einkommen zurück. Dadurch entstanden Spannungen zwischen ihr und ihrem jüngsten Sohn. Mary Anne Cunanan hatte ihn mehrmals in Begleitung von Männern gesehen und stellte ihn schließlich zur Rede, was in einer gewalttätigen Auseinandersetzung endete. Daraufhin mied Andrew seine Mutter und brach auch das Studium ab.

Niedergang

Nach einem für ihn erschreckenden Besuch beim Vater, der in einem Armenviertel in Plaridel auf den Philippinen lebte, zog er nach San Francisco. Hier, wie auch schon früher, stellte er erfolgreich viele unterschiedliche Persönlichkeiten dar, u.a. die des Navy Lieutenant Drew Cummings. Gleichzeitig veränderte er sich immer stärker. Immer öfter besuchte er SM-Clubs und spielte schließlich auch als Sexsklave bei Pornofilmen mit.

Seine Launen fielen auch seinen Freunden auf. Auf einer Party verfolgte er Lisa Kudrow, die er wegen einer Filmrolle bedrängte. Als sie plötzlich von der Party verschwand, beschimpfte er sie vor allen Gästen als Bitch. Kurze Zeit später belästigte er auch Hugh Grant wegen einer Rolle in dessen nächstem Film. Ein Mann, der ihn in dieser Zeit besuchte, berichtete später von einem Tom Cruise gewidmeten Schrein in der Wohnung.

Anfang 1997 zeigte Cunanan Symptome, die an das Anfangsstadium von AIDS erinnerten. Er machte zwar einen Test, holte sich jedoch nie seine Ergebnisse ab, da er an seine Ansteckung glaubte. (Bei der späteren Obduktion seiner Leiche wurde festgestellt, dass er HIV-negativ war.) Dazu kam, dass er bereits auf die 30 zuging. Er verzweifelte und ließ sich immer mehr gehen. Seine unfrisierten Haare wuchsen immer länger, er nahm 30 Pfund zu und vernachlässigte seine Kleidung. Seine reichen Liebhaber verließen ihn und damit auch seine Einnahmequellen.

Dazu kam seine Eifersucht. Zwei seiner jüngeren Liebhaber - Jeff Trail und David Madson - trafen sich seiner Meinung nach hinter seinem Rücken.

Die Serienmorde

Am 26. April 1997 flog er nach Minneapolis, wo ihn der Architekt David Madson abholte und zu seiner Wohnung mitnahm. Zur Klärung der Situation traf kurz danach auch Jeff Trail in der Wohnung ein. Ein Streit brach aus. Nachbarn berichteten, dass um etwa 21.45 Uhr der Lärmpegel deutlich anstieg. Aus dem Streit entstand ein Kampf und Cunanan schnappte sich aus einer Küchenschublade einen schweren Fäustel, den er Jeff Trail immer wieder auf den Kopf schlug (je nach Bericht 25 bis 30 mal).

Madson half Cunanan, die Leiche in einen Teppich zu wickeln, wo sie für die nächsten zwei Tage blieb. Da Madson unentschuldigt der Arbeit ferngeblieben war, forschte sein Vermieter nach. In der Wohnung entdeckte er zuerst die Blutflecken und schließlich auch die Leiche Trails. Cunanan und David Madson flüchteten daraufhin, wobei Cunanan eine halbautomatische Taurus Kaliber .40 S&W von Trail mitnahm. 45 Meilen nördlich von Minneapolis erschoss er auf einer Landstraße Richtung Duluth auch David Madson, dessen Leiche am 29. April von der Polizei gefunden wurde.

Am Abend des 3. Mai 1997 traf Cunanan auf sein nächstes Opfer, den 72-jährigen Lee Miglin. Die Polizei vermutete, dass er Miglin mit der Waffe in die Garage zwang, dort mit einer Baumschere auf ihn einstach, ihm mit einer Metallsäge den Hals aufschlitzte und ihn schließlich mit dem Lexus des Opfers mehrmals überrollte. Mit diesem Auto setzte er dann auch seine Flucht fort.

