Alfredo Di Stéfano

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Geburt:
04.07.1926
Tot:
07.07.2014
Lebensdauer:
88
PERSON_DAYS_FROM_BIRTH:
35740
PERSON_YEARS_FROM_BIRTH:
97
PERSON_DAYS_FROM_DEATH:
3595
PERSON_YEARS_FROM_DEATH:
9
Zusätzliche namen:
Alfredo Di Stéfano, Альфредо Ди Стефано
Kategorien:
Fußballspieler, Trainer
Nationalitäten:
 argentinier
Friedhof:
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Alfredo Stéfano Di Stéfano Laulhe (* 4. Juli 1926 in Buenos Aires; † 7. Juli 2014 in Madrid) war ein argentinisch-spanischer Fußballspieler und -trainer. Seit 2000 war er Ehrenpräsident seines langjährigen Vereins Real Madrid.

Der Stürmer wurde zweimal als Europas Fußballer des Jahres ausgezeichnet (1957 und 1959) und belegte bei der FIFA-Wahl zum „Spieler des Jahrhunderts“ den vierten Platz. Seine erfolgreichste Zeit erlebte Di Stéfano während der 1950er und frühen 1960er Jahre im Trikot von Real Madrid, als die Mannschaft fünf Mal in Folge den Europapokal der Landesmeister gewinnen konnte. Als Kopf dieses legendären „weißen Balletts“ begründete Di Stéfano den Mythos, der den Klub bis heute umgibt. Im Laufe seiner Karriere gewann er außerdem insgesamt 14 nationale Meisterschaften und wurde zehn Mal in diversen Ligen und Wettbewerben Torschützenkönig.

Auch als Trainer war Di Stéfano in Argentinien und Spanien sehr erfolgreich. So führte er den FC Valencia zur spanischen Meisterschaft und sogar zu einem Europapokalsieg. Als Trainer von Real Madrid konnte die Vereinslegende in zwei Amtszeiten neben der Supercopa de España jedoch nur mehrere zweite Plätze holen.

Herkunft

Alfredo Di Stéfano erblickte am 4. Juli 1926 als ältester Sohn von Alfredo Di Stéfano Senior und dessen Gemahlin Eulalia (geb. Laulhe) in Buenos Aires das Licht der Welt. Seine Vorfahren väterlicherseits waren italienischer Abstammung und von der Insel Capri nach Argentinien eingewandert. Die Familie lebte im Stadtviertel Barracas, wo der Vater eine Rinderzucht betrieb. In den Straßen und Hinterhöfen dieses Viertels am südöstlichen Stadtrand der Millionenmetropole nahm die Fußballleidenschaft des jungen Alfredo ihren Anfang und seit frühester Kindheit jagte er mit seinen Geschwistern oder den Kindern der Nachbarschaft einem Ball hinterher. Die Begeisterung für diesen Sport war ihm gleichsam in die Wiege gelegt worden, denn sein Vater impfte ihm die Liebe zum CA River Plate ein, dem Klub, für den er selbst einmal aktiv war (von 1910 bis 1912) und förderte das Talent des Jungen.

Nachdem Alfredo zunächst in Stadtteilmannschaften wie Unidos y Venceremos und Imán aktiv war, absolvierte er 1941 ein Probetraining bei River Plate. Die Jugendtrainer waren von seinen Fähigkeiten restlos überzeugt und verschafften dem Talent einen Platz in der Nachwuchsabteilung der "Millionarios." Dort wurde Di Stéfano fortan fußballerisch ausgebildet und rückte 1944 in die Reservemannschaft auf. Durch seine Leistungen wurde er bald ein Kandidat für den Profikader.

