United-Air-Lines-Flug 610

Hinzufügen eines Ereignisses Bild!
Veranstaltungen:
187Liste
Datumn:
30.06.1951
Zusätzliche Information

Am 30. Juni 1951 kam eine Douglas DC-6 auf dem United-Air-Lines-Flug 610 vom geplanten Kurs ab und zerschellte rund 95 Kilometer nordnordwestlich von Denver an einem Berghang in den Rocky Mountains. Bei dem Unfall kamen alle 50 Insassen ums Leben.

Unfallhergang

Die Douglas DC-6 der United Air Lines befand sich auf einem transkontinentalen Linienflug von San Francisco nach Chicago. In Oakland, Salt Lake City und Denver waren planmäßige Zwischenlandungen vorgesehen. Das Flugzeug startete um 00:11 Uhr in Salt Lake City zur Etappe nach Denver und stieg auf eine Reiseflughöhe von 4.600 Metern (15.000 Fuß). Um 01:47 Uhr überflog die Maschine das Funkfeuer in Cheyenne und erhielt die Erlaubnis auf 2.600 Meter (8.500 Fuß) Höhe zu sinken.

Die Besatzung leitete anschließend eine Rechtskurve ein, um zum Streckenpunkt WONT (Intersection WONT) weiterzufliegen. Die Navigation erfolgte mit Hilfe von zwei Morsezeichen, die das Niederfrequenz-Funkfeuer (LFR, Vierkursfunkfeuer) in Denver ausstrahlte. Die Piloten drehten zunächst auf einen südwestlichen Steuerkurs von ca. 210 Grad, um den Leitstrahl des Funkfeuers in einem Winkel von etwa 45 Grad zu schneiden. Anschließend sollte der Flug in südöstlicher Richtung (168 Grad) fortgesetzt werden. Die Besatzung behielt aber den bisherigen Steuerkurs bei und setzte den Sinkflug entsprechend der Freigabe fort. Um 01:56 Uhr meldeten die Piloten, dass sie eine Flughöhe von 8.500 Fuß erreicht hätten. Das Flugzeug näherte sich auf dem falschen Kurs dem Ostrand der Rocky Mountains.

Etwa vier Minuten später streife die Douglas DC-6 mit der rechten Tragfläche mehrere Baumwipfel. Die Maschine hinterließ eine rund 150 Meter lange Schneise und schlug am Osthang des Crystal Mountain auf. Das Flugzeug wurde beim Aufprall vollständig zerstört. Die Unglücksstelle lag in 2.600 Metern Höhe, etwa 29 Kilometer (18 Statute Miles) westsüdwestlich der Stadt Fort Collins.

Unfallursache

 

Bei korrekter Schalterstellung:
1. Empfang des A-Tons (LFR) .
2. Nach Empfang des N-Tons (LFR) sollte eine Linkskurve eingeleitet werden.
3. Auf dem richtigen Kurs verschmelzen die beiden LFR-Morsezeichen zu einem Dauerton.
Bei falscher Schalterstellung:
4. A-Ton wird vom VAR empfangen, der N-Ton blieb aus.

Die Ursache für den Irrflug konnte nicht eindeutig geklärt werden. Die Ermittler hielten es für wahrscheinlich, dass die Maschine aufgrund einer falschen Schalterstellung die Morsezeichen vom Denver Visual Audio Range (VAR) empfing, die Besatzung aber davon ausging, dass diese vom Denver Low Frequency Range (LFR) stammten.

Die Besatzung hatte die Navigationsinstrumente auf die Frequenzen dieser zwei Niederfrequenz-Funkfeuer eingestellt, weil sie nacheinander angesteuert werden sollten. Beide Vierkursfunkfeuer sendeten die identische Kennung DEN (für Denver) sowie die Morsezeichen A und N aus.

Die Navigation musste zunächst mit Hilfe des Funkfeuers Denver LFR erfolgen, um von Cheyenne zum Streckenpunkt WONT zu gelangen. Anschließend sollte die Besatzung ihre Navigation auf das Denver VAR ausrichten. Die Auswahl des aktiven Funkfeuers erfolgte über einen unbeleuchteten Kippschalter, der sich zusammen mit ähnlichen Schaltern in Kniehöhe der Piloten befand. Die Stellung der einzelnen Schalter konnte die Besatzung im dunklen Cockpit nur ertasten, aber nicht sehen.

Bei korrekter Schalterstellung hätten die Piloten zunächst das Morsezeichen A gehört, welches das Denver Low Frequency Range (LFR) in den nordöstlichen Bereich ausstrahlte. Im weiteren Flugverlauf wäre die Maschine in den Sektor gelangt, in welchem das Funkfeuer seinen N-Ton sendete. Dieser Ton wäre das Signal gewesen, eine Linkskurve einzuleiten und den Flug in südwestlicher Richtung fortzusetzen. Anschließend hätte die Besatzung das Flugzeug auf einen Steuerkurs von 168 Grad ausgerichtet, wobei beide Morsezeichen zu einem Dauerton verschmolzen wären.

