Bronisława Wajs

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Dzimšanas datums:
17.08.1908
Miršanas datums:
08.02.1987
Apglabāšanas datums:
14.02.1987
Mūža garums:
78
Dienas kopš dzimšanas:
42261
Gadi kopš dzimšanas:
115
Dienas kopš miršanas:
13598
Gadi kopš miršanas:
37
Papildu vārdi:
Бронислава Вайс, Папуша, Papusza, Papuša, Bronisława Wajs,
Kategorijas:
Dzejnieks, Dziedātājs
Tautība:
 čigāns
Kapsēta:
Inowrocław, cmentarz św. Józefa

Bronisława Wajs (* 17. August 1908(?) in Lublin(?); † 8. Februar 1987 in Inowrocław) war eine polnische Roma-Dichterin und -Sängerin.

Leben

Bronisława Wajs, bekannt als Papusza („Puppe“ auf Romani), ist eine der bekanntesten Roma-Lyrikerinnen. Sie stammt aus der Gruppe der polnischen Tiefland-Roma. Laut amtlichem Eintrag ist ihr Geburtstag der 30. Mai 1910, doch möglicherweise wurde sie schon 1908 oder 1909 geboren. Ihr Vater gehörte der Warmiak-Sippe an, ihre Mutter war eine galizische Romni. Als Papusza 5 war, starb ihr Vater in Sibirien. 8 Jahre später heiratete ihre Mutter Jan Wajs, der zu einem Clan wandernder Harfenspieler gehörte. Lesen und schreiben lernte Papusza mit ca. 12 Jahren von den Kindern der Bauern, die sie traf. Ich stahl immer irgendetwas und brachte es ihnen, damit sie mir etwas zeigten, und so lernte ich a, b, c, d und so weiter. Auch eine jüdische Buchhändlerin gab ihr im Gegenzug für ein gestohlenes Huhn Unterricht. Papusza las viel und bat ihre Familie, sie in die Schule zu schicken, doch das wurde abgelehnt. Mit 15 oder 16 Jahren wurde sie mit dem viel älteren Harfenisten Dionizy Wajs, einem Verwandten ihres Stiefvaters, verheiratet. Der Wajs-Clan bewahrte im Familienbesitz ein Dokument auf, das belegte, dass Vorfahren am Hof der Königin Marysieńka Sobieska aufgetreten waren. Die Ehe war nicht glücklich.

Während des Zweiten Weltkriegs versteckte sich der Clan in den Wäldern. Wagen und Pferde ließen sie zurück, doch die schweren Harfen wurden auf dem Rücken mitgetragen. Papusza erzählt davon in ihrem längsten Gedicht: Ratfale jasfa – so pal sasendyr pšegijam upre Volyň 43 a 44 berša (Blutstränen – was wir von den deutschen Soldaten in Volyň '43 und '44 ertragen mussten).

1949 traf der polnische Wissenschaftler und Literat Jerzy Ficowski Papusza. Er erkannte ihre große Begabung und veröffentlichte ihre Gedichte im Romani-Original und in polnischer Übersetzung in Literaturzeitschriften und später in einem Buch. Auch der Dichter Julian Tuwim war von Papuszas Gedichten begeistert. Ficowski, der mit Roma-Gruppen gereist war und ihre Bräuche studierte, wurde Berater der polnischen Regierung für „Zigeunerfragen“. Er unterstützte die Ansiedlungspolitik der Regierung, die zuerst mit materiellen Anreizen (Zurverfügungstellung von Wohnungen etc.) und später mit Zwang operierte. So erschien Papusza, die von Ficowski gefördert worden war und die er auch immer wieder als angebliche Zeugin für seine Auffassungen zitierte, den Roma als Verräterin.

Sie wurde vom Baro Šero („Großes Haupt“, Ältester) für mahrime (rituell unrein) erklärt und aus der Gemeinschaft der Roma ausgeschlossen. Nach diesem Schock musste sie 8 Monate in einer psychiatrischen Anstalt verbringen und schrieb erst in den späten 60er/frühen 70er Jahren noch einmal einige Gedichte, bevor sie endgültig verstummte. Nachdem sie viele Jahre isoliert in der westpolnischen Stadt Gorzów Wielkopolski gelebt hatte (wo eine Gedenktafel an ihrem Wohnhaus in der Kosynierów-Gdyńskich-Straße an sie erinnert), verbrachte sie die letzten Jahre bis zu ihrem Tod wieder bei ihrer Familie in Inowrocław.

   

Literarische Rezeption

Durch die Biographie Bronisława Wajs' wurde der irische Schriftsteller Colum McCann für die Figur der slowakischen Roma-Dichterin und Sängerin Zoli Novotna, der Protagonistin seines Romans Zoli (2006), inspiriert. Ähnlichkeiten, auch bei einzelnen Personenbeziehungen, findet man v. a. am Anfang der Handlung: Die Verfolgungen der Roma während des Zweiten Weltkriegs; Zoli lernt, trotz Verstoß gegen die Bräuche, lesen und schreiben; ihr alter Mann (sie wird mit 14 Jahren verheiratet) ist der Geigenspieler Petr (→Dionizy Wajs), ihr Förderer der Dichter Martin Stránský (→Jerzy Ficowski); wegen eigenwilliger, unangepasster Lieder wird Zoli von ihrer Sippe verstoßen.

Avoti: wikipedia.org

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