Vereinskarriere

CA River Plate (1945 bis 1949)

River Plate galt in den 1940er Jahren als die mit Abstand beste Vereinsmannschaft Südamerikas. Erfolgsgarant war der als "La Maquina" (Die Maschine) bezeichnete Wundersturm um Adolfo Pedernera, Félix Loustau, Juan Carlos Muñoz, Ángel Labruna und José Manuel Moreno, der die Gegner reihenweise vor nahezu unlösbare Aufgaben stellte. 1945 rückte der inzwischen 18-jährige Di Stéfano in den Kader dieser Ausnahmemannschaft auf und debütierte am 15. Juli in der Partie gegen Club Atlético Huracán (2:1). Da jedoch der erfahrene Adolfo Pedernera auf der Position des Mittelstürmers gesetzt war, wurden Di Stéfano kaum Einsatzchancen eingeräumt, weshalb dieser zustimmte eben an Huracán ausgeliehen zu werden, um Spielpraxis sammeln zu können. In seiner ersten vollen Profisaison (1945/46) bestritt er für die Vorstadtmannschaft 25 Ligaspiele und erzielte beachtliche zehn Tore.

Nach diesem gelungenen Gastspiel kehrte der selbstbewusste Di Stéfano zu River Plate zurück. Er wurde zunächst Stammspieler als Rechtsaußen, doch bald erkannte Trainer José María Minella seine Qualitäten als Torjäger und beorderte ihn ins Sturmzentrum. Aufgrund seines robusten Körperbaus, seiner atemberaubenden Schnelligkeit und unglaublicher Tempodribblings setzte er sich auf der Position des Mittelstürmers durch und verdrängte Altstar Pedernera, der zu CA Atlanta wechselte. Mit 27 Toren in 30 Spielen wurde Di Stéfano Torschützenkönig und leistete damit einen erheblichen Beitrag zum Gewinn der argentinischen Meisterschaft. Presse und Fans waren vom blonden Stürmer begeistert und gaben ihm aufgrund seiner Haarfarbe sowie enormen Schnelligkeit den Spitznamen "La Saeta Rubia" (Der blonde Pfeil).

CD Los Millonarios Bogotá (1949 bis 1953)

In den Jahren 1948/49 behinderten hartnäckige Auseinandersetzungen zwischen Ligaverband und der Spielergewerkschaft FAA den regulären Spielbetrieb der argentinischen Primera División erheblich. Die Gewerkschaft rief langwierige Spielerstreiks aus, um Mindestgehälter für Profis durchzusetzen. Als Konsequenz dieser Streitigkeiten suchten zahlreiche argentinische Stars ihr Glück im Ausland, viele davon zog es nach Kolumbien, um dort in der 1948 gegründeten Profiliga Dimayor zu spielen. Die Dimayor war de facto eine Abspaltung vom offiziellen Verband und nahm auf damals übliche Modalitäten wie fristgerechte Freigaben von Vereinen und Ablösezahlungen keine Rücksicht, was zum zeitweisen Ausschluss des Landes vom Weltverband FIFA führte. Auf Anraten Pederneras, der eine führende Position in der Spielergewerkschaft bekleidete, wechselte Di Stéfano gemeinsam mit seinem Mannschaftskameraden Néstor Rossi nach Kolumbien. Ohne Wissen River Plates, das keinerlei Transferentschädigung erhielt, unterzeichneten beide im August 1949 einen Vertrag beim finanzstarken Hauptstadtklub Millonarios Bogotá. Dessen Präsident und Gönner war der steinreiche Unternehmer Alfonso Senior Quevedo, ein Mitbegründer der Dimayor.

Am Saisonende standen die Millonarios mit Deportivo Cali punktgleich an der Tabellenspitze, setzten sich aber in den notwendigen Entscheidungsspielen durch (1:0, 3:1) und gewannen schließlich den ersten Meistertitel ihrer Vereinsgeschichte. Die Mannschaft, die aufgrund ihres herausragenden Kurzpassspiels als "Balet Azul" (Blaues Ballett) in die Historie einging, dominierte die Dimayor. Von 1951 bis 1953 folgten drei weitere Meisterschaften und ein Pokalsieg 1953. Zum unumstrittenen Star avancierte Di Stéfano, der mit seinen Toren (Torschützenkönig 1951 und 1952) und überragenden Leistungen erheblichen Anteil an den Erfolgen hatte. Daneben zogen die Millonarios bei Freundschaftsspielen in Europa die Aufmerksamkeit auf sich. Insbesondere im Turnier anlässlich des 50-jährigen Bestehens von Real Madrid 1952 beeindruckte Di Stéfano die Fachwelt und den Vorstand der "Königlichen", die sich den Südamerikanern mit 2:4 geschlagen geben mussten.