Bei falscher Schalterstellung hätte die Besatzung ebenfalls das Morsezeichen A empfangen, allerdings stammte dieses vom Denver Visual Audio Range (VAR). Das Funkfeuer verwendete neben dem identischen Morsezeichen auch die gleiche Kennung DEN, so dass den Piloten kein akustischer Unterschied aufgefallen wäre. Weil das Denver VAR in diesen Quadraten keinen N-Ton abstrahlte, wäre ein solcher bis zum Aufprall nicht empfangen worden.

Unklar blieb, weshalb die Besatzung nicht auf das Ausbleiben des N-Tones reagierte und den Flug in Richtung der Rocky Mountains so lange fortsetzte. Die Ermittler vermuteten, dass der Kapitän, der den größten Teil seiner Flugstunden auf der Douglas DC-3 absolviert und erst kürzlich eine Lizenz für die Douglas DC-6 erhalten hatte, die höhere Geschwindigkeit dieses Typs nicht berücksichtigte.

Die Ermittler hielten es ebenso für möglich, dass die Besatzung eine ungenaue Einstellung des Radiokompasses (ADF) vornahm, wodurch sie das Funkfeuer in Fort Bridger empfingen, das auf einer ähnlichen Frequenz sendete.

Um künftige Verwechselungen zwischen der Denver LFR und der Denver VAR zu vermeiden, wurde der Morsekennung des Funkfeuers Denver Visual Audio Range der zusätzliche Buchstabe V zugefügt.

 

Ähnliche Veranstaltungen

NameDatumnSprachen
1Под Иркутском разбился АН-12. Погибли 7 человекПод Иркутском разбился АН-12. Погибли 7 человек03.11.2021ru
2Absturz einer Tupolew Tu-154Absturz einer Tupolew Tu-15425.12.2016de, en, fr, lv, pl, ru, ua
3LaMia-Flug 2933LaMia-Flug 293329.11.2016de, en, fr, lv, pl, ru
4Passenger plane crashes while landing in RussiaPassenger plane crashes while landing in Russia19.03.2016en, lv, pl, ru, ua
5Uz Zviedrijas un Norvēģijas robežas notikusi pasta lidmašīnas aviokatastrofa. 2 piloti pazuduši bez vēstsUz Zviedrijas un Norvēģijas robežas notikusi pasta lidmašīnas aviokatastrofa. 2 piloti pazuduši bez vēsts08.01.2016lv, pl, ru
6Vismaz 15 bojagājušo Krievijas helikoptera Mi8 katastrofā Turuhanskas rajonā, Krasnojarskas apgabalāVismaz 15 bojagājušo Krievijas helikoptera Mi8 katastrofā Turuhanskas rajonā, Krasnojarskas apgabalā26.11.2015lv, pl, ru
7Kogalymavia-Flug 9268Kogalymavia-Flug 926831.10.2015de, ee, en, fr, lv, pl, ru, ua
8Germanwings-Flug 9525Germanwings-Flug 952524.03.2015de, en, fr, lt, lv, pl, ru, ua
9Plane crash, VnukovoPlane crash, Vnukovo21.10.2014en, lv, pl, ru
10Sepahan-Airlines-Flug 5915Sepahan-Airlines-Flug 591510.08.2014de, en, pl, ru
11Pasažieru lidmašīnas avārija pie Teherānas lidostasPasažieru lidmašīnas avārija pie Teherānas lidostas10.08.2014lv, pl, ru
12Air Algerie/Swiftair flight  AH5017 EC-LTV is now confirmed crashed in NigerAir Algerie/Swiftair flight AH5017 EC-LTV is now confirmed crashed in Niger24.07.2014en, lv, pl, ru
13TransAsia Airways plane crashes on Penghu island off western Taiwan. 9 injured, 45 feared dead. TransAsia Airways plane crashes on Penghu island off western Taiwan. 9 injured, 45 feared dead. 23.07.2014en, pl
14Malaysian Boeing 777 MH17 shot downMalaysian Boeing 777 MH17 shot down17.07.2014en, lv, pl, ru
15A Boeing 737 has crashed on landing at Kazan airport in central Russia killing all 50 people on boardA Boeing 737 has crashed on landing at Kazan airport in central Russia killing all 50 people on board17.11.2013en, pl, ru
16Siberia Polar Airlines Mil Mi-8 crashSiberia Polar Airlines Mil Mi-8 crash02.07.2013en, pl, ru
17SCAT-Flug 760SCAT-Flug 76029.01.2013de, en, pl, ru
18Air Bagan Flight 11Air Bagan Flight 1125.12.2012en, pl
192012 Aéro-Service Ilyushin Il-76T crash2012 Aéro-Service Ilyushin Il-76T crash30.11.2012en, pl
20Mount Salak Sukhoi Superjet 100 crashMount Salak Sukhoi Superjet 100 crash09.05.2012en, pl, ru

Karte

Quellen: wikipedia.org

Keine Orte zugewiesen

    Keine Personen zugeordnet

    Schlagwörter