Nachdem die Tat entdeckt worden war, setzte ihn das FBI sofort auf die Liste der zehn meistgesuchten Flüchtigen. Da Cunanan das Mobiltelefon des Autos verwendete, konnte ihn die Polizei orten und warnte die Bevölkerung auf seiner Strecke. Daraufhin entfernte er das Telefon und tauchte unter. Die nächsten Tage versteckte er sich am Finn's Point National Cemetery in Pennsville (New Jersey).

Am 9. Mai 1997 entdeckte er vor dem Friedhof den 45-jährigen William Reese, dem er die Autoschlüssel zu seinem Pickup abnahm und dann erschoss.

Die Polizei war ratlos. Sie wussten zwar, wer der Täter war, aber da sie kein Motiv ermitteln konnten, wussten sie auch nicht, wohin Cunanan sich wenden würde. Der fuhr derweil mit dem Truck nach Florida. Am 10. Mai 1997 kam er in Miami an, wo er im Normandy Plaza Hotel eincheckte. Hier versteckte er sich zwar nicht, ging sogar trotz Polizeikontrollen verkleidet in Schwulen-Clubs, verhielt sich jedoch die nächsten Wochen ruhig.

Am Morgen des 15. Juli 1997 folgte er Gianni Versace von einem Kaffeehaus zu dessen Wohnung. Als der Designer das Tor zu seinem Grundstück öffnete, trat Cunanan hinter ihn und schoss ihm zwei Kugeln in den Kopf.

Nach dem Mord und dem entsprechenden Medienecho startete das FBI eine Hetzjagd. Hunderte Agenten wurden nach Miami geschickt und die örtliche Polizei widmete sich ebenfalls fast ausschließlich diesem Fall. Dabei wurde auch festgestellt, dass Cunanan mehrmals fast entdeckt worden wäre. Ein Kellner hatte ihn erkannt und den Notruf angerufen. Währenddessen verließ Andrew jedoch das Lokal. Sieben Tage vor dem Mord an Versace musste er in einer Pfandleihe eine Uhr von Lee Miglin versetzen. Dafür musste er seine wahre Identität auf einem Formular angeben, das an die Polizei weitergeleitet wurde. Dort jedoch blieb es bis Stunden nach seinem letzten Mord unentdeckt liegen. Bei der folgenden Durchsuchung seines Hotelzimmers erhielten sie vom Hotel die falsche Zimmernummer. Bis der Irrtum aufgeklärt worden war, war Cunanan längst geflüchtet.

Tod

Am 23. Juli 1997 wurde Cunanan entdeckt. Ein Verwalter kontrollierte die Hausboote am Indian Creek Canalund entdeckte auf einer Yacht einen fremden Mann. Nach Öffnen der Tür hörte er einen Schuss. Er rief sofort die Polizei. Innerhalb weniger Minuten waren rund 400 Polizisten, unter ihnen Scharfschützen, vor Ort. Nach vier Stunden Belagerung wurde um 20:15 Uhr der Befehl zur Stürmung gegeben. Im Schlafzimmer des Obergeschosses wurde die Leiche Cunanans auf dem Boden neben dem Bett gefunden. In der Hand hielt er noch die Pistole von Jeff Trail, mit der er sich selbst erschossen hatte.

Literatur

  • Wensley Clarkson: Death at Every Stop. St. Martin’s Paperbacks, New York, 1997, ISBN 0-312-96636-9
  • Gary Indiana: Three Month Fever. Quartet Books, 1999, ISBN 0-7043-8116-8
  • Maureen Orth: Vulgar Favors. Dell Publishing Company, 2000, ISBN 0-440-22585-X
  • Richard Lacayo: Tagged for Murder. im Time Magazine (Ausgabe vom 28. Juli 1997)
  • Joseph Geringer: Andrew Cunanan: After Me, Disaster - Trail and Madson. bei Crime Library
  • Georg M. Oswald: Party Boy. Albrecht Knaus Verlag, München, Verlagsgruppe Random House GmbH, 2001, ISBN 3-442-72840-1

Filme

  • Fashion Victim (Film)
  • Andrew Cunanan - Murder On The Run. (TV-Dokumentation)
  • Amerikas Albtraum - Die gefährlichsten Serienkiller der USA - Andrew Cunanan (TV-Dokumentation)

Ursache: wikipedia.org

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