Wechsel zu den "Königlichen" (1953)

Die Vereinsführung Real Madrids war von Di Stéfanos Leistungen begeistert und der Wunsch, diesen Ausnahmekönner zu verpflichten, wurde zu einer wahren Obsession. Doch mit dem FC Barcelona hatte ein weiterer spanischer Spitzenklub Interesse angemeldet und warb intensiv um die Dienste des 25-jährigen Argentiniers. Die Katalanen überwiesen vier Millionen Peseten (rd. 217.000 Euro) an die Millonarios, woraufhin sich Di Stéfano aus Bogotá verabschiedete und nach Europa reiste. Nachdem es zwischen Real und Barça bereits 1950 wegen der Verpflichtung László Kubalas zu einem Transferstreit gekommen war, an dessen Ende der Ungar zu Barcelona wechselte, wollte sich Real-Präsident Santiago Bernabéu nicht noch einmal ausstechen lassen.

Nun wurde auch Madrid auf dem Transfermarkt tätig und eines der merkwürdigsten Ablösegeschäfte der Fußballgeschichte nahm seinen Lauf. Bernabéu wandte sich an River Plate, das noch bis zum 31. Dezember 1954 die Transferrechte an Di Stéfano besaß und zahlte 1,5 Millionen Peseten (rd. 81.000 Euro), erklärte sich aber auch bereit die Millonarios zu entschädigen. Somit war die einzigartige Situation entstanden, dass zwei Vereine Ablösesummen gezahlt hatten und der spanische Verband eine Entscheidung treffen musste, zu welchem der beiden der Spieler wechseln sollte. In Übereinstimmung mit dem spanischen Sportministerium entschied der Verband am 15. September 1953, dass Di Stéfano je zwei Saisons für Real und Barça spielen sollte. Doch Barcelona war mit dieser Entscheidung nicht einverstanden und rückte von einer Verpflichtung ab, obwohl Di Stéfano bereits in Freundschaftsspielen für sie aufgelaufen war. Dabei hatte dieser lustlos und formschwach gewirkt, weshalb man sich entschloss auf den Transfer zu verzichten, bestand jedoch auf Zahlung einer Entschädigung durch Madrid. Bernabéu entschädigte die Katalanen in Höhe von vier Millionen Peseten, wodurch sich das Gesamtvolumen des Di Stéfano-Geschäfts auf die Rekordsumme von 5,5 Millionen Peseten (rd. 298.000 Euro) belief. Diese Ereignisse verschärften die traditionelle Rivalität der beiden Vereine noch weiter und Barcelonas Verantwortliche behaupteten anschließend, nur auf Druck der Franco-Regierung Abstand von der Verpflichtung Di Stéfanos genommen zu haben.

Am 23. September 1953 wurde dieser von Bernabéu als Neuzugang offiziell vorgestellt und debütierte im Freundschaftsspiel gegen den AS Nancy (2:4).

Real Madrid (1953 bis 1964)

