Paul Wühr

Dzimšanas datums:
10.07.1927
Miršanas datums:
12.07.2016
Mūža garums:
89
Dienas kopš dzimšanas:
35355
Gadi kopš dzimšanas:
96
Dienas kopš miršanas:
2844
Gadi kopš miršanas:
7
Kategorijas:
Rakstnieks
Tautība:
 vācietis
Kapsēta:
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Paul Wühr (* 10. Juli 1927 in München, † 12. Juli 2016 in Cortona) war ein deutscher Schriftsteller. Er wurde dem Bereich der experimentellen Gegenwartsliteratur zugerechnet.

Paul Wühr über seinen Gedichtband "Rede"

Leben

Paul Wühr wurde als Sohn eines Bäckers geboren. Nach dem Besuch des Wittelsbacher-Gymnasiums in München absolvierte er eine Ausbildung zum Volksschullehrer. Von 1949 bis 1983 war er als Lehrer an einer Volksschule in Gräfelfing tätig. 1973 gründete er in München gemeinsam mit Martin Gregor-Dellin, Jürgen Kolbe, Michael Krüger, Fritz Arnold, Inge Poppe-Wühr, Christoph Buggert, Günter Herburger, Tankred Dorst und Peter Laemmle die erste genossenschaftlich organisierte Autorenbuchhandlung.

Seit 1986 lebte Wühr mit seiner Frau in dem zu Cortona gehörenden Weiler La Pierle oberhalb von Passignano sul Trasimeno, genau an der Grenze von Umbrien und der Toskana.

Paul Wühr war Mitglied des Verbandes Deutscher Schriftsteller und des PEN-Zentrums Deutschland.

Werk

Wühr, der bereits in der Jugend mit dem Schreiben begann, arbeitete seit Ende der 1940er Jahre an einem umfangreichen Werk, das ihn zu einem experimentellen Autor der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur werden ließ. Nach zwei Kinderbuchpublikationen Anfang der 1960er Jahre gelangte er mit Hörspielen für den WDR erstmals an eine breitere Öffentlichkeit. Wühr war der Verfasser von Romanen, Hörspielen, Prosapoemen und Lyrik, wobei die Grenzen zwischen den Gattungen angesichts der häufig collagenhaften Technik des Autors fließend sind. Während Wühr in den 1970er Jahren Aufsehen mit seinen O-Ton-Hörspielen erregte, schrieb er danach vor allem an weiterhin sprachreflexiven und experimentellen Großpoemen und Gedichtzyklen.

Seit 1978 arbeitete er an einem Der wirre Zopf betitelten Großprojekt. Trotz aller Anerkennung durch die Literaturkritik und zahlreicher Auszeichnungen galt Wühr als einer der großen Außenseiter der deutschen Literatur, der sich dem Literaturbetrieb weitgehend verweigerte.

Auszeichnungen und Ehrungen

  • 1971: Hörspielpreis der Kriegsblinden
  • 1976: Ludwig-Thoma-Medaille
  • 1977: Literaturförderpreis der Stadt München
  • 1984: Literaturpreis der Stadt Bremen
  • 1989: Preis des SWF-Literaturmagazins
  • 1990: Petrarca-Preis
  • 1990: Ernst-Meister-Preis für Lyrik
  • 1997: Großer Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste
  • 2001: F.-C.-Weiskopf-Preis der Berliner Akademie der Künste
  • 2002: Hans-Erich-Nossack-Preis
  • 2003: Ehrendoktorwürde der Universität Bielefeld
  • 2007: Ernst-Jandl-Preis für Lyrik
  • 2014: Heimrad-Bäcker-Preis

Werke

  • mit Walter Habdank: Der kleine Peregrino. 1960.
  • mit Lilo Fromm: Basili hat ein Geheimnis. 1964.
  • Gegenmünchen. Carl Hanser Verlag, München 1970.
  • So spricht unsereiner. Ein Originaltext-Buch. Hanser Verlag, München 1973, ISBN 978-3-446-11724-2
  • Preislied. (Hörspiel, BR/NDR 1971).
  • Trip Null (Hörspiel, BR 1972).
  • Verirrhaus (Hörspiel, Realisation: Paul Wühr, Länge: 51'35, BR/WDR 1972). Als Podcast/Download im BR Hörspiel Pool.
  • Preislied. Hörspiel aus gesammelten Stimmen. Stuttgart : Reclam 1974, ISBN 3-15-009749-5
  • Grüß Gott ihr Mütter, ihr Väter, ihr Töchter, ihr Söhne. Carl Hanser Verlag, München 1976, ISBN 3-446-12271-0
  • Rede. Carl Hanser Verlag, München 1979, ISBN 3-446-12723-2
  • Das falsche Buch. Carl Hanser Verlag, München 1983 ISBN 3-446-13846-3
  • Es war nicht so. Verlag Klaus G. Renner, München 1987, ISBN 3-921499-94-1
  • Der faule Strick. Carl Hanser Verlag, München 1987, ISBN 978-3-446-15007-2
  • Sage. Verlag Klaus G. Renner, München 1988, ISBN 3-921499-98-4
  • Gedichte. Carl Hanser Verlag, München 1990, ISBN 3-446-16042-6
  • Ob. Verlag Klaus G. Renner, München 1991, ISBN 3-927480-14-2
  • mit Lucas Cejpek: Wenn man mich so reden hört. Literaturverlag Droschl, Graz 1993, ISBN 3-85420-351-9
  • Luftstreiche. Carl Hanser Verlag, München 1994, ISBN 3-446-17850-3
  • Ob der Magus im Norden. Verlag Klaus G. Renner, München 1995, ISBN 3-927480-33-9
  • Salve res publica poetica. Carl Hanser Verlag, München 1997, ISBN 3-446-19023-6
  • mit Hans Baschang: Tanzschrift. Hrsg. Matthias Kußmann. 2000.
  • Venus im Pudel. Hanser Verlag, München 2000, ISBN 978-3-446-19855-5
  • Leibhaftig. Rimbaud Verlag, Aachen 2001, ISBN 978-3-89086-724-3
  • Das Lachen eines Falschen. Kieser Verlag, München 2002, ISBN 3-935456-04-2
  • mit Lucas Cejpek: Was ich noch vergessen habe. Literaturverlag Droschl, Graz 2002, ISBN 978-3-85420-594-5
  • Il Corpo e la Parola. A cura di Riccarda Novello. Crocetti Editore, MIlano 2002, ISBN 88-8306-078-4
  • An und für. Gedichte. Hanser Verlag, München 2004, ISBN 978-3-446-20473-7
  • Dame Gott. Hanser Verlag, München 2007, ISBN 978-3-446-20820-9
  • Zur Dame Gott. Literaturverlag Droschl, Graz 2009, ISBN 978-3-85420-759-7

 

Avoti: wikipedia.org

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