Palmiry, Gedenkstätte (pl)

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Piesaistītie:
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Aktīva no:
00.00.1939
Īpašnieks:
Palmiry, Czosnów, Polen
Politiskā teritorija:
Woiwodschaft Masowien, Polen
Kategorijas:
Kriegsfriedhof
Papildu lauki

Die polnische Gedenkstätte in Palmiry wurde 1948 angelegt. Sie befindet sich in einem Waldstück in der Nähe der Ortschaft Palmiry (Landgemeinde Czosnów) und gehört zum Nationalpark Kampinos in der Woiwodschaft Masowien. Hier wurden von der deutschen Gestapo und SS-Einheiten in den Jahren 1939 bis 1943 während der Besetzung Polens geheime Massenerschießungen an der polnischen Zivilbevölkerung durchgeführt. Die Gedenkstätte befindet sich in der Nähe der ehemaligen Massengräber.

Geschichte

Vor dem Zweiten Weltkrieg befanden sich an dieser Stelle Munitionslager, weshalb das Gebiet von der ansässigen Bevölkerung Pulverfaß (polnisch: „Po wybuchu“) genannt wurde. Diese Lager, die ursprünglich zur Festungsanlage Modlin gehörten hatten unter anderem die polnischen Verteidigungstruppen während der Belagerung Warschaus im September 1939 mit Munition versorgt. Das Munitionslager war mit einem Eisenbahnanschluss versehen. In den ersten Monaten der Besatzung wurde die Anlage inklusive der Gleise von deutschen Einheiten demontiert. Das umgebende Waldstück wurde kahlgeschlagen. Es entstand eine Lichtung, die zu einem geheimen Hinrichtungsort werden sollte. Erstmals wurden hier am 14. Dezember 1939 Erschießungen durchgeführt.

Die Hinrichtungen in Palmiry wurden von der in Warschau eingesetzten Gestapo sorgfältig geplant. Einige Tage vor dem Transport wurden von einer Abteilung des im nahegelegenen Łomna einquartierten Reichsarbeitsdienstes, manchmal auch von bei Palmiry zeltenden Einheiten der Hitlerjugend für Massengräber geeignete Gruben auf der Lichtung ausgehoben. Diese Gruben waren etwa 2,5 Meter tief und 30 Meter lang. Die zu erschießenden Opfer wurden meist aus dem Warschauer Pawiak-Gefängnis, seltener aus dem Gefängnis Mokotów in der Warschauer Rakowiecka-Straße auf LKWs nach Palmiry gebracht. Die hier ermordeten Polen gehörten großteils zur polnischen Intelligenz. Der Höhepunkt der Erschießungen wurde im Rahmen der polenweiten AB-Aktionen erreicht.

Die Gefangenen durften ihre persönliche Habe mitnehmen – so wurden sie einerseits beruhigt, andererseits halfen diese Gegenstände bei der späteren Identifizierung. Nach Ankunft am Hinrichtungsort mussten sie vor den Gruben antreten und wurden mit Maschinengewehren erschossen. Die zugeschütteten Gruben wurden mit Kiefern bepflanzt. Trotz weiträumiger Absperrung des Geländes und höchster Geheimhaltungsstufe wusste die polnische Untergrundbewegung bereits seit Winter 1939 von den bei Palmiry stattfindenden Massakern. Vor Allem polnische Forstarbeiter konnten die Geschehnisse dokumentieren und die Massengräber kennzeichnen. Unter dem Förster Adam Herbanski wurden nachts Bäume markiert, mit deren Hilfe die Gräber später wiedergefunden werden konnten.

Vom 25. November 1945 bis zum Herbst 1946 wurde vom Polnischen Roten Kreuz in Anwesenheit von Vertretern der Hauptkommission zur Untersuchung der Naziverbrechen in Polen die Exhumierung der Leichen durchgeführt. Es wurden 24 Massengräber auf einem Gebiet von 1,5 Quadratkilometern gefunden. Die Gesamtanzahl der bei Palmiry erschossenen und begrabenen Opfer ist nicht genau bekannt. Je nach Quellen waren es zwischen 2.115 (exhumierten) und 2.255 Personen, viele von ihnen jüdischer Abstammung. Etwa 20 % waren Frauen. Unter den hier Ermordeten befanden sich der Olympiamedaillengewinner Janusz Kusociński, der Schachmeister Dawid Przepiórka, die Universitätsprofessoren Stefan Kopeć und Kazimierz Zakrzewski, die Politiker Henryk Brun, Helena Jaroszewicz, Mieczysław Niedziałkowski, Stanisław Piasecki, Maciej Rataj (Sejmmarschall) sowie die Bürgermeister Mikołaj Bożym, Adolf Kutkowski, Mieczysław Markowski und Jan Pohoski.

Gedenkstätte heute

Die exhumierten Leichen wurden auf einem neu angelegten Friedhof in der Nähe der Massengräber begraben. Dieser Friedhof bildet heute das Kernstück der Gedenkstätte bei Palmiry, die es seit 1948 gibt. Im Jahr 1973 wurde hier auch das Museum des Kampfes und des Martyriums (polnisch: „Muzeum Walki i Męczeństwa“) eröffnet, in dem Dokumente und Artefakte von der Exhumierung aber auch den Aktivitäten der polnischen Untergrundbewegung in der Gegend ausgestellt werden. Seit 1980 untersteht dieses Museum dem Historischen Museum Warschau. Am 9. Juli 2004 kam es aufgrund eines Sturmes zu erheblichen Baumschäden an der Gesamtanlage, die endgültig erst im Frühjahr 2005 von Soldaten der Warschauer Garnison behoben werden konnten. Im Jahr 2009 wurde ein Wettbewerb zu einem Neubau des Museumsgebäudes ausgeschrieben.

Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder besuchte die Gedenkstätte im Rahmen seines Warschau-Besuches 1999 und legte hier einen Kranz nieder.

Im United States Holocaust Memorial Museum in Washington, D.C. wurde ein Baumstumpf aus Palmiry als Gestaltungselement verwendet.

 

Avoti: wikipedia.org, wikimapia.org

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