Die Verpflichtung Di Stéfanos sollte sich für die "Königlichen" als wahrer Glücksfall erweisen, denn damit wurde die erfolgreichste Ära in der Vereinsgeschichte eingeleitet, die den "Mythos Real Madrid" begründete. Gleich in seiner Premierensaison 1953/54 wurde Di Stéfano mit 27 Treffern Torschützenkönig (Pichichi) und führte die Mannschaft nach 21 Jahren Wartezeit zur lang ersehnten dritten Meisterschaft. Außerordentlich war Di Stéfanos Leistung in der Partie gegen den FC Barcelona, als er den großen Rivalen beim 5:0-Sieg mit vier Toren im Alleingang gedemütigt hatte. Mit seiner angeborenen Führungsstärke, hohen Professionalität und der Einführung des Kurzpassspiels sorgte er für einen grundlegenden Wandel im Spiel Real Madrids und machte es zur weltbesten Vereinsmannschaft der damaligen Zeit. Die Mannschaft der Fünfziger und frühen Sechziger, die neben der heimischen Liga bald auch Europa dominieren sollte, ging als "weißes Ballett" in die Fußball-Annalen ein. Sie überzeugte spielerisch auf ganzer Linie und der elegante, technisch anspruchsvolle Fußball erinnerte an eine Ballettaufführung mit Di Stéfano als Dirigenten. Weitere Ausnahmespieler wie Héctor Rial, Francisco Gento, Raymond Kopa, Ferenc Puskás und José Santamaría fanden den Weg zu den "Königlichen", die bald als unbezwingbar bezeichnet wurden. Trotz dieser Ansammlung hochkarätiger Einzelkönner war Di Stéfano stets unumstrittener Kopf der Mannschaft und die anderen Spieler ordneten sich seiner Führung bedingungslos unter. In der Primera División feierte er mit Real Madrid acht Meisterschaften (1954, 1955, 1957, 1958, 1961 bis 1964) und einen Pokalsieg (1962). Neben den Erfolgen auf nationaler Ebene brachte der neu ins Leben gerufene Europapokal der Landesmeister den großen Ruhm. Real sicherte sich die begehrte Trophäe bei den ersten fünf Auflagen des Wettbewerbs, ein bis heute unerreichter Meilenstein des Fußballs: 1956 mit 4:3 gegen Stade Reims, 1957 mit 2:0 gegen den AC Florenz, 1958 mit 3:2 n.V. gegen den AC Mailand, 1959 mit 2:0 gegen Stade Reims und 1960 mit 7:3 gegen Eintracht Frankfurt. Di Stéfano war das Kunststück gelungen in jedem Endspiel ein Tor zu erzielen, gegen Frankfurt traf er sogar dreimal. Der Gewinn des Weltpokals 1960 komplettierte die Titelsammlung. Das außenpolitisch isolierte Franco-Regime wusste diese internationalen Erfolge zu nutzen und die Propaganda stilisierte Real Madrid zum internationalen Vorzeigeobjekt hoch.

Di Stéfanos Spielweise war geprägt von besonderer Eleganz und auf dem Rasen umgab ihn die natürliche Aura eines Grandseigneurs. Er war kein bloßer Vollstrecker, der im Sturmzentrum auf seine Chancen wartete, vielmehr konnte man ihn als kompletten Spieler charakterisieren, dessen Aktionsradius vom eigenen bis zum gegnerischen Strafraum reichte. Häufig ließ sich "der General" ins Mittelfeld zurückfallen, um als Spielmacher das Aufbauspiel seiner Elf zu organisieren. Insbesondere das Zusammenspiel mit seinem kongenialen Partner Ferenc Puskás ist hervorzuheben, dessen Ankunft 1958 die Spielweise von "La Maquina" mit der der goldenen Elf Ungarns vereinigte. Der 7:3-Sieg über Eintracht Frankfurt im Finale des Europapokals der Landesmeister 1960 bildete unweigerlich den Höhepunkt des "weißen Balletts" und des Zusammenspiels zwischen Di Stéfano, der drei Tore erzielte und Puskás, der die restlichen vier Treffer beisteuerte. Aller individuellen Fähigkeiten zum Trotz stellte sich Di Stéfano immer in den Dienst seiner Elf und wollte sich als charismatischer Führungsspieler nie von seinen Mitspielern abheben. Er schrieb seine Triumphe stets einem funktionierenden Mannschaftsspel zu: "Der Fußball hat mir alles gegeben. Ich habe ihn immer als Mannschaftsspiel verstanden und deutlich gemacht, dass ich nicht vergöttert werden will, sondern spielen. Und dazu muss man laufen und schwitzen." Die Sportzeitung France Football würdigte sein Können, indem sie Di Stéfano zweimal (1957 und 1959) als Europas Fußballer des Jahres auszeichnete.

1961 wurde der Nimbus der Unbesiegbarkeit Real Madrids auf europäischer Bühne gebrochen. In der ersten Runde des Europapokals der Landesmeister schieden sie gegen den FC Barcelona aus, im Folgejahr unterlagen sie im Finale Benfica Lissabon (3:5). Ebenso hatten die Meisterschaften der Sechziger nicht mehr den Glanz vorangegangener Jahre und auch Di Stéfano musste dem zunehmenden Alter Tribut zollen. Nach dem verlorenen Endspiel um den Europapokal der Landesmeister 1964 gegen Inter Mailand (1:3) wollte Vereinspräsident Bernabéu den inzwischen 38-jährigen Di Stéfano überzeugen, die aktive Karriere zu beenden und den Posten als Sportdirektor zu übernehmen. Di Stéfano, der schon in den vergangenen Jahren erheblichen Einfluss auf die Transferpolitik des Klubs ausgeübt hatte, wollte seine Karriere fortsetzen und lehnte ab. Es kam zu keiner Einigung und der heutige Ehrenpräsident verließ Madrid im Unfrieden, um sich Espanyol Barcelona anzuschließen. Die Niederlage gegen Inter Mailand am 27. Mai 1964 war somit Di Stéfanos letztes Pflichtspiel für die "Königlichen."

Während seiner elf Jahren im blütenweißen Real-Trikot absolvierte er 396 Pflichtspiele und erzielte dabei 307 Tore (Primera División: 282/216; Copa del Rey: 50/39; Europapokal: 58/49; Andere: 6/3). Damit war Di Stéfano über vier Jahrzehnte Rekordtorschütze des Klubs, ehe diese Marke von Raúl übertroffen wurde. Daneben war er der erste Spieler überhaupt, der viermal hintereinander Torschützenkönig der Primera División wurde, was nach ihm nur Hugo Sánchez (1985 bis 1988) gelang.

RCD Espanyol Barcelona (1964 bis 1966)

1964 schloss sich Di Stéfano Espanyol Barcelona an und ließ seine aktive Laufbahn nach zwei Saisons ausklingen (1964/65: 11. und 1965/66: 12.). Hier kam es zu einem kurzen Zusammenspiel mit László Kubala, einer weiteren Legende des spanischen Fußballs.

Am 7. Juni 1967 verabschiedete sich Alfredo Di Stéfano von der Fußballbühne und beendete seine Karriere. Zu diesem Zweck fand im Estadio Santiago Bernabéu vor 130.000 Zuschauern ein Abschiedsspiel gegen Celtic Glasgow, den amtierenden Sieger des Europapokals der Landesmeister, statt.

Als Nationalspieler

1947 berief Argentiniens Nationaltrainer Guillermo Stábile den 21-jährigen Di Stéfano in das Aufgebot für die anstehende Südamerikameisterschaft (Copa América). Dort debütierte er am 4. Dezember in der Partie gegen Bolivien (7:0) und erzielte ein Tor. Die argentinische Fußballnationalmannschaft war das überragende Team des Turniers und gewann souverän den Titel, während Di Stéfano in sechs Einsätzen sechsmal getroffen hatte. Obwohl seine Karriere in der Nationalmannschaft verheißungsvoll begonnen hatte, kamen keine weiteren Länderspiele mehr hinzu, da die Spieler, die in Kolumbien spielten, nicht mehr nominiert wurden.

1949 bestritt er vier inoffizielle Länderspiele für Kolumbien, die von der FIFA nicht anerkannt wurden.

Nachdem Di Stéfano 1956 die spanische Staatsbürgerschaft erhalten hatte, war er fortan für die Nationalmannschaft seiner Wahlheimat spielberechtigt. Am 30. Januar 1957 lief er erstmals für die Selección auf und traf beim 5:0-Sieg gegen die Niederlande gleich doppelt. Trotz herausragender Spieler wie Di Stéfano, Francisco Gento, Luis Suárez oder László Kubala verpasste Spanien überraschend die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 1958. Dies gelang vier Jahre später für das Turnier in Chile und neben Di Stéfano gehört der ebenfalls eingebürgerte Ferenc Puskás zum Aufgebot. Eine hartnäckige Muskelverletzung hinderte den mittlerweile 36-jährigen Altstar an einem Einsatz, weshalb das Freundschaftsspiel gegen Frankreich am 10. Dezember 1961 Di Stéfanos letztes Länderspiel war.

Damit reiht er sich in die Riege der Weltklasse-Spieler wie Ryan Giggs (Wales), George Best (Nordirland) und George Weah (Liberia) ein, die niemals an einer Weltmeisterschaft teilnahmen.

Titel & Auszeichnungen

Im Verein

  • Argentinischer Meister (2): 1945, 1947
  • Kolumbianischer Meister (4): 1949, 1951, 1952, 1953
  • Kolumbianischer Pokalsieger: 1953
  • Spanischer Meister (8): 1953/54, 1954/55, 1956/57, 1957/58, 1960/61, 1961/62, 1962/63, 1963/64
  • Spanischer Pokalsieger: 1962
  • Europapokal der Landesmeister (5): 1956, 1957, 1958, 1959, 1960
  • Coupe Latine: 1955, 1957
  • Weltpokal: 1960

Nationalmannschaft

  • Südamerikameisterschaft: 1947

Persönlich

  • Argentinischer Torschützenkönig: 1947 (27 Tore)
  • Kolumbianischer Torschützenkönig (2): 1951 (31 Tore), 1952 (19)
  • Spanischer Torschützenkönig (5): 1953/54 (27 Tore), 1955/56 (24), 1956/57 (31), 1957/58 (19), 1958/59 (23)
  • Torschützenkönig Europapokal der Landesmeister (2): 1958 (10 Tore), 1962 (7)
  • Europas Fußballer des Jahres (2): 1957, 1959
  • FIFA 100

Als Trainer

Im Anschluss an seine Spielerkarriere blieb Di Stéfano im Fußballgeschäft und übernahm 1967 das Traineramt des FC Elche. Seinen ersten Titel als Trainer holte er 1969, als er die Boca Juniors zur argentinischen Meisterschaft führte. Er kehrte nach Spanien zurück, um den FC Valencia zu übernehmen, den er insgesamt vier Jahre lang betreute (Di Stéfanos längste Station als Cheftrainer) und 1971 Meister wurde. Nach verschiedenen Stationen übernahm er noch zweimal den FC Valencia, die er zum Gewinn des Europapokals der Pokalsieger (1980) und später zurück in die Primera División führte. Weiterhin betreute er zweimal Real Madrid und einmal River Plate (Meister 1981).

Seine Trainerlaufbahn beendete Di Stéfano 1991 bei seinem alten Verein Real Madrid.

Erfolge als Trainer

  • Argentinischer Meister: 1969, 1981
  • Spanischer Meister: 1971
  • Europapokal der Pokalsieger: 1980
  • Aufstieg in die Primera División: 1987
  • Supercopa de España: 1990

Späte Auszeichnungen

  • Bei der FIFA-Wahl zum "Spieler des Jahrhunderts" wurde Di Stéfanos Stellung im Weltfußball deutlich, als er hinter Pelé, Franz Beckenbauer und Johan Cruyff den vierten Platz belegte. Er landete jedoch noch vor Spielerlegenden wie Landsmann Diego Maradona und Ferenc Puskás.
  • Am 17. Februar 2008 wurde er von der UEFA zum Ehrenpräsidenten ernannt, eine bisher einmalige Ehrung im Weltfußball. Zu diesem Termin wurden in Madrid Spieler wie Franz Beckenbauer, Johan Cruyff, Just Fontaine, Raymond Kopa, Eusébio und Mario Kempes erwartet.
  • Seit 2000 war Di Stéfano Ehrenpräsident von Real Madrid.
  • Bei der Verleihung des Deutschen Fußball-Kulturpreises 2007 erhielt Di Stéfano den "Walther-Bensemann-Sonderpreis."
  • Das 2006 eröffnete Stadion von Real Madrid Castilla erhielt zu seinen Ehren den Namen Estadio Alfredo di Stéfano.

 

Ursache: wikipedia